DC baut sich mit James Gunn ein neues Film-Universum – aber was bedeutet das für Batman, Joker, Wonder Woman und Co.?

28.10.2022 - 14:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Welche Rolle spielt Wonder Woman unter James Gunn?Warner Bros.
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James Gunn übernimmt die schwierigste Aufgabe in Hollywood: Unter ihm soll DC zu einem echten MCU-Konkurrenten werden. Aber geht das ohne Batman und Joker?

Die erste große Etappe des 10-Jahres-Plans von DC ist geschafft. Im August hatte der Warner-Oberboss David Zaslav die Neuformierung des holprigen Marvel-Konkurrenten ausgerufen. Dafür war seiner Meinung nach eine zentral planende Figur nötig, die die Held:innen von DC – Superman, Wonder Woman, Batman – an der kurzen Leine hält.

Jetzt ist der profillose ehemalige DC-Chef Walter Hamada weg und das Marvel-Genie James Gunn da. Der Regisseur gefeierter Superhelden-Blockbuster wie Guardians of the Galaxy und The Suicide Squad soll die kreative Leitung des neugebildeten DC Studios übernehmen, zusammen mit Peter Safran, der produzierend im Hintergrund agiert.

James Gunns Installation ist kein trockener Verwaltungsakt. Die Position wird direkte Auswirkungen auf das künftige DC-Erlebnis haben.

Die Ziele des neuen DC-Universums mit James Gunn

  • Gunn soll den zunehmend unübersichtlichen Flickenteppich von DC zusammenweben.
  • Warner in Person von David Zazlav wünscht sich: mehr MCU bei DC. Also mehr Kontinuität, mehr Geschlossenheit, mehr Einheitlichkeit und mehr Verknüpfungen zwischen Filmen und Serien.
  • Das nun auch offiziell  so getaufte "DC Universe" soll sich seinen Namen verdienen.

Aber wie viel Macht bekommt James Gunn wirklich? Seine DC-Spielwiese ist kleiner als man erwarten dürfte. Welche der aktuellen DC-Figuren ihm tatsächlich zur Verfügung stehen, erklären wir hier.

Was sich für The Batman, Joker, Superman und Co. ändert

The Batman, Peacemaker und Mehr: Alle DC Filme und Serien 2022
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The Suicide Squad: Gunn soll weiter produzieren und Regie führen, ein neuer Suicide Squad-Film mit Harley Quinn und Co. dürfte damit nur eine Frage der Zeit sein. Die künftige DC-Version erfüllt der The Suicide Squad-Strang derzeit am besten. Mit Peacemaker existiert bereits eine HBO Max-Streamingserie, die direkt an die Ereignisse im Blockbuster anschließt.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Ja
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 100 Prozent

Black Adam: Im neuesten DC-Blockbuster tritt die Suicide Squad-Figur Amanda Waller (Viola Davis) auf, die wie eine ambivalentere Nick Fury-Version agiert. Durch Auftritte weiterer Suicide Squad-Figuren wirkt der Dwayne Johnson-Blockbuster wie ein Bruder-Film des blutigen James Gunn-Films. Und dann ist da natürlich noch diese Abspann-Szene. Black Adam dürfte zu einem zentraler Pfeiler in der James Gunn-Planung werden. Er wirkt sowieso schon wie ein Marvel-Film.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Ja
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 90 Prozent
Black Adam - Trailer 2 (Deutsch) HD
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Superman: Black Adam führt Henry Cavills Superman durch die Hintertür zurück ins DC-Universum. Hier entsteht etwas Großes, wie auch Cavills offizielle Rückkehr signalisiert. Suicide Squad, Peacemaker, Black Adam und Superman: Hier ist schon eine klare Linie erkennbar für das künftige DC Universe.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Ja
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 80 Prozent

Wonder Woman: Wo Henry Cavills Superman existiert, existiert auch Gal Gadots Wonder Woman. Die letzten beiden Filme von Patty Jenkins standen zwar größtenteils für sich. Das könnte sich aber künftig ändern, Diana Prince hat ihre Treffen mit Bruce Wayne und Clark Kent bestimmt nicht vergessen. Ein dritter WonWom-Film soll kommen.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Ja
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 80 Prozent

