Herzensbrecher ist ein Drama aus dem Jahr 2010 von Xavier Dolan mit Xavier Dolan und Niels Schneider.
Ein junger Mann wird in dem kanadischen Film zum Herzensbrecher, denn er verdreht zwei besten Freunden, Marie und Francis, gleichermaßen den Kopf. Stilisiert inszenierter Liebesreigen von Xavier Dolan.
Aktueller Trailer zu Herzensbrecher
Komplette Handlung und Informationen zu Herzensbrecher
Handlung von Herzensbrecher
Er ist jung, schön und geheimnisvoll: Nico (Niels Schneider). Als Marie (Monia Chokri) und Francis (Xavier Dolan) den Beau auf einer Party in Montreal kennenlernen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Beide sind gleichermaßen hingerissen von seiner natürlichen Ausstrahlung und irritierenden Unnahbarkeit – der Auftakt zu einer schwierigen Ménage à Trois. Standen sich Marie und Francis einst freunschaftlich nahe, macht ihre Schwärmerei für Nico sie nun zu Rivalen. Der Blondschopf genießt es, von beiden angehimmelt zu werden, aber wird er die ihm entgegengebrachten Gefühle auch erwidern? Und wenn ja: Schlägt sein Herz für die extravagante Marie oder für den zurückhaltenden Francis?
Hintergrund & Infos zu Herzensbrecher
Herzensbrecher (OT: Les Amours Imaginaires) ist bereits die zweite Regiearbeit des 21-jährigen Xavier Dolan, der damit seinen Ruf als Wunderkind aus Kanada festigt. Im zarten Alter von 17 Jahren schrieb Dolan sein erstes Drehbuch und verfilmte es mit 19 selbst (I Killed My Mother). Direkt im Anschluss begann die Arbeit an Herzensbrecher. Dolan führte dabei Regie, war Hauptdarsteller, Produzent und Drehbuchautor in Personalunion und zeichnete auch für Schnitt, Kostüme und Musik verantwortlich. Das tat er so überzeugend, dass sein Film prompt nach Cannes eingeladen wurde, wo er in der Sektion “Un Certain Regard” gezeigt und mit 8 Minuten stehendem Applaus als auch enthusiastischen Kritiken bedacht wurde.
Herzensbrecher liefert eine Reflexion über Schwärmerei und Obsession, über Sehnsucht und Zurückweisung in der Liebe und das schwierige Gleichgewicht zwischen Zuwendung und Selbstaufgabe. Thematisch ist der Film in einer Reihe mit Jules und Jim, Der talentierte Mr. Ripley, Was nützt die Liebe in Gedanken, Die Träumer oder Chanson der Liebe zu sehen; Louis Garrel hat übrigens einen Cameo-Auftritt am Ende von Herzensbrecher und übernahm in Dolans drittem Spielfilm Laurence Anyways eine der tragenden Rollen.
Sein Thema verpackt Dolan in bisher ungesehene Bilder von betörender Schönheit. Immer wieder löst er den filmischen Fluss zu Gunsten von Zeitlupen auf, welche die einzelnen Filmbilder zu kleinen Kunstwerken erhöhen und schließlich mit echten Werken der bildenden Kunst verschnitten werden (u.a. Michelangelos David, Zeichnungen Jean Cocteaus). Filmisch bedient sich Herzensbrecher bei Wong Kar-Wais In the Mood for Love und Pedro Almodovars farbenfrohem Kino, verweist auf Gregg Arakis Mysterious Skin und die französische Nouvelle Vague, ruft Filmikonen wie Audrey Hepburn und James Dean auf, erinnert an den Glamour eines Tom Ford, an Gus van Sant und François Ozon. Trotz dieser Anleihen findet Dolan einen ganz eigenen Stil, der sich deutlich von seinem Regiedebüt I Killed My Mother abhebt und eine Weiterentwicklung insbesondere im Bereich der Lichtsetzung, Farbgebung und Kameraführung zeigt. (AW)