Die knuffigsten Dickerchen in Hollywood

03.09.2010 - 08:50 Uhr
Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung
Kinowelt
Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung
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Im Kino spielen Dicke traditionell eine Sonderrolle. Mit Männertrip schickt sich Jonah Hill an, der nächste Stern am Himmel der Schwergewichte Hollywoods zu werden. Aus diesem Anlass wollen wir euch einen kleinen Überblick über die beliebtesten der Beleibtesten liefern.

Hier soll es um einen ganz speziellen Schauspielertyp gehen, die korpulente Ulknudel.
Dieser ist nicht zu verwechseln mit Schauspielern, die erst proportional zum Alter an Gewicht zulegen. Dieses Phänomen lässt sich unter anderem bei Jack Nicholson, Alec Baldwin, Orson Welles, Dan Aykroyd oder Marlon Brando beobachten. Diese Riege von Schauspielern hat eine relativ komfortable Ausgangsposition, da sie bereits etabliert sind und sich ihre Gewichtszunahme nicht so sehr auf ihre Rollen auswirkt.

Schwieriger haben es Schauspieler, die von vornherein nur wegen ihres Hüftumfangs gecastet werden. Auch wenn sie charismatisch und talentiert sind, werden sie meist nur für Komödien unter der Prämisse ‘Fat is funny’ besetzt. Viele dicke Schauspieler beklagen sich darüber, wie schwierig es ist, Rollen zu bekommen, die nicht spezifisch für Dicke geschrieben wurden und sich nicht um Dickenwitze drehen. Dicke müsse oft die schlimmsten Stereotypen über sich selbst verkörpern. Andererseits ist ihr Körper ein Markenzeichen, das ihnen regelmäßig Rollen erschafft. Diese Reduktion auf das Komische hat dafür gesorgt, dass dicke Schauspieler das Sitcom-Genre geprägt haben wie keine andere Gruppe. Viele Sitcoms wären ohne ihre dicken Protagonisten gar nicht denkbar.

Trotzdem ist die Realität Amerikas bis heute nicht in Hollywood angekommen. Auf der Leinwand tummeln sich weiterhin massenweise schlanke Schönheiten. Beleibtere Schauspieler müssen als lustige Stichwortgeber für Dickenwitze herhalten, obwohl der Durchschnittsamerikaner sie längst an Masse überholt hat. Viele dicke Schauspieler leiden unter dieser negativen Aussenwahrnehmung. Dabei sind sie bei all der Konzentration auf physische Perfektion oft eine entspannende Alternative zum ausufernden Schönheitswahn.

Hier nun die Platzhirsche unter den Schwergewichten Hollywoods.

Der Brummbär: Bud Spencer
In diese Liste dürfte Bud Spencer (bürgerlich Carlo Pedersoli) eigentlich gar nicht auftauchen. In den USA stößt ihr bestimmt auf ratlose Gesichter, wenn ihr nach Bud Spencer und Terence Hill fragt. In unseren Breitengraden ist Bud Spencer jedoch ein Megastar und Jugendheld einer ganzen Generation. Bud Spencer ist bei vielen die erste Person, die ihnen in den Kopf kommt, wenn sie an dicke Schauspieler denken. Der Name Bud Spencer ist eine Kombination aus Spencer Tracy und Budweiser Bier. Bis heute sind Bud Spencer und Terence Hill das erfolgreichste Duo der europäischen Filmgeschichte. Was viele nicht wissen, Bud Spencer ist siebenfacher italienischer Schwimmmeister und hat auch mehrfach an den Olympischen Spielen teilgenommen. Bevor er sich auf das Schauspiel konzentrierte war er außerdem erfolgreicher Filmmusik- und Schlagerkomponist.

