Säßen nur Filmfans in der Jury, dann würde ‘Remake’ wohl zum Unwort des Jahres gewählt werden. Klar, die aktuelle Remake-Flut ist schon bemerkenswert. Die neueste Vertreter dieser Spezies ist Total Recall, in dem uns Colin Farrell den Arnold Schwarzenegger macht. Seit gestern läuft das Remake des Actionklassikers Die totale Erinnerung – Total Recall von Paul Verhoeven in den deutschen Kinos. Colin Farrell will per Gedankentransfer aus seinem Alltag ausbrechen – doch alles geht schief und mit einem Schlag befindet es sich mitten im Kampf gegen die Regierung. Über Sinn und Unsinn dieses Remakes sollen andere diskutieren – am besten nachdem sie den Film begutachtet haben. Wir machen uns währenddessen Gedanken, ob Remakes wirklich immer schlecht sind. Und siehe da: Es gibt einige Filme, deren inhaltliches Potential nicht ausgenutzt wurde oder genug Umfang für eine Neinterpretation aufweist. Next try! Die Top 7 der Remakes, die Hollywood drehen muss.
Platz 7: Killshot – Gangsterthriller in gut
Mickey Rourke ist Blackbird, einen kühler Profikiller mit indianischen Wurzeln. Sein unfreiwilliger Partner, ein widerlicher und jähzorniger Kleinganove, dem White Trash beinahe auf der Stirn geschrieben steht, wird von Joseph Gordon-Levitt verkörpert. Klingt gut? Ist es aber nicht. Ob die Schuld bei RomCom-Spezialist John Madden oder seinem Drehbuchautor Hossein Amini liegt, ist egal. Gebt die Story von Killshot samt Hauptdarsteller an einen Gangsterthriller-Spezialisten irgendwo zwischen Oliver Stone und Guy Ritchie und das Ding geht durch die Decke.
Platz 6: Die Bourne Identität – Düstererer, langsamer, schwedischer
Gut, die Originaltrilogie war ganz ordentlich, aber diesmal wird der Spieß umgedreht. Wir wünschen uns ein schwedisches Remake von Die Bourne Identität. Sonst sind es ja immer die Amis, die die guten Filmideen aus Europa kopieren und eine Menge Dollars damit verdienen (Verblendung). Abgesehen davon könnten die Schweden aus der Bourne-Thematik einen herrlich düsteren Thriller machen und die Gefahr, dass im Adrenalinrausch die Story vergessen wird, ist bei unseren bedächtigen europäischen Nachbarn auch eher gering. Ganz wichtig: Gebt dem Mann, der die Kampfszenen schneidet nicht so viel Kaffee!
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Platz 5: Mein Führer – Mehr Helge, weniger Adolf
Helge Schneider als Adolf Hitler? Das kann eigentlich nicht schief gehen und doch ist Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler eine Enttäuschung. Der Film ist ein bisschen zu ernst, um lustig zu sein, ein bisschen zu lustig, um ihn ernst nehmen zu können. Die Parodie schreit nach einem Remake und das richtige Rezept liefern wir auch gleich frei Haus: Helge Schneider. Der musikalische Dadaist übernimmt neben der Hauptrolle auch die Regie. In seinem Führer soll weniger Adolf Hitler und mehr Helge Schneider stecken (sagen wir 50:50). Ein echtes Drehbuch mit rotem Faden brauchen vielleicht Anfänger wie Christopher Nolan oder Ridley Scott – ein echter Jazzer improvisiert.
Platz 4: Super Mario Bros – Italienischer Klempner gegen den Rest der Welt
Ein Remake von Super Mario Bros. wäre einfach nur albern? Wir haben uns anfangs selbst gewundert, doch je mehr wir diskutiert haben, desto klarer wurde, dass dies ein ernstzunehmender Vorschlag ist. Es kommt eben auf das Wie an – und das Wie lautet: Edgar Wright. Mit Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt hat der Brite bewiesen, dass er Superheld-Action und Humor vereinen kann. Gerüchten zu Folge wartet Jonah Hill bereits sehnlichst auf seine ersten Barthaare.
Platz 3: Star Wars: Episode I – Startrio rettet Sternenkrieg-Trilogie
Come on! Da war mehr drin. Vielleicht kann Harrison Ford reaktiviert werden, immerhin hat er mit Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels bewiesen, wie Fortsetzungen funktionieren können (Vorsicht, Sarkasmus!). Ansonsten sperren wir George Lucas einfach mit Peter Jackson und Ridley Scott in einen Raum. Das Dreamteam schaut sich die erste Trilogie zwei Wochen lang in Dauerschleife an und danach werden Drehbuch, Produktion und Regie für Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung in brüderlicher Eintracht übernommen. Ach ja – wer den Namen Jar Jar Binks in den Mund nimmt, der wird zum Catering-Beauftragten degradiert.
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Platz 2: Zardoz – Rote Reizwäsche für alle
Da war doch was? Genau, Sean Connery in knallroter Unterwäsche. Da gibt es von Colin Farrell, über Ryan Gosling bis Michael Fassbender doch einige Hollywoodstars, denen die schicke Reizwäsche ebenfalls stehen würde. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Grundstory von Zardoz durchaus tauglich ist. In ferner Zukunft leben die unsterblichen Reichen in der Stadt Utopia, während sich die Armen in der Wildnis aufs Blut bekämpfen. Ein Kämpfer schafft es jedoch nach Utopia und wird zu einer Art Zukunfts-Tarzan. Vielleicht sollte jemand Nicolas Winding Refn oder Darren Aronofsky anrufen.
Platz 1: Die Outsider – Starpower des neuen Jahrtausends
In Die Outsider versammelte Starregisseur Francis Ford Coppola die Crème de la Crème der achtziger Jahre Nachwuchsdarsteller, um ein Mischung aus Gang- und Popkulturfilm zu drehen. C. Thomas Howell, Rob Lowe, Patrick Swayze, Ralph Macchio, Matt Dillon, Emilio Estevez und Tom Cruise waren damals die talentierten Hoffnungsträger Hollywoods. Also legen wir los: Ryan Gosling, Joseph Gordon-Levitt, James Franco, Tom Hardy, Shia LaBeouf, Channing Tatum und Michael Pitt als hippe Kleinkriminelle. Eines muss der Regisseur allerdings beachten: Die Zeiten haben sich geändert – das Outsider-Remake darf ruhig noch etwas blutiger werden.
Welche Remakes wünscht ihr euch und wer soll sie realisieren?