Casablanca ist ein Melodram aus dem Jahr 1942 von Michael Curtiz mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman.
"Ich seh’ dir in die Augen, Kleines!", sagt Humphrey Bogart zu Ingrid Bergman in Casablanca, dem wohl klassischsten aller Klassiker. Das Melodram gilt heute als eines der wichtigsten Werke der Filmgeschichte.
Aktueller Trailer zu Casablanca
Komplette Handlung und Informationen zu Casablanca
Casablanca, Dezember 1941. Die marokkanische Stadt steht unter Vichy-Frankreichs Kontrolle. Ricks Café Americain in Casablanca ist im Zweiten Weltkrieg der Treffpunkt vieler zwielichtiger Menschen und Flüchtender aus Europa, die nach Amerika fliehen wollen. Auch andere internationale Gäste wie Nazi-Offiziere frequentieren das Etablissement. Rick Blaine (Humphrey Bogart) ist der Besitzer des Cafés, der eines Tages unverhofft wichtige Papiere des kurze Zeit später verhafteten Ugarte (Peter Lorre) in die Finger bekommt. Es handelt sich um Transitvisa, mit denen er Menschen eine Ausreise ermöglichen könnte.
Eines Tages betritt Ilsa Lund (Ingrid Bergman) sein Café, mit der er einst eine Affäre in Paris hatte. Sie ist an der Seite ihres Ehemannes und Widerstandskämpfers Victor Laszlo (Paul Henreid) auf der Flucht. Die beiden waren bereits vor der Affäre liiert, doch Ilsa dachte zum damaligen Zeitpunkt, Victor wäre tot.
Victor und Ilsa suchen dringend Ausreisepapiere. Denn wegen Victor Laszlo ist auch Major Strasser (Conrad Veidt) nach Casablanca gekommen. Er will verhindern, dass der bereits mehrfach entwischte tschechoslowakische Anführer der Widerstandsbewegung nach Amerika abreist. Rick muss sich entscheiden, ob er seiner großen Liebe weiterhilft, auch, wenn er sich dann für immer von ihr verabschieden müsste.
Hintergrund & Infos zum Klassiker Casablanca
Humphrey Bogart fiel die Hauptrolle in Casablanca zufällig in die Hände und war so nicht geplant, weder von ihm, noch vom Regisseur Michael Curtiz. Das Drehbuch von Julius J. Epstein, Philip G. Epstein und Howard Koch basiert auf einem Theaterstück des Lehrerehepaars Murray Burnett und Joan Alison. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Film die Liebesgeschichte von Ilsa mit ihrem Ehemann Viktor in den Vordergrund rückt. Bogarts Rolle des Richard Blaine sollte nur eine Nebenrolle sein und von George Raft gespielt werden. Letztlich übernahm Bogard den Part, jedoch sehr zu seinem Missfallen, da das Projekt ziemlich chaotisch zustande kam und das Drehbuch während des Drehs mehrfach überarbeitet wurde.Gegenüber Orson Welles klagte er der Legende nach während der Dreharbeiten “Ich bin im schlechtesten Film, in dem ich je mitgespielt habe.” Es gibt keine konkrete Aufzeichnung dieser Aussage, aber die Annahme, dass er es genau so dachte, ist weit verbreitet. Da ahnte Bogart noch nicht, dass er den eigentlich Star Henreid aus seiner Hauptrolle verdrängen sollte. Stattdessen wurden er und Ingrid Bergmann das Kinotraumpaar des Jahrhunderts und er erhielt für seine Rolle seine erste Oscar-Nominierung.
Verstümmelung des Originalfilms in Deutschland: Erst zehn Jahre nach der US-Premiere kam kam Casablanca 1952 in die deutschen Kinos – doch was da gezeigt wurde, hatte kaum noch etwas mit dem amerikanischen Original zu tun. Die Fassung, die in der BRD ausgestrahlt wurde, war um 24 Minuten kürzer als das Original. Alles, was auf den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus hinwies, wurde vom Verleih herausgeschnitten. Das deutsche Publikum schien dem Verleih nach nicht bereit für einen Propagandafilm der anderen Seite. Erst 1975 kam eine Neusynchronisation ins BRD-Fernsehen.
Heute gilt Casablanca als eines der wichtigsten Werke der gesamten Filmgeschichte. Sowohl bei Kritiker:innen-Umfragen des einflussreichen Magazins Sight & Sound und laut dem American Film Institute (AFI) ist Casablanca als einer der größten Filme überhaupt gelistet. Kaum ein anderer gehört so sehr zum Allgemeinwissen wie Casablanca. (ST/AH/AW)