Der Kuschelbär: Kevin James
Der gebürtige New Yorker begann seine Karriere nach dem prototypischen Muster für rundliche Schauspieler. Angefangen hat er als Stand Up-Comedian, bevor er als Doug Heffernan in der Sitcom King of Queens weltweite Bekanntheit erlangte. Mit Filmen wie Hitch – Der Date Doktor, Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme, Der Kaufhaus Cop und Kindsköpfe ist Kevin James zur Zeit der kommerziell erfolgreichste unter den Dicken. Der Preis dafür ist, dass er das Schicksal vieler dicker Schauspieler teilt. Seine Rollentypen variieren nicht sonderlich und im Grunde bleibt James immer Doug Heffernan.

Die Kampfwurst: Chris Farley
Auch Farley startete als Stand Up-Comedian, bevor er ein Engagement bei Saturday Night Live bekam, der wohl erfolgreichsten und bekanntesten Comedy-Show Amerikas. Von dort aus war der Sprung auf die große Leinwand nicht mehr weit. Farley spielte die Hauptrolle in Black Sheep, Tommy Boy – Durch dick und dünn und Beverly Hills Ninja – Die Kampfwurst. Gerne hätte er auch einmal eine ernste Rolle gespielt und nicht nur den ‘fetten Typ, der hinfällt und alle Lachen’. Das sollte ihm jedoch verwehrt bleiben. Sein Erfolg bereitete Chris Farley große Probleme und trieb ihn in die Drogensucht. Obwohl er sich in der Öffentlichkeit gern als Rampensau präsentierte, wurde er von Freunden als sehr schüchterner Typ beschrieben. Wie sein großes Vorbild John Belushi starb Farley bereits im Alter von 33 Jahren an einer Überdosis Kokain und Morphium. Farley war als Sprecher für Shrek – Der tollkühne Held vorgesehen und hatte bereits viele Szenen aufgenommen, nach seinem Tod übernahm SNL-Kollege Mike Myers den Job.

Der Schmerzfreie: Kevin Smith
Er ist ein echtes Multitalent: Regisseur, Autor für Film & Comic, Schauspieler und Selbstdarsteller. Kevin Smith kann scheinbar jeden Job (bzw. keinen, wie der ein oder andere von Euch jetzt einwerfen mag). Sein Spielfilmdebut Clerks – Die Ladenhüter drehte er mit einem Budget von knapp 30.000 Dollar in seiner Nachbarschaft. Der Film wurde zum großen Festivalerfolg und gewann Preise in Cannes und beim Sundance-Festival. Smith blieb seinem Stil bis heute weitgehend treu und dreht vor allem Slacker-Komödien mit seinem festen Schauspielerstamm, zu dem er als Silent Bob auch selbst gehört. Zu seinen erfolgreichsten Filmen gehören Chasing Amy, Dogma, Jay und Silent Bob schlagen zurück und Zack & Miri Make a Porno. Äusserst sehenswert ist außerdem seine Vortragsreihe ‘An Evening with Kevin Smith’. Dort erzählt er sowohl zahlreiche obskure Insidergeschichten aus Hollywood, als auch persönliches aus seinem Privatleben. Dabei spart er nicht mit selbstironischen Beobachtungen über sich und sein Gewicht. Von Analfissuren bis zu Penisverletzungen geizt er nicht mit Erlebnissen, über die wir eigentlich lieber nichts wissen wollen.

Der Stammesvater der Pummelchen: Oliver Hardy
Oliver Hardy ist der Urvater der Slapstick der Korpulenz. Außerdem repräsentiert er einen besonderen Typ gewichtiger Schauspieler: den Dicken als Teil eines Teams. Ein Duo wie Ying und Yang, dass nur durch Gegensätze funktioniert und ohne den jeweils anderen undenkbar ist. Zusammen mit Stan Laurel hat Oliver Hardy in über 400 Filmen mitgespielt und bis heute die Konventionen und Stereotypen für Dicke im Kino geprägt. Nach seinem Tod hat Partner Stan Laurel trotz diverser Angebote keinen einzigen Film mehr gedreht. Bis heute sind Dick und Doof, Stanlio and Ollio, El Gordo y El Flaco, bzw. Stan és Pan immer noch eins der weltweit beliebtesten Komikerduos.

