Stefan Ishii
Im Kunstfilm Das Turiner Pferd des ungarischen Regisseurs Béla Tarr hausen ein Fuhrmann und seine Tochter unter widrigsten Bedingungen auf einem einsam gelegenen Bauernof. Zu reden haben beide schon lange nichts mehr und während draußen der furchtbare Sturm immer schlimmer wird, vollzieht sich ihr Leben im stillen Rhythmus aus schlafen, essen und arbeiten.
Hintergrund & Infos zu Das Turiner Pferd
Basis für Das Turiner Pferd ist laut Béla Tarr folgende Begebenheit: „Am 3. Januar 1889 tritt in Turin Friedrich Nietzsche durch die Tür des Hauses Via Carlo Alberto 6. Nicht allzu weit weg von ihm hat der Kutscher einer Pferdedroschke Ärger mit einem widerspenstigen Pferd. Trotz all seiner Ermahnungen weigert sich das Turiner Pferd, sich in Bewegung zu setzen, woraufhin der Kutscher die Geduld verliert und zur Peitsche greift. Nietzsche nähert sich dem entstehenden Gedränge und setzt dem brutalen Verhalten des Kutschers ein Ende, indem er schluchzend seine Arme um den Hals des Pferdes legt. Sein Vermieter bringt ihn anschließend nach Hause, und zwei Tage lang liegt er bewegungslos und stumm auf dem Sofa, ehe er berühmte letzte Worte spricht und noch weitere zehn Lebensjahre stumm und umnachtet unter der Obhut von Mutter und Schwestern verbringt. Was mit dem Pferd geschah, wissen wir nicht.“
Béla Tarr gilt nach Filmen wie Die werckmeisterschen Harmonien und Satanstango als einer der letzten großen Kunstfilmer Europas. Der ungarische Regisseur hat auch Das Turiner Pferd in seiner unverwechselbaren Handschrift gedreht: mit langen Kameraeinstellungen, in Schwarzweiß und unter weitgehendem Verzicht auf Dialoge. Hierfür bekam er bei der Berlinale 2011 den Großen Preis der Jury.
Sie muss zu einem Geschäftstermin nach Tokio fliegen. Er fährt sie im Auto zum Flughafen. Auf der Fahrt sagt sie ihm, dass es vorbei ist. Sie wird ihn verlassen. Er scheint das zu akzeptieren. Kein Streit kommt auf, es gibt auch keine Nachfrage. Einige Zeit später. Ein schwerer Sturm zieht über die Stadt und das Paar verbringt in dem Haus, in dem es drei Jahre zusammengelebt hat, den letzten gemeinsamen Tag. Es sind Kleinigkeiten, die sie an das Leben erinnern, das sie einmal geführt haben. Aber keiner versucht die Zeit zurückzudrehen, beide scheinen sich mit der Situation abgefunden zu haben. Als der Regen schlimmer wird, bemerken sie eine Katze auf ihrem Schuppen und holen sie zu sich ins Trockene. Doch sie läuft weg und versteckt sich irgendwo. Kurz darauf klingelt es an der Tür. Das Paar von nebenan sucht seine Katze. Der unerwartete Besuch lässt die Hilflosigkeit hervorbrechen, die das Paar lähmt, was auch die alten Gefühle wieder weckt, die es immer noch zu geben scheint. Das Telefon klingelt. Es ist der Mann, für den sie ihn verlassen will. Aber sie zögert mit ihrem Auszug, will noch eine Nacht im Haus verbringen. Denn die Brücke ist durch das Unwetter blockiert. Überlegt sie es sich anders? Die Nachbarn gehen endlich nach Hause, die Katze ist immer noch nicht wiederaufgetaucht, und das Paar kocht die letzte gemeinsame Mahlzeit. Als er Zwiebeln schneidet, beginnen dem Mann die Augen zu tränen. Er geht ins Badezimmer, wäscht sich das Gesicht, doch er kann nicht aufhören zu weinen. Liegt das an den Zwiebeln? Als sie mit dem Kochen fast fertig sind, findet sie die verängstigte Katze. Sie beruhigt das Tier, oder sich selbst? „Alles wird gut.“
In seinem Dokumentarfilm-Epos Voyage of Time erzählt Terrence Malick die Geschichte von der Geburt und dem Tod des Universums.
