Heute Abend startet an der Croisette wieder die alljährliche Jagd nach der Goldenen Palme. Der große Gatsby von Baz Luhrmann mit Leonardo DiCaprio eröffnet das 66. Filmfestival in Cannes, bevor die kommende Woche ganz im Zeichen der 20 Wettbewerbsfilme steht, die um die Hauptpreise ringen. Die Jury sorgte bereits im Vorfeld für viel Aufsehen. Nach angeblich langem Bitten übernimmt Steven Spielberg den Vorsitz beim Festival Cannes und wird von allerlei Oscar-Preisträgern und Stars des Weltkinos umrahmt. Neben Spielberg entscheiden nämlich auch Filmgrößen wie Ang Lee, Cristian Mungiu, Lynne Ramsay, Christoph Waltz und Nicole Kidman über die Vergabe Preise für die Wettbewerbsfilme, wobei sich nicht nur in der Hauptsektion vielversprechende Projekte finden.
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Um die Goldene Palme von Cannes kämpfen dieses Jahr Festivallieblinge wie die Coen-Brüder (Inside Llewyn Davis), Nicolas Winding Refn (Only God Forgives), Alexander Payne (Nebraska), Hirokazu Koreeda (Like Father, Like Son), Jia Zhangke (A Touch of Sin), Asghar Farhadi (Le Passé – Das Vergangene) und Roman Polanski (Venus im Pelz). Die gelungene Mischung aus alten Cannes-Hasen und aufkommenden Talenten wurde bereits gelobt, ebenso die sanfte Abwendung von amerikanischen Event-Filmen außerhalb des Wettbewerbs. Allerdings musste das Festival Kritik einstecken, weil im Wettbewerb mit Valeria Bruni Tedeschi (Ein Schloss in Italien) nur eine Frau zu finden ist.
The Bling Ring von Sofia Coppola wurde im Vorfeld als heißer Kandidat für den Wettbewerb getippt, doch überraschenderweise landete das Drama um ein paar Twens, die Celebrities ausrauben, “nur” in der Kategorie Un Certain Regard. In der verstecken sich allerdings oft die wahren Cannes-Highlights. Der neue Film von Lav Diaz (Norte, hangganan ng kasaysayan) wird hier ebenso präsentiert wie As I Lay Dying von James Franco, Les Salauds – Dreckskerle von Claire Denis und der Sundance-Hit Nächster Halt: Fruitvale Station von Ryan Coogler. Das deutsche Kino ist beim diesjährigen Filmfestival in Cannes nicht im Wettbewerb vertreten. Dafür wurde Tore tanzt, das Regiedebüt von Hamburg Media School-Absolventin Katrin Gebbe, für die Kategorie Un Certain Regard auserwählt.
Eric Kohn spekuliert bei Indiewire bereits darüber, ob die 66. Filmfestspiele die wichtigste Cannes-Ausgabe der letzten Jahre werden könnten. Bis zum 26. Mai, wenn das Festival mit Zulu abgeschlossen wird, wissen wir, ob er richtig liegt.
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