Das Energiebündel: Jack Black
Jack Black begann seine Karriere als Teenager mit kleinen Fernsehrollen und arbeitete sich langsam zu den verschiedensten Nebenrollen in Kinofilmen hoch. Er gehört zu den Schauspielern, die wir immer wieder mit keinen Rollen in Filmen sehen, in denen wir ihn niemals vermuten würde, beispielsweise als Schläger in Die unendliche Geschichte III – Rettung von Fantasien oder als Waffenhändler in Der Schakal. Seit seinem Durchbruch in Hollywood spielt er jedoch hauptsächlich komödiantische Rollen, in denen er durch hyperaktive Gestik und Mimik glänzt. Zu beobachten unter anderem in Tropic Thunder, School of Rock oder Abgedreht. Neben der Filmkarriere ist er auch mit seiner Band Tenacious D recht erfolgreich und hat mit Partner Kyle Gass schon mehrere Musikvideos und Kurzfilme, sowie den Kinofilm Kings of Rock – Tenacious D veröffentlicht.

Der Sarkast: John Candy
Wie viele Kollegen nutze auch John Candy eine Comedyshow als Sprungbrett für eine Kinokarriere. Von B-Movies und Nebenrollen hat er sich kontinuierlich nach oben gearbeitet. Auch Candy spielte hauptsächlich in Komödien wie Spaceballs, Allein mit Onkel Buck, Wer ist Harry Crumb?, Cool Runnings. Populär hat ihn dabei sein meist sarkastischer und zynischer Komödienstil gemacht. Am Gipfel seines Ruhmes bekam er sogar eine eigene Zeichentrickserie namens ‘Camp Candy’. Eine Sonderstellung in seinem Schaffen hat eine ernste Nebenrolle in JFK – Tatort Dallas von Oliver Stone.
John Candy starb bereits mit 43 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes.

Der Proletarier: John Goodman
Goodman war zunächst auf dem besten Weg, eine Karriere als Footballer zu starten. Seine Sportlerträume wurden aber leider durch eine Verletzung zunichte gemacht. Also beschloss er, Schauspieler zu werden. Bekannt wurde er als Ehemann und Vater in Roseanne. Die Serie besticht durch die unprätentiöse Darstellung einer übergewichtigen Arbeiterklassenfamilie, sowie die Thematisierung ernster, meist tabuisierter Ereignisse wie Alkoholmissbrauch oder Abtreibung. Mit Filmen wie King Ralph und The Flintstones – Die Familie Feuerstein setzte er sich auch als Kinostar durch. John Goodman ist es dabei über die Jahre gelungen, sich vom rein komödiantischen Fach zu lösen. Vor allem Ethan Coen und Joel Coen besetzten ihn in Barton Fink, The Big Lebowski und O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee mit ungewohnten Rollen.

Der Rebell: John Belushi
John Belushi war einer der Mitbegründer und vielleicht der beliebteste Comedian von Saturday Night Live. Er prägte einen exzessiven, äußerst physischen neuen Comedystil, an dem sich bis heute zahlreichen Comedians bedienen. Im Kino war er in 1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood?, Ich glaub, mich tritt ein Pferd und Der Galgenstrick zu sehen. In Erinnerung bleibt er vor allem für seine Darstellung des Jake Blues in Blues Brothers. John Belushi starb bereits mit 33 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Karriere an einer Überdosis Kokain und Heroin. Für Ghostbusters – Die Geisterjäger und Spione wie wir war er als Hauptdarsteller vorgesehen, wurde nach seinem Tod aber durch die SNL-Kollegen Bill Murray und Chevy Chase ersetzt. Derzeit ist ein John Belushi Biopic in Planung. Als Hauptrollen sind wohl Seth Rogen, Jack Black, Jonah Hill und Zach Galifianakis im Gespräch.

Was denkt ihr? Wer ist der Rudelführer unter den Hollywood-Kolossen? Und wer fehlt in dieser Liste?

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