Deep in the Valley ist ein japanisches Filmdrama von Atsushi Funahashi.
Im Thriller Sieben ermitteln Brad Pitt und Morgan Freeman gegen den Serienmörder Kevin Spacey, der seine Opfer auf bestialische Weise für ihre Vergehen gegen die Sieben Todsünden bestraft.
Martin Scorseses Mafiadrama Casino zeigt die Mafia im schillernden Las Vegas der frühen Siebziger, welches hinter dem Vorhang der guten Laune von Geld, Drogen und Gewalt dominiert wurde.
In Boogie Nights durchlebt der gut bestückte Mark Wahlberg den Aufstieg und Fall eines Pornodarstellers im Goldenen Zeitalter der Branche Ende der 70er.
Im letzten Teil des Zyklus haben Rohmers Protagonisten den Herbst ihres Lebens erreicht. Nichtsdestotrotz teilen sie die Probleme und Sorgen von Rohmers sonstigen, jugendlichen Charakteren: Magalis Kinder sind ausgezogen und so bleibt die Witwe allein auf dem Weingut zurück. Ihre Freundin Isabelle versucht einen Mann für Magali zu finden und beginnt die Kandidaten selbst zu prüfen.
In Lost Highway werden Patricia Arquette und Bill Pullman von einem Phantom mit Videoaufzeichnungen bedroht.
Jim Garrison ist Bezirksstaatsanwalt in New Orleans. Er erlebt den Morde am amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und an dessen angeblichem Mörder Lee Harvey Oswald im Fernsehen und bezweifelt, daß Oswald wirklich der Täter war. In seiner Freizeit untersucht er gemeinsam mit seinem Team die Indizien, die Oswald als alleinigen Mörder erscheinen lassen neu, und kommt zu dem Ergebnis, daß dieser nicht allein für den Tod Kennedys verantwortlich gemacht werden kann. Allerdings macht Garrison sich mit seinen Nachforschungen mehr Feinde als Freunde: die Presse ist gegen ihn, es kommt zu Streitigleiten in seinem Team und auch seine Frau Liz hält nicht mehr zu ihm, da Jim dem toten Präsidenten mehr Zeit widmet als ihr und ihren gemeinsamen Kindern. Garrison will seine neuen Theorien natürlich auch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dafür braucht er als Aufhänger eine der Personen, die seiner Meinung nach am Mord beteiligt waren, auf der Anklagebank. Sein Opfer ist Clay Shaw, ein hochangesehenes Mitglied der Gesellschaft, was dem Staatsanwalt noch mehr üble Nachrede in der Presse bringt. Aber Garrison bringt im Prozess massenweise Ungereimtheiten ans Licht, die seine Theorien bestätigen. Alles was Am Tag des Mordes in Dallas geschah lässt den Verdacht zu, daß hinter dem Tod Kennedys kein einfacher Mord sondern ein Komplott steckt. Beispielsweise zeigt eine Videoaufnahme, daß eine Kugel den Präsidenten von vorne traf, was unmöglich gewesen wäre, falls Oswald alleine der Täter gewesen wäre. Auch die "magische Kugel", die den Präsidenten gleich mehrfach getroffen haben soll, ist ein Anhaltspunkt.
In Heat führt Regisseur Michael Mann erstmals Al Pacino und Robert De Niro vor der Kamera zusammen. Beide sind absolute Profis in ihren Jobs. Sie stehen nur auf verschiedenen Seiten des Gesetzes.
Im schwarzhumorigen Thriller Fargo von den Coen-Brüdern lässt William H Macy seine eigene Frau von zwei idiotischen Gangstern entführen, um seinen Schwiegervater zu erpressen. Dafür gab es 1997 zwei Oscars.
