7 MacGuffins, die Christoph sein Eigen nennen will

13.09.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Wer würde das nicht gerne haben wollen?
Paramount/Warner/Universal, Collage moviepilot
Wer würde das nicht gerne haben wollen?
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In den heutigen glorreichen Sieben geht es um Dinge oder Informationen, die jeder in einem Film haben möchte, und ohne deren Existenz die Handlung oftmals nicht vorankommen würde: die MacGuffins.

Etwas in Besitz zu nehmen, oder jemand anderen daran zu hindern, etwas zu bekommen, ist ja nicht nur im Alltag ein starker Motivator. Auch die Plots vieler Filme haben als Aufhänger einen Gegenstand, den alle handelnden Personen ihr Eigen nennen möchten, den MacGuffin. Geprägt wurde dieser Begriff von Alfred Hitchcock, der bemerkte, in Gaunergeschichten sei es fast immer die Halskette, in Spionagegeschichten seien es fast immer Geheimunterlagen. Abgesehen von diesen für sich genommen recht unbemerkenswerten MacGuffins gibt es aber auch so einige, die auch Kraft ihrer selbst eine tiefere Bedeutung haben, nicht nur als Mittel, die Handlung voranzutreiben. Ob es sich dabei um reinrassige Vertreter ihrer Art handelt, ist in Fachkreisen zwar umstritten, bei uns dürfen sie aber trotzdem mitmachen. Es erwartet euch somit eine bunte Mischung der verschiedenartigsten MacGuffins.

Das Genesis-Gerät aus Star Trek II – Der Zorn des Kahn
Das Genesis-Gerät vermag es in Star Trek II: Der Zorn des Khan nicht nur, einen Planeten per Terraforming von einem lebensfeindlichen Felsen in ein grünes Paradies zu verwandeln, sondern es kann auch das genaue Gegenteil bewirken. Kein Wunder, dass Kirks (William Shatner) Erzfeind Khan (Ricardo Montalban) dieses Wunderwerk der Technik in seinen Besitz bringen möchte, koste es, was es wolle. Neben ihrem nicht zu überschätzenden Nutzen für die Besiedelung ferner Welten war die Wirkung der Vorrichtung auch aus einem anderen Grund bahnbrechend, handelte es sich bei der Visualisierung des Genesis-Effekts doch um die erste komplett computergenerierte Sequenz in einem Spielfilm. Auch für die Fortsetzung Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock spielte der Genesis-Effekt eine entscheidende Rolle.

Die 39 Stufen aus die 39 Stufen
In Die 39 Stufen von Alfred Hitchcock taucht der MacGuffin sogar im Titel auf und ist einer von der Sorte, bei der sich Protagonist und Zuschauer fast die ganze Zeit fragen, worum es sich denn nun überhaupt handelt. Als während einer Varietévorstellung mit einem Gedächtniskünstler Schüsse fallen, bittet eine verängstigte Frau Richard Hannay (Robert Donat), sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Sie offenbart ihm, eine Spionin zu sein, dass wichtige Militärgeheimnisse in Gefahr wären und erwähnt Die 39 Stufen. Die Suche nach deren Bedeutung führt Hannay von London bis nach Schottland und lässt ihn unterwegs viele waghalsige Abenteuer erleben, die Liebe finden und mehr als einmal in Lebensgefahr geraten.

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Die Bundeslade aus Jäger des verlorenen Schatzes
Indiana Jones’ (Harrison Ford) erstes Objekt der Begierde, die Bundeslade aus Jäger des verlorenen Schatzes, ist nicht nur uralt und supermächtig, sondern droht auch, das Schicksal der Welt empfindlich zum Negativen zu beeinflussen, sollte sie in die Hände der Nazis geraten. Von Gott persönlich in Auftrag gegeben, enthält sie die Original-Steintafeln mit den Zehn Geboten und verspricht, die Nazis unbesiegbar zu machen. Keine Frage, dass Dr. Jones dies verhindern muss. Wobei – SPOILER – er sich diese Mühe eigentlich gar nicht hätte machen müssen, da die Nazis am Ende samt und sonders beim Öffnen der Lade von Dämonen getötet werden. Ohne Indy hätte das gute Stück dann allerdings nicht seinen Weg in ein riesiges Lagerhaus gefunden, wo es einem anderen MacGuffin dieser Liste Gesellschaft leistet.

