Oscar-Prognose Bester Film & eure Wertung

24.01.2011 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Der Oscar ist jedes Jahr wieder das Objekt der Begierde
Alan Light
Der Oscar ist jedes Jahr wieder das Objekt der Begierde
Das Kinojahr bot neben einiger Enttäuschungen und Durchschnittskost auch filmische Highlights. Wir machen uns Gedanken darüber, welche Filme dieser Gattung sich zurecht Hoffnungen auf den Oscar in der Königsdisziplin für den besten Film machen.

Am 24. Februar wird im Kodak Theatre der höchste Ritterschlag verliehen, den ein Film bekommen kann. Während der Verleihung des begehrtesten Filmpreises der Welt in der wichtigsten Kategorie werden wie jedes Jahr die Filmemacher der nominierten Filme den Atem anhalten. Was letztes Jahr Tödliches Kommando – The Hurt Locker von Regisseurin Kathryn Bigelow schaffte, danach strecken sich auch dieses Mal wieder die Nominierten für den Oscar in der Kategorie Bester Film. Seit der vergangenen Verleihung haben zehn statt fünf nominierte Werke die Möglichkeit, zum Gewinner dieses Preises zu werden. Doch welche Filme hoffen auf eine Nominierung? Und welche Produktion wird letzendlich als einzige alle anderen übertrumpfen?

Die Top-Favoriten
Leider ist es uns deutschen Kinogängern noch nicht möglich, alle Kandidaten selbst auf der Leinwand zu begutachten. Mögliche Anwärter gibt es so einige. Um den Kreis der Kandidaten zu begrenzen, ist ein Blick auf die Nominierten des US-Regieverbands unerlässlich. Die Werke der fünf von der Director’s Guild of America nominierten Regievisionäre gelten allesamt als heiße Oscaranwärter. Somit sind neben ihren Regisseuren ganz nah dran am begehrten Goldjungen The King’s Speech – Die Rede des Königs, The Social Network, Inception, The Fighter und Black Swan. Wir erwarten, dass diese fünf Filme ihren verdienten Platz unter den zehn Oscar-Startplätzen bekommen werden. Wärt ihr die Oscar-Jury, sähe des Urteil eindeutig aus. Die Community gab Inception eine Durchschnittspunktzahl von 8,2, die Kritiker gaben gar 8,4. Bei 12240 Bewertungen ein repräsentativer Wert, den keiner der Film zu toppen vermag. Doch wir müssen auch die Oscar-Jury selbst einschätzen können. Dass zu einer der Lieblingskategorien der Fachjury Historiendramen zählen, macht The King’s Speech – Die Rede des Königs für die weiteren Konkurrenten gefährlich. Darren Aronofsky beschreibt Black Swan zusammen mit The Wrestler als Dyptichon. Das Drama mit Mickey Rourke ging vor zwei Jahren bekanntlich leer aus. Obwohl mit David Fincher ein bei Filmfans hoch angesehener Regisseur mit The Social Network zu den Topanwärtern zählt, konnte er die Oscar-Jury mit seinen hochklassigen Inszenierungen (Fight Club, Sieben) noch nicht für sich gewinnen.

Vielen Filmfans fehlte bei der DGA-Nominierung allerdings True Grit von Ethan Coen und Joel Coen, doch die Nominierung von Roger Deakins durch den US-Kameraverband ASC lässt einen weiteren Oscarnominierten erahnen. Sicherlich werden wir dem Western im Zusammenhang mit der Oscarverleihung wieder begegnen. Die 6,8 Punkte von der Moviepilot-Community stellen mit 58 Bewertungen keinen äußerst repräsentativen Wert dar. Die 6 Kritiker unter euch können dem Film mit 7,8 Punkten mehr abgewinnen.

