Produzenten - Ohne sie geht kein Film

07.08.2013 - 09:27 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Aktion Lieblingsstar - Produzenten
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Aktion Lieblingsstar - Produzenten
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In unsere Aktion Lieblingsstar werden bestimmt Schauspieler und Regisseure im Vordergrund stehen. Aber Film ist Team-Arbeit. Ohne einen Produzenten geht gar nichts. Einige davon haben die Filmgeschichte maßgeblich beeinflusst.

Ein Filmproduzent hält die Fäden in der Hand, kümmert sich darum, dass alles läuft beim Film. Er ist mehr als nur der, der das Geld organisiert. In manchen Fällen wird sein Name sogar vor jenem des Regisseurs genannt, weil er maßgeblich den kreativen Prozess beeinflusst und steuert. Einige große Produzenten hat die Filmgeschichte hervorgebracht, die stellenweise eine ganze Dekade und mehr beeinflusst haben. Erinnert sei an Samuel Goldwyn, der die Studios United Artists und MGM mitgründete, oder Walt Disney, dessen Name heute einer der großen Entertainment-Konzerne der Welt trägt.

Produzenten sind eine ganz eigene Spezies. Sie agieren im Hintergrund, verfügen aber über sehr viel Macht und so ist es kein Wunder, dass so mancher Filmproduzent Karrieren in der Hand hielt, Regisseure und Schauspieler entdeckte, sie wieder fallen ließ, mit Experimenten Filmgeschichte schrieb oder die Unterhaltung einer ganzen Generation bestimmte. Da Produzenten bei euch moviepiloten zu wenige Fans haben, um wie bei Schauspielern, Schauspielerinnen oder Regisseuren eine Top-Liste zu präsentieren, stellen wir euch einfach innerhalb unserer Aktion Lieblingsfilm einige große Namen der Zunft vor.

Drei deutsche Produzenten
Erich Pommer ist der wichtigste Produzent der 1920er und 1930er Jahre in Deutschland. Er gründet während des Ersten Weltkrieges die Decla-Film-Gesellschaft-Holz & Co., die erstmals finanzielle und künstlerische Erfolge im Ausland erzielen kann. Später ist er Produktionschef der Ufa und schafft die kreative Atmosphäre für die Klassiker des deutschen Tonfilms. Ohne ihn sind Klassiker wie Das Cabinet des Dr. Caligari, Metropolis und Der blaue Engel undenkbar. 1933 emigriert er, arbeitet in Frankreich, England und Amerika. 1946 zurückgekehrt nach Deutschland wird er eine der Stützen für den Wiederaufbau des westdeutschen Films.

Artur Brauner, genannt Atze, gehört zu jenen deutschen Filmproduzenten, die über 50 Jahre deutsche Filmgeschichte mitbestimmt haben. Er steht als Symbol für den deutschen Kitschfilm der 1950er und 1960er Jahre und ist zugleich Produzent einiger der wichtigsten westdeutschen Produktionen zur jüngsten deutschen Geschichte. Er holte Fritz Lang sowie Robert Siodmak nach Deutschland zurück, produzierte neben publikumswirksamen Unterhaltungsschinken solch wichtige Filme wie Die Weiße Rose, Hitlerjunge Salomon und Die Spaziergängerin von Sans-Souci.

Einer der wichgsten deutschen Produzenten jüngerer Zeit war Bernd Eichinger: Er polarisierte. Der 2011 verstorbene Produzent besaß einen besonderen Blick für Stoffe, die die Zuschauer in die Kinos lockten und wagte sich auch an ungewöhnliche Ideen. Er galt aber auch als Mensch, der überall seinen Einfluss gelten machen musste – von der Produktions bis zum Schnitt. Nichtdestotrotz ist der westdeutsche Film ohne Bernd Eichinger und sein Studio Constantin kaum vorstellbar, erinnert sei an Filme wie Die unendliche Geschichte, Der Name der Rose und Der bewegte Mann. Sein sicheres Gespür für junge Schauspieler und Regisseur hat dem deutschen Film über Jahre ein Gesicht gegeben, welches auch international wieder mehr Beachtung fand.

Drei Produzenten aus Europa
Die Film-Karriere von Alexander Korda war überaus international: Er produzierte in Ungarn, Österreich, Deutschland, Amerika, Frankreich und Großbritannien. Auf der Insel gehörte Alexander Korda in den 1930er und 1940er Jahren zu den einflussreichsten Männern im Filmgeschäft, rettete mit seinen erfolgreichen Produktionen wie Der Dieb von Bagdad. Ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht und Das Dschungelbuch gar die dortige Filmindustrie. Er baute nach Hollywood-Muster die Denham-Studios in London auf und wurde als erste Persönlichkeit aus dem Filmgeschäft vom englischen Königshaus zum Ritter geschlagen.

