Komplette Handlung und Informationen zu Die fabelhafte Welt der Amélie
Die fabelhafte Welt der Amélie erzählt in bunten Bildern von schrulligen Menschen und deren Hobbies. Der Film genießt Kultstatus und gehört zu den erfolgreichsten französischen Produktionen. Audrey Tautou glänzt in der Rolle ihre Lebens: Sie spielt die naive Kellnerin Amélie, die mit Vorliebe andere Menschen miteinander verkuppelt. Nur mit der eigenen Liebe mag es nicht so richtig klappen. Bis Nino (Mathieu Kassovitz), der verschrobene Sammler weggeworfener Automatenporträts, in ihr Leben tritt…
Hintergrund & Infos zu Die fabelhafte Welt der Amelie
Das Publikum und auch die Kritik zeigte sich einhellig verzaubert von
Jeunets modernem Filmmärchen Die fabelhafte Welt der Amelie (OT: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain). Hervorgehoben wurden insbesondere der schier unerschöpfliche Erfindungsreichtum des Regisseurs, welcher zusammen mit
Guillaume Laurant auch das Drehbuch geschrieben hatte. In Deutschland wurden insbesondere “die Detailverliebtheit, die poetische Erzählweise und die großartigen, teilweise surreal bunten, Bilder, die oft rasant wie in einem Videoclip zusammengeschnitten sind” gelobt. Der Spiegel sprach vom “Pariser Kinowunder“ und konstatierte: “Im Fall von Amélie dauert das Kino-Glück genau 120 Minuten.” Der Stern titelte: “Amélie, mon amour” und der Filmspiegel vermerkte entzückt: “Kino in seiner idealsten Form.” Der bekannte Filmpublizist Georg Seeßlen bekannte: “Das also ist der Nachtisch des modernen französischen Kinos. Eine sehr fette, sehr süße, sehr bunte Torte. Trotzdem: Mir bitte ein großes Stück davon.” Und auch der Tagesspiegel jubelte: “Alle lieben Amélie.”
Immer wieder sprachen Rezensenten davon, dass “Die fabelhafte Welt der Amélie” sie verzaubert habe, der Zuschauer der Magie der Bilder einfach erliegen müsse, Amélie ein Zauberwerk sei oder bezogen sich auf den Regisseur als großen Zauberer unserer Zeit. Audrey Tautou, bis dahin ein nahezu unbekanntes Filmgesicht, wurde in ihrer Rolle der Amélie schlagartig bekannt, teils auch mit ihrer Rolle über-identifiziert. Kritiker betonten stets ihre Ausstrahlung: die großen Augen und “ihr gewisses Etwas“. Auffällig oft wurde sie mit ihrer Namensvetterin
Audrey Hepburn verglichen, aber auch als die neue
Juliette Binoche ausgerufen.
In Frankreich monierten Kritiker die unrealistische Darstellung von Paris als Postkartenidyll. Das Feuilleton führte eine Debatte darüber, inwieweit die unzutreffende Filmrealität auch rassistische Züge trage. Amélies Wohnung, ihr Arbeitsplatz und auch ihr Gemüsehändler befinden sich im Pariser Stadtteil Montmartre, welcher aufgrund seiner Nähe zum Einwandererviertel Barbès-Rochechouart einen besonders hohen Anteil an Nordafrikanern und anderen ethnischen Minderheiten aufweist. Diese sind jedoch im Film nicht zu sehen, was ihm den Vorwurf des “lepénisme” (nach dem französischen Rechtsaußen-Politiker Le Pen) einbrachte. Jeunet wies im Nachgang darauf hin, dass
Jamel Debbouze, welcher in “Die fabelhafte Welt der Amélie” die Rolle des Lucien verkörpert, nordafrikanischer Abstammung sei.
Auch beim Publikum kam der Film bestens an. “Die fabelhafte Welt der Amélie” sorgte in Frankreich für einen regelrechten Kinohype, selbst Präsident Jacques Chirac ließ sich eine Kopie in den Palais de l’Elysée bringen. In den USA spielte das Meisterwerk die für einen Film französischen Ursprungs enorme Summe von 33 Mio. US$ ein – weltweit waren es 174 Mio US$.
Weniger erfolgreich war der Film bei Festivals und Preisvergaben. Obwohl “Die fabelhafte Welt der Amélie” für fünf Oscars nominiert war (Bestes Originaldrehbuch, Beste Kamera, Bester fremdsprachiger Film, Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik), konnte er sich in keiner der Kategorien durchsetzen. Auch bei den Golden Globes war der Film als Bester fremdsprachiger Film nominiert, allerdings ohne Erfolg. Dass “Die fabelhafte Welt der Amélie” in Cannes nicht gezeigt wurde, sorgte für einen Skandal – zumal der Film auch in Frankreich bei Kritik und Publikum auf größtmögliche Gegenliebe gestoßen war. Grund war jedoch die Weigerung Jeunets, ihn beim Festival zuzulassen, nachdem sein voriger Film
Die Stadt der verlorenen Kinder dort sehr zurückhaltend aufgenommen wurde. (AW)