Im Rücklicht der Favoriten
Macht das Rennen letzendlich ein anderer Film? Die Vergangenheit bewies, dass die Oscar-Jury durchaus für die eine oder andere Überraschung gut ist. Vielleicht sieht es die Jury so wie Quentin Tarantino, der Toy Story 3 zu seinem Lieblingsfilm des Jahres erklärte. Von unserer Community bekam der Animationsfilm mit 7,2 Punkten keinen Topwert, der sich anhand 2618 Bewertungen ergibt. Die Kritiker sahen das wieder weitaus großzügiger und vergaben 8,4 Punkte. Die Herren der Schöpfung sollten auch dieses Jahr die Filme der Frauen nicht unterschätzen – letztes Jahr wurde dank Kathryn Bigelow deutlich an die Anwesenheit der Damen erinnert.

Die Oscargewinnerin setzt sich vor den Nominierungen am 25. Januar begeistert für Winter’s Bone von Debra Granik ein und organisierte private Vorführungen. 67 Moviepiloten gaben im Schnitt 6,9 Punkte, Kritiker ganze 8,5. Das Drama wurde von der Presse in höchsten Tonen gelobt. Dass Homosexualität durchaus seine Berechtigung im Oscar-Wettbewerb hat, bewies vor fünf Jahren Brokeback Mountain und später Milk. Nun gilt der Independentfilm The Kids Are All Right mit der Geschichte über ein lesbisches Ehepaar als Geheimtipp. Regie führte mit Lisa Cholodenko wieder eine Frau. Die Community vergab 467 Wertungen mit 7,1er Schnitt, die Kritiker erwiesen sich mit 7,5 als großzügiger. Doch auch Somewhere von Sofia Coppola hat Chancen, gilt der Film auch nicht als heißer Anwärter. Immerhin gewann das Werk der Tochter von Francis Ford Coppola die Goldene Palme bei den renommierten Filmfestspielen in Cannes. 399 User bewertet den Film durchschnittlich mit 6,5 Punkten, die Kritiker unter euch mit 7,2 – mittelmäßig. Zurecht?

Überraschung?
Unter zehn Nominierten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, auch Überraschungsanwärtern im Kodak Theatre zu begegnen. Und dann ist alles möglich. Das von Tony Goldwyn inszenierte Betty Anne Waters (Originaltitel Betty Anne Waters) – beruhend auf einer wahren Geschichte und somit sehr jurytauglich – hat vor allem aufgrund der herausragenden Leistung von Oscarpreisträgerin Hilary Swank Ambitionen. Wie bei vielen Beispielen können wir Deutschen dazu noch nicht im Kino urteilen. Gerade mal 17 Bewertungen ergeben 6,9 bzw. von Kritikern 6,9 Punkte. 3 Tage vor der Verleihung startet der Film bei uns. Hollywoodlegende Clint Eastwood hat Oscarerfahrung. Der 80-jährige Filmallrounder gewann mit Erbarmungslos und Million Dollar Baby in der Hauptkategorie und als Regisseur. Mit dem Fantasy-Drama Hereafter – Das Leben danach hofft er auf eine Nominierung. Die Kritiker glauben mit durchschnittlich 8,0 Punkten an den Film, die 29 Bewerter aus der Community mit 6,9 nicht ganz so sehr. Obwohl außerhalb der Oscar-Saison gestartet, hegen Fans von Martin Scorsese Hoffnungen auf Shutter Island. Viel diskutiert ist der Film beinahe in Vergessenheit geraten. Der Regisseur war mit seinem Darstellerliebling Leonardo DiCaprio schon oft nominiert. Departed – Unter Feinden gewann als bester Film 2007. An Shutter Island schieden sich die Geschmacksgeister. 11313 Mitglieder urteilten über den Mysterythriller im Schnitt mit 7,0, Kritiker gaben 7,6 Punkte.

Im Radar der Oscarfavoriten sollten unter anderem auch Rabbit Hole, Biutiful, 127 Hours, The Town – Stadt ohne Gnade, Der Ghostwriter und Fair Game nicht unbeachtet gelassen werden.

Welche zehn Filme werden eurer Meinung nach nominiert. Und vor allem: Welcher wird zum besten Film des Jahres gekürt?`

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