Was war da los? Ryan Gosling bekam trotz eines Haufens Laudatio bisher nicht so viele Preise für seine Leistung in Drive. Albert Brooks räumte dafür als Bester Nebendarsteller einige Kritikerpreise und Nominierungen ab. Bei der Screen Actors Guild scheinen die beiden aber, zumindest im Vergleich mit anderen Schwergewichten, nicht durchsetzungsfähig zu sein. Ebenso wundersam scheint das Fehlen von Verblendung, Hugo Cabret, Extrem laut und unglaublich nah und Gefährten. Dieser Schein wird gelüftet, wenn wir einen Blick auf die starke Konkurrenz werfen:
Bei den Verleihungen im nächsten Frühjahr wird The Help sicher nicht leer ausgehen. Vier Nominierungen gab es für den Film, darunter Bestes Ensemble, Beste Hauptdarstellerin (Viola Davis) und zweimal Beste Nebendarstellerin (Jessica Chastain und Octavia Spencer). Den zweiten Platz macht The Artist mit drei Nominierungen: Bester Hauptdarsteller (Jean Dujardin), Beste Nebendarstellerin (Bérénice Bejo) und ebenfalls Bestes Ensemble.
The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten ist ebenfalls unter den Nominierungen zum Besten Ensemble, hat aber mit George Clooney für den Besten Darsteller insgesamt nur zwei Chancen. Michelle Williams brachte ihre laszive Verkörperung von Marilyn Monroe in My Week with Marilyn einen Platz bei den Besten Hauptdarstellerinnen, während Kenneth Branagh für seine Rolle im Film zu den Nebendarstellern stößt. Auch Leonardo DiCaprio spielte sich mit dem Biopic J. Edgar in die Herzen der Screen Actors Guild und steht damit unter den Nominierungen zum Besten Hauptdarsteller. Gleiches gilt für seinen Filmkollegen Armie Hammer als Kandidat für den Besten Nebendarsteller.
Die große Überraschung war die Nominierung von Brautalarm für das Beste Ensemble und Melissa McCarthy für die Beste Nebendarstellerin. Den finalen Platz in dieser Kategorie füllt Janet McTeer für die burschikosen Darbietungen in Albert Nobbs, die Glenn Close gleichermaßen zu den Besten Hauptdarstellerinnen verfrachteten. Brad Pitt und Jonah Hill wurden durch ihre Rollen in Die Kunst zu gewinnen – Moneyball jeweils für den Besten Hauptdarsteller und Nebendarsteller nominiert.
Einzelgänger dieses Jahr sind Meryl Streep (Die Eiserne Lady) und Tilda Swinton (We Need to Talk About Kevin) als Beste Hauptdarstellerinnen, Nick Nolte (Warrior) und Christopher Plummer (Beginners) als Beste Nebendarsteller, Demián Bichir (A Better Life) als Bester Hauptdarsteller und Midnight in Paris für das Beste Ensemble.
Die Screen Actors Guild Awards gelten als sichere Vorhersage für die Oscars, weil deren Jury sich zu über 20 Prozent aus Schauspielern zusammensetzt. Insbesondere der Ensemble-Preis ist dabei für die Prognosen zum Besten Film wichtig. Letztes Jahr wurden beide Preise an The King’s Speech – Die Rede des Königs vergeben. Bei den SAG-Awards prämierte Schauspieler nehmen meist auch beim Oscar goldene Statuen mit nach Hause.