Komplette Biographie zu Roman Polanski
Der Filmemacher Roman Polanski wurde am 18. August 1933 in Paris geboren. Der polnisch-französische Filmregisseur ist auch Drehbuchautor und Schauspieler, der für Filme wie Ekel oder Die neun Pforten bekannt ist.
Bereits als Jugendlicher hatte Roman Polanski ein großes Interesse an Theater, Kunst, Literatur und Musik. Die Werke von Franz Kafka, Stanisław Ignacy Witkiewicz und Witold Gombrowicz, prägten mit ihrem grotesken und surrealen Ton die Filme von Roman Polanski. Vor allem seine frühen Werke machen diesen Einfluss deutlich, darunter Das Messer im Wasser, Rosemaries Baby und Der Mieter. Des Weiteren parodierte Roman Polanski auch Genrefilme, wie beispielsweise mit der Horror-Komödie Tanz der Vampire. Auch sein 1974 in den amerikanischen Kinos veröffentlichte Chinatown mit Jack Nicholson und Faye Dunaway in den Hauptrollen geht nicht mehr naiv mit den Elementen des Noir-Films um, sondern ist auch gleichzeitig eine liebevolle Hommage an dieses damals bereits nicht mehr zeitgemäße Genre.
Roman Polanskis Privatleben kam 1969 in die Schlagzeilen als seine hochschwangere Ehefrau Sharon Tate, zusammen mit drei weiteren Personen, in seinem Haus in Hollywood von den Anhängern des Kriminellen Charles Manson ermordet wurde. Der Filmemacher selbst war zu dieser Zeit nicht in Los Angeles.
In Der Pianist von 2002 thematisiert Roman Polanski seine eigene Lebensgeschichte als verfolgter Jude in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Der Film, der auf der Biografie des polnischen Pianisten und Komponisten Władysław Szpilman basiert, wurde 2003 in Cannes mit der Goldenen Palme und mit dem Oscar für die Beste Regie ausgezeichnet. Diesen Preis konnte Roman Polanski jedoch aufgrund eines ausstehenden Haftbefehls nicht entgegen nehmen: 1977 wurde der Regisseur in Los Angeles wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt. Kurz vor der letzten Etappe des Prozesses flüchtete Roman Polanski nach Europa. In den USA wird seitdem mit einem Haftbefehl nach ihm gefahndet.
In der Folge dieses langjährigen Verfahrens wurde Roman Polanski am 26. September 2009 auf dem Weg zu einer Preisverleihung beim Zürich Film Festival festgenommen. Es folgten Monate in Haft und unter Hausarrest in seinem Anwesen in Gstaad. Letztendlich weigerte sich die Schweiz am 12. Juli 2010, Roman Polanski an die Vereinigten Staaten auszuliefern und der Filmemacher war erneut ein freier Mann. Im Jahr 2011 nahm Roman Polanski letztlich mit zwei Jahren Verspätung seinen Preis beim Zürich Film Festival entgegen.
2010 wurde das Multitalent für seinen Thriller Der Ghostwriter mit dem Regiepreis der Berlinale ausgezeichnet. Des Weiteren gewann der Thriller den Europäischen Filmpreis. Nach seinem monatelangen Hausarrest drehte Roman Polanski das Kammerspiel Der Gott des Gemetzels mit Kate Winslet, Christoph Walz, John C. Reilly und Jodie Foster. In der Verfilmung des Theaterstücks Carnage von Yasmina Reza beschäftigt sich Roman Polanski mit dem Verfall und der Scheinheiligkeit sozialer Konventionen. Roman Polanskis Werk wurde oft von seinem spektakulären und dramatischen Privatleben überschattet. Dennoch gehört das Multitalent zu einem der erfolgreichsten Regisseuren seiner Generation.