Aquaman: Hier wird es etwa komplizierter. Aquaman: Lost Kingdom mit Jason Momoa ist so gut wie fertig. Verknüpfungen zu Suicide Squad und Black Adam könnten nur nachträglich eingefügt werden – was aber kein Problem ist, wie Black Adam beweist. Ansonsten gilt für Aquaman, was für Wonder Woman gilt: Das Justice League-Mitglied ist bestens verzahnt mit der größeren DC-Version und wird es auch in Zukunft sein.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Ja
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 80 Prozent

The Flash: Der skandalgeschüttelte Multiversumsfilm ist ebenfalls bereits fertig. Grundsätzlich hat The Flash das Potential, zu einer prägenden Figur des DC Universums zu werden, ähnlich wie Spider-Man im MCU. Wäre da nicht das Verhalten von Hauptdarsteller Ezra Miller. Ob DC und Warner weiter mit dem Star arbeiten werden, steht in den Sternen.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Unklar
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 80 Prozent, sofern die Reihe weiter geht


Joker: Jetzt kommen wir zu den Prellböcken der neuen DC-Vision. Dem DC-Bericht von THR  zufolge fällt der ambitionierte Joker 2: Folie à deux nicht in den Einflussbereich von Gunn und Safran. Die Figur behält ihren Sonderstatus und bleibt unabhängig. Anders ausgedrückt: Wonder Woman wird auch im neuen DC Universe nicht auf Joaquin Phoenix' Joker treffen.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Nein
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 0 Prozent

The Batman: Matt Reeves' kleine Batman-Welt wirkt ähnlich abgeschottet wie Todd Phillips' ruppiger Joker. Robert Pattinsons dunklen Ritter ins DC Universe zu hieven, wäre ein großer logistischer Aufwand, existieren dort doch noch die Versionen von Ben Affleck und bald auch Michael Keaton. The Flash könnte mit seinem Multiversums-Konzept Ordnung schaffen und Treffen der parallelen Batmen ermöglichen. Aber will Matt Reeves das? Eher nicht. Das Batman-Universum bleibt für sich.

  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Nein
  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 0 Prozent
The Batman: Meine Gedanken zum Joker in der neuen Szene
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Die vielen TV-Serien und das Arrowverse: Das ist wahrscheinlich James Gunns größte Baustelle. Dem Bericht von THR zufolge arbeitet der neue DC-Chef künftig mit dem Chef von Warner TV zusammen, wo Serien wie The Flash entstehen. Doch die TV-Produktionen Stargirl, Superman & Lois, Doom Patrol und Pennyworth in ein kontinuierliches Universum einzubinden, wäre ein kaum zu stemmender Kraftakt. Bislang sind diese Serien explizit vom Kanon des Kino-Universums abgetrennt.

Anders sieht das bei den kommenden Serien von HBO Max aus, also The Penguin mit Colin Farrell und Arkham Asylum. Beide existieren rund um The Batman und entstehen bei HBO Max, genau wie Peacemaker. Peacemaker aber hält den Laden rund um Black Adam und Suicide Squad zusammen und hat mit Batman überhaupt nichts zu tun. Was für ein Chaos! Die Serienlandschaft gleicht einem Scherbenhaufen. Den nach MCU-Vorbild zusammenzuschmelzen, dürfte länger dauern als die 4 Jahre, die der DC-Vertrag mit Gunn und Safran läuft.

  • Wie groß ist James Gunns Einfluss? 50 Prozent
  • Teil des neuen zentralen DC Universe? Unklar

Wie stehen die Chancen auf ein neues, großartiges DC Universe?

DC bleibt DC, im Guten wie im Schlechten. Warner wird weiter auf Regie-Stimmen vertrauen. Anders als der MCU-Chef Kevin Feige ist James Gunn selber Filmemacher. Er wird von "seinen" Regisseurinnen und Regisseuren Unterordnung vor der großen DC-Vision verlangen, ihnen aber gleichzeitig gestalterische Freiheiten zugestehen.

So können die großen Figuren Superman, Wonder Woman, Aquaman, der Suicide Squad, Peacemaker, Black Adam und The Flash (in Klammern) unter dem neuen DC-Chef wieder näher zusammenrücken. Bloß, ohne Batman ist diese Gruppe nicht vorstellbar. Die Frage ist, welche Bruce Wayne-Version die Lücke des Dunklen Ritters füllt: Ben Affleck, Michael Keaton oder am Ende doch Robert Pattinson? Fragen wie diese werden James Gunn in den nächsten 4 Jahren Kopfschmerzen bereiten.

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Was erwartet ihr von dem "neuen" DC Universe?

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