Magnolia erzählt episodisch die Interaktion zwischen neun Charakteren am Magnolia Boulevard.
In Jane Campions dreifach oscarprämiertem Drama Das Piano versucht Holly Hunter als stumme Frau in Neuseeland mit ihrer Tochter neu anzufangen, als sie eine arrangierte Ehe eingeht.
Robert De Niro spielt in Martin Scorseses Taxi Driver einen instabilen Taxifahrer, der durch seinen Beruf auf die Schattenseiten New Yorks aufmerksam wird und eine minderjährige Prostituierte zurück zu ihren Eltern bringen will.
Saigon in den 20er Jahren: Am Ende der Schulferien kehrt das junge Mädchen, sie ist noch nicht sechzehn, aus ihrem Dorf in Indochina nach Saigon zurück, wo sie ein Gymnasium besucht und in einem Pensionat wohnt. Auf der Fähre über den Mekong begegnet das junge weiße Mädchen mit dem Männerhut zum ersten Mal dem doppelt so alten und wohlhabenden Chinesen. Obwohl die Beziehung gesellschaftlich nicht tragbar ist, entwickelt sich eine leidenschaftliche Affaire zwischen den beiden.
In Blue Velvet katapultiert David Lynch seinen Cast in einen surrealistischen Albtraum. Für Kyle MacLachlan, Isabella Rossellini und Laura Dern gibt es kein Entkommen aus der Hölle im Vorgarten.
Beijing heute. Guei, ein 16-jähriger Junge vom Land, kommt mit großen Erwartungen in die Stadt. Er findet Arbeit bei einem Kurierdienst, der ihn einkleidet und ihm ein Fahrrad zur Verfügung stellt: ein neues, silberfarbenes Mountainbike. Sobald er 600 Yuan verdient hat, wird das Rad ihm gehören. Kurz bevor Guei das Geld zusammen hat, verschwindet das Rad, geklaut am hellichten Tag. Ein wichtiger Auftrag wird vermasselt und er wird entlassen. Doch Guei, starrköpfig wie er ist, bleibt hartnäckig und kann seinen Chef zu einer Vereinbarung überreden...
In Mulholland Drive erzählt David Lynch eine mysteriöse Liebesgeschichte zwischen Naomi Watts und Laura Harring.
Vertigo – Aus dem Reich der Toten gilt als Klassiker des Meisters des Suspense, Alfred Hitchcock. James Stewart versucht sein Trauma von der Angst vor Höhen zu bewältigen.
Superstar Francesca spielt mit einem Jungstar in ihrem neuen Film, in dem sich alles nur ums Thema Film dreht. Filmjournalist Carl wird aus seinem Job gefeuert und muß die bittere Pille schlucken, daß seine Frau, eine Hollywood-Managerin, sich von ihm trennen will. Ihre Schwester, die Masseuse Linda, sucht derweil nach dem richtigen Mann fürs Leben. Und schließlich ist da noch der Produzent Gus, der auf ausgefallenen Sex steht. In einem regelrechten Fegefeuer der Eitelkeiten treffen all diese Figuren bei einer Geburtstagsparty aufeinander. Und dann gehts drunter und drüber.
In Es war einmal in Amerika kommt ein ehemaliger Gangster nach dreißig Jahren zurück in seine Heimat, wo er mit den Fehlern seines damaligen Lebens konfrontiert wird.
Eigentlich könnte man das Leben Hannahs als perfekt bezeichen: Im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern hat sie es geschafft, eine funktionierende Familie aufzubauen. Diese beginnt jedoch zu zerbröckeln, als ihr Gatte Elliot sich auf einer Familienfeier in Lee, eine ihrer Schwestern, verliebt.
In Rote Laterne entführt Regisseur Yimou Zhang ins China der 1920er Jahre und erzählt vom Schicksal einer jungen Frau, die nach dem Tod ihres Vaters mit einem wohlhabenden Herrscher vermählt wird.