Stars, Skandale & Politik beim Festival in Cannes

11.05.2011 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
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Festival Cannes
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Heute werden sie offiziell eröffnet, die Filmfestspiele in Cannes. Wie jedes Jahr werden die Stars über den roten Teppichen flanieren, die Kritiker feiern oder ausbuhen und neue Talente auf sich aufmerksam machen.

Heute wird zum 64. Mal das Festival Cannes eröffnet, bei dem die Oscar-Kandidaten und Geheimtipps von morgen schaulaufen. Wir haben euch bereits auf die Interessante Mischung beim 64. Festival in Cannes hingewiesen. Ab morgen und übermorgen wird die internationale Presse von der Croisette berichten. Schon jetzt stehen aber ein paar Highlights fest und welche Stars sich die Ehre geben werden, ist ebenfalls abzusehen.

Brangelina, Johnny & Sean tun es
Da wird Dieter Kosslick das Wasser im Mund zusammelaufen. An das Staraufgebot des Filmfestivals in Cannes kommt die Berlinale nicht heran, obwohl sie gern so tut. Brad Pitt und Angelina Jolie haben sich angesagt, außerdem kommen noch Johnny Depp, Penélope Cruz und Jodie Foster. Das ist nur eine kleine Auswahl. Manche haben sogar einen Film im Wettbewerb, doch für viele ist Cannes vor allem ein Promotion-Event. Dort werden Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten und Der Biber außer Konkurrenz gezeigt. Selbiges gilt für Kung Fu Panda 2, der nicht gerade zur üblichen Festivalware gehört.

Sean Penn ist mit gleich zwei Filmen vertreten. Cheyenne – This Must Be the Place von Paolo Sorrentino zeigt ihn als alternden Rockstar, wohingegen er in The Tree of Life von Terrence Malick den erwachsenen Sohn von Brad Pitt spielen darf. Beide Filme laufen im Wettbewerb, doch gerade The Tree of Life ist schon jetzt einer der Höhepunkte des Festivals, was zumindest teilweise an den Jahren liegt, die Terrence Malick gern zwischen seinen Filmen verstreichen lässt.

Melancholische Skandale und treibende Thriller
Ein anderer Großer hat sich ebenfalls für das Festival Cannes angesagt. Lars von Trier bringt seinen neuen Film Melancholia sowie die Stars Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg und Kiefer Sutherland mit. Nichts weniger als den Weltuntergang hat sich der selbtsernannte beste Regisseur der Welt vorgenommen, weshalb aufgeregte Kritikerschelten und -lobpreisungen wie schon bei Antichrist 2009 vorprogrammiert sind.

Neben den üblichen Cannes-Verdächtigen wie Pedro Almodóvar, der seinen düsteren Thriller Die Haut, in der ich wohne vorstellt und Aki Kaurismäki (Le Havre) werden einige jüngere Gesichter an der Croisette auf sich aufmerksam machen. Einer der am meisten erwarteten Filme ist zweifellos Drive, die Noir-Adaption von Nicolas Winding Refn (Walhalla Rising), die Ryan Gosling, Carey Mulligan und Bryan Cranston (Breaking Bad) für sich verbuchen kann. Nicolas Winding Refn hat durchaus das Potenzial, den altgedienten Herrschaften im Wettbewerb ordentlich einzuheizen.

Wenig Deutsches, dafür viel Brennstoff
Die Wettbewerbsfilme lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen, doch ein deutscher ist dieses Mal nicht darunter. Stattdessen vertritt Andreas Dresen mit seinem neuen Film Halt auf freier Strecke wacker die heimische Filmindustrie. Deutschsprachig wird es im Wettbewerb zumindest mit Michael vom österreichischen Regisseur Markus Schleinzer.

Die Frankfurter Rundschau predigt über das “Kinomuseum”, während der Tagesanzeiger auf die politische Aktualität des Festivals verweist. Schließlich laufen dort Filme über den Aufstieg des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy (La conquête) und über einen Papst, der zum Psychiater muss (Habemus Papam – Ein Papst büxt aus). Eine hoffnungsvolle Nachricht gab es am hingegen am Wochenende. Da gab die Festivalleitung bekannt, dass zwei Filme der iranischen Filmemacher Jafar Panahi und Mohammad Rasoulof im Laufe des Festivals gezeigt werden. Das besondere: Beide Regisseure wurden im Iran zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt und die Filme entstanden vor dem Haftantritt.

In den Nebenkategorien verstecken sich Highlights
Wie jedes Jahr lohnt sich ein Blick auf die Kategorie Un Certain Regard, in der junge und sperrige Regisseure einen Platz finden, die aus irgendeinem Grund nicht in den Wettbewerb gekommen sind. Nur so ist zu erklären, dass der neue Film des erfahrenen Koreaners Ki-duk Kim (Arirang) zusammen mit dem Zweitling Oslo, 31. August von Joachim Trier (Auf Anfang) im Rahmen von Un Certain Regard gezeigt wird.

Wie immer können wir uns beim Filmfestival in Cannes auf ein Kräftemessen der Alten Garde mit den jungen Wilden gefasst machen. Die Arthouse-Hits von morgen werdem jedes Jahr an der Croisette gezeigt, nicht bei der Berlinale. Das Festival in Cannes läuft vom 11. bis zum 22. Mai und wir werden schauen, was wir für euch erhaschen können.

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