Der Malteser Falke aus Die Spur des Falken
Hinter ihr sind sie alle her in Die Spur des Falken: die Statue eines Falken, vor hunderten von Jahren von maltesischen Tempelrittern als Tribut für Karl V. von Spanien angefertigt, massivgülden, vom Scheitel bis zur Sohle juwelenbesetzt, jedoch von Piraten entwendet. Eine muntere Reihe von Schatzjägern, einander in herzlicher Abneigung verbunden, würde nichts unversucht lassen, den Falken in die Finger zu bekommen. Weder vor Verleumdung, Betrug noch Mord schrecken sie zurück, und Privatdetektiv Sam Spade (Humphrey Bogart) hat ganz schön Mühe, sich im Intrigengeflecht zurecht zu finden. Am Ende des Films, und nun folgt ein SPOILER, stellt sich die ganze Hatz jedoch als vergebene Liebesmüh heraus, da die erlegte Statue sich als billiges Imitat entpuppt: Kein Gold, keine Juwelen, kein Erfolg.

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Rosebud aus Citizen Kane
Das Wort Rosebud, die letzte Äußerung des sterbenden Charles Foster Kane (Orson Welles), steht ganz am Anfang von Citizen Kane und setzt den ganzen Film in Gang. Was könnte es nur bedeuten? Um dies herauszufinden, macht sich ein Reporter (William Alland) auf die Suche und durchleuchtet das Leben des Zeitungsmagnaten von der Geburt bis zum Tode; es gelingt ihm jedoch nicht, eine Antwort auf seine Frage zu finden. Dies bleibt den Zuschauern vorbehalten – und jetzt Achtung, SPOILER: Als zum Ende des Films viele von Kanes Besitztümern verbrannt werden, sehen wir, dass Kanes Schlitten den Namen Rosebud trägt; der Schlitten, mit dem er als kleiner Junge vergnügt im Schnee spielte. Trotz eines Lebens im Reichtum voller Macht und Einfluss ist es diese Erinnerung, die Kane in seiner letzten Sekunde bewegt.

Der Eine Ring aus der Herr der Ringe
Der Eine Ring aus Der Herr der Ringe: Die Gefährten sowie seinen beiden Fortsetzungen ist zwar der kleinste MacGuffin dieser Zusammenstellung, hat es dafür aber um so mehr in sich: Von Bilbo Baggins (Ian Holm) an seinen Neffen Frodo (Elijah Wood) übergeben, muss er quer durch Mittelerde geschleppt werden, um schließlich in den feurigen Flammen des Schicksalsberges zu vergehen. Statt ihn zu finden, wollen ihn die Gefährten also letztendlich loswerden, denn glücklich wird derjenige nicht, der ihn zu lange mit sich herumträgt. Nur zu dumm, dass das die Gegenspieler der Helden nicht einsehen wollen und sich von ihm grenzenlose Macht versprechen. Und einen eigenen Willen hat er auch noch. Ganz schön viel Potential für einen eigentlich recht unscheinbaren kleinen Ring.

Der Sport-Almanach aus Zurück in die Zukunft 2
In Zurück in die Zukunft II reist Marty McFlys (Michael J. Fox) Widersacher Biff (Thomas F. Wilson) mit dem gemopsten DeLorean aus der Zukunft zurück in die Vergangenheit, um es seinem früheren Ich zu ermöglichen, ein Vermögen anzuhäufen und ihm ein Leben im Luxus zu sichern, inklusive Martys Mutter (Lea Thompson) als seiner Frau. Wie er das anstellt? Indem er ein Nachschlagewerk namens Grays Sports Almanac, das sämtliche Sportergebnisse aus den Jahren 1950 bis 2000 verzeichnet, aus dem Jahr 2015 nach 1955 mitnimmt. Dadurch ist es dem jungen Biff ein Leichtes, bei Wetten auf Pferderennen, Boxkämpfe oder Baseballspiele unvorstellbare Reichtümer zu erwerben. Aber nicht nur die enormen Vorteile, die der Almanach beim Gelderwerb bietet, machen ihn zu einem begehrenswerten Buch; in Vor-Internet-Zeiten war auch die Vorstellung äußerst verlockend, alles, was es über Sportergebnisse zu erfahren gibt, auf einem Haufen versammelt zu wissen, selbst, wenn es nur vergangene Resultate sein sollten.

Welche MacGuffins findet ihr besonders begehrenswert?

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