Andreas Dresen und Milan Peschel im Gespräch

09.11.2011 - 08:50 Uhr
R
5
3
Am 17. November läuft Halt auf freier Strecke in unseren Kinos an, den einige Kritiker schon in Cannes sichten durften. moviepilot hat den wunderbaren Regisseur Andreas Dresen sowie Hauptdarsteller Milan Peschel interviewen dürfen.

Andreas Dresen ist ein ganz wunderbarer deutscher Filmemacher, der uns immer wieder mit seinen brillanten, menschlich-anrührenden Dramen verzaubert. Ob Halbe Treppe, Wolke 9 oder Sommer vorm Balkon – Dresens Filme beschäftigen sich meist mit “dem kleinen Mann” und oft auch mit “dem kleinen Mann aus Ostdeutschland”. Für seinen neuen Film Halt auf freier Strecke, der am 17. November in unseren Kinos startet, hat Dresen in Cannes gemeinsam mit Ki-duk Kim (für Arirang) den Hauptpreis der Sektion Un Certain Regard gewonnen.

Dresen selbst liebt das deutsche Kino: Von Til Schweiger über Hans-Christian Schmid hinzu Fatih Akin gibt es eine bunte Vielfalt her. “Es ist keineswegs langweilig, es ist unterhaltsam! Kino lädt ohnehin dazu ein, mit anderen Leuten gemeinsam zu lachen, zu weinen, eine Achterbahnfahrt zu erleben, danach leicht durchgeschüttelt herauszukommen und wieder ins Leben zurückzukehren, vielleicht mit dem Gefühl: Ich habe in dieser Gemeinschaft mit anderen Kinogängern etwas erlebt, was mich mit ihnen zusammenrücken lässt.” Kino sei ein Ort, in dem man aus der Einsamkeit herausbrechen kann, eine gute Therapie dagegen sozusagen. Und dies erlebe man eben nicht beim Ansehen einer DVD – nur im Kino.

Andreas Dresen fühlt sich vor allem durch das russisches Kino aus den 70er und 80er Jahren geprägt. Dass man heutzutage das sowjetische Kino vor allem mit Andrei Tarkowski verbindet, empfindet er sogar als ärgerlich, da Tarkovsky “kunstgewerblich” sei. Einer seiner absoluten Lieblingsfilme ist Leuchte, mein Stern, leuchte von Aleksandr Mitta, außerdem bewundert er den russischen Filmemacher Wassili Makarowitsch Schukschin als “Poeten, Schriftsteller, großartigen Regisseur”, dessen stärkster Film Kalina krasnaja sei. Für Halt auf freier Strecke holte sich Dresen Inspiration beim französischen Filmemacher Patrice Chéreau, der 2003 mit Sein Bruder einen Film über das Sterben ins Kino brachte.

Milan Peschel wiederum bewies keinen so ausgefallenen Filmgeschmack, dafür keinen minder guten: Zur Zeit mag er besonders Wilders Küss mich, Dummkopf, Sunset Boulevard – Boulevard der Dämmerung oder Das Appartement.

Wie gefällt euch das Interview, was ist euer Lieblingsfilm von Andreas Dresen und möchtet ihr euch Halt auf freier Strecke im Kino ansehen? Zumindest wenn man Dresen über das Kino schwärmen hört, möchte man doch sofort alles stehen- und liegenlassen und in das nächste Lichtspielhaus laufen, oder?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News