Aus Italien sei Carlo Ponti genannt, der wohl zu den bedeutendsten italienischen Filmproduzenten zählt. Bei einem Abendessen im Hause Ponti muss es interessant zugegangen sein, denn Regie-Stars wie Federico Fellini, Roberto Rossellini und Michelangelo Antonioni wurden von seiner Ehefrau Sophia Loren bekocht. Neorealismus, italienischer Autorenfilm, Nouvelle Vague und Monumentalfilm trafen sich bei ihm. Gemeinsam mit Dino De Laurentiis produzierte er einen Welterfolg nach dem anderen. Vielleicht haben die einen oder anderen von euch Das Lied der Straße oder BlowUp – Ekstaze ’67 in Erinnerung oder auch große Filme wie Doktor Schiwago.

Europäische Filme, die Hollywood Konkurrenz machen, dürften das große Leitmotiv von Luc Besson sein. Er gründete die Filmproduktionsfirma EuropaCorp, die seit Jahren Actionfilme auf die Leinwände bringt, die sich hinter jenen aus Kalifornien nicht verstecken müssen. Neben seinen eigenen Filmen, bei denen er Regie führte, produzierte er unter anderem die Transporter-Reihe mit Jason Statham, die 96 Hours-Reihe mit Liam Neeson und ist auch sonst rege unterwegs, um immer wieder neue Gesichter vor und hinter der Kamera zu entdecken.

Drei Produzenten aus Hollywood
David O. Selznick ist die Blaupause für all jene autoritären Produzenten, die sich im kreativen Prozess nicht zurücknehmen können, aber durch ihre unbeirrbare Leidenschaft Meisterwerke ins Kino brachten. Die goldene Ära Hollywoods hat er mitgeprägt. Legendär sind seine Auseinandersetzungen mit Regisseuren wie Alfred Hitchcock und John Huston oder die dreijährigen Dreharbeiten zu Vom Winde verweht, wobei er drei Regisseure brauchte. Er war ein Perfektionist, den so mancher am Set bestimmt heimlich den Stinkefinger gezeigt hat, aber er war auch ein Genie, der ein großes Publikum unterhalten wollte.

Mit Kathleen Kennedy hat es auch eine Frau in diese Liste geschafft. Sie ist Mitbegründern der Produktionsfirma Amblin Entertainment, die Steven Spielberg bei seinen Filmen den Rücken frei hält. Auf ihrer Produktionsliste stehen Filme wie Zurück in die Zukunft, Gremlins – Kleine Monster und der mit sieben Oscars ausgezeichnete und somit erfolgreichste Film der Firma, Schindlers Liste. Später gründete sie mit ihrem Ehemann die The Kennedy/Marshall Company, die mit größeren Produktionsfirmen wie Paramount Pictures oder DreamWorks kooperiert und Filme wie The Sixth Sense und Persepolis produziert hat. Im Mai vergangenen Jahres gab sie ihren Job als Präsidentin der Firma auf, um an der Seite von George Lucas die Leitung von Lucasfilm Ltd. zu übernehmen. Wahrscheinlich ist sie aktuell die mächtigste Frau in Hollywood.

Ein anderer mächtiger Produzent ist Harvey Weinstein, der eng mit dem Studio Miramax und dem Namen Quentin Tarantino verbunden ist und immer wieder für Aufstöhnen bei den Fans sorgt, weil er Schnitte von den Regisseuren fordert oder Titeländerungen möchte. Aber er ist auch der Mann, der einen Oscar-Erfolg nach dem anderen in die Kinos bringt und eine Nase für Leinwand-Erfolge hat. Der englische Patient ist ein Paradebeispiel dafür: 20th Century Fox sprang ab, weil das Studio nicht Kristin Scott Thomas in der Hauptrolle sehen wollte. Harvey Weinstein stieg mit seiner Miramax ein. Neun Oscars gaben ihm recht.

Wir könnten noch einige Produzenten vorstellen, etwa Jack L. Warner, Jerry Bruckheimer, Joel Silver, Fran Walsh oder Judd Apatow, Tim Bevan, John Lasseter, Irving Thalberg und Barbara Broccoli. Vielleicht macht ihr das ja für unsere Aktion Lieblingsstar.


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