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Wie viel Filmmusik ist auf meinem mp3-Player?

29.12.2014 - 19:56 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Emile Hirsch in einer Szene aus Into the WildParamount Vantage
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Würde ich nicht ständig am DVD-Player hängen oder ab und zu den Kinosesseln Gesellschaft leisten, dann wäre meine Tracklist wahrscheinlich nur halb so voll und definitiv ein wenig einseitig. Ich präsentiere: Die Inversion der Filmmusik.

Wer sich des häufigeren mit dem visuellen Medium beschäftigt (und ich gehe davon aus, dass sich hier kaum Feinde anfinden werden), stellt schnell fest, wie wichtig die musikalische Unterlegung für Stimmung, Spannung und auch für gewisse Aussagebekräftigungen ist. Der Gruselfaktor wäre in einigen Filmen bestimmt nicht so hoch, wenn während einer dunklen Verfolgungsjagd im Wald das bekannte Weihnachtslied „Carol of the Bells“ laufen würde - ich zweifle jedoch nicht an, dass das Vergnügen damit erhöht wäre. Andersrum festigen Soundtracks in mir die umspielten Szenen eines Films in meinem Gedanken, was zum Beispiel neuerdings vermehrt bei Liedern wie „All you need is love“ von den Beatles zum Film Tatsächlich ... Liebe oder auch „Come and get your love“ von Redbone zur Eingangsszene von Guardians of the Galaxy auftritt. Die folgenden Filme und die dazugehörigen Lieder - neben sämtlichen Werken von berühmten Komponisten wie Hans Zimmer oder Danny Elfman - haben mich aber besonders mitgerissen:


Town called Mailce“ von The Jam aus Billy Elliot - I Will Dance

Zweifellos ist obiger Streifen ein sehr musiklastiges Werk, das ohne den tanzbaren 60er- oder 80er-Hits von The Clash bis hin zu T-Rex gar nicht richtig funktionieren könnte. Aber der Song von der Punkband unterlegt die eine Szene perfekt. In dieser tanzt der Protagonist, Billy Elliot, nach einem Konflikt zwischen seiner Familie, seiner Tanzlehrerin und sich selbst, völlig wutentbrannt durch die nordenglische Kleinstadt. Dabei klackern seine Schuhe so schön im passenden Rhythmus, dass ich als Zuschauer am liebsten mitmachen würde (was ich auch leider, zur Freude aller Anwesenden, häufig tue).

„Where is my mind?“ von The Pixies aus Fight Club

Hier groß zu verraten, um was es geht, wäre wahrscheinlich ein zu großer Spoiler - aber eins kann man sagen: Dieser Soundtrack begleitet wohl eine der spektakulärsten Endszenen der heutigen Zeit. Randomfact: Der Rhythmus ist genau mein angenehmes Gehtempo und damit perfekt für hastige Stadtbummel.

„Mad World“ von Michael Andrews aus Donnie Darko

Die düstere, melancholische Version aus ebenso gestimmtem Film haben wir eigentlich nur einem Rechtsstreit zu verdanken. Denn der Originalsong von der Band Tears for Fears konnte nicht für Donnie Darko verwendet werden und so musste kurzerhand ein Cover angefertigt werden, dass dann (meiner Meinung nach) auch besser in die Atmosphäre hineingepasst hat. Bezaubernd.

„Everybody needs Somebody to love“ von und aus den Blues Brothers

„We’re so glad to see so many of you loving people here tonight.”, beginnt Dan Aykroyd (alias “Elwood Blues”) den wohl bekanntesten Song des Filmes mit einer kleinen Rede. Sein ganzer Körper wippt im eingängigen Rhythmus, während selbst die Polizei, die die beiden Brüder schon seit Beginn des Filmes versucht in die Finger zu kriegen, für einen Moment still steht. Denn es ist ein Lied der Gemeinschaft, der Liebe und dem, was uns zusammenschweißt. Es ist vielleicht nicht das einzige tolle Lied der Band, aber garantiert das stimmungsvollste.

„Sherlocked“ von David Arnold und Michael Price aus der Serie Sherlock (Season 2)

Auch wenn den meisten Zuschauern wahrscheinlich nur das Titellied „The Game is on“ im Kopf hängen geblieben ist, so hängt mein Herz doch an dem Song zur ersten Folge der zweiten Staffel. Hier wird nicht nur „Irene’s Song“, sprich das selbstkomponierte Geigenstück Sherlocks, nocheinmal aufgegriffen, sondern es untermalt auch fast die gesamte Folge mit den sanften, aber mitreißenden Tönen. Ich meine, wer hat nicht Entenpelle bekommen, als am Ende der Folge unser Meisterdetektiv jemand Wichtigen rettete?

„Come on Eileen“ von Dexy’s Midnight Runners aus Vielleicht lieber morgen

Dieser Song begleitet nicht nur die Jugend in den 80ern, sondern auch die Hauptperson Charlie auf einem Schulball. Es ist schon fast ein magischer Moment, als er, ein wenig unsicher und schüchtern, zum gängigen Rhythmus der Bridge einen Fuß nach dem anderen setzt und sich seinen neuen Freunden nähert.

Alles von Eddie Vedder aus Into the Wild

In unserer Familie ist es schon Tradition, dass uns der gesamte Soundtrack dieses Filmes auf langen Autofahrten in alle Länder begleitet. Der wohl schönste Soundtrack zum wohl schönsten Film. (;

„Concernig Hobbits“ von Howard Shore aus Der Herr der Ringe

Das gesamte Filmmaterial rund um Mittelerde beinhaltet schöne Musik, die den meisten Filmguckern wohl mehr als gängig sind. So gibt es zum Beispiel auch „The Ring Theme“, „The Uruk-Hai“ oder auch „The Breaking of the Fellowship“ - nicht zu vergessen auch sämtliche gesungene Songs, wie „Edge of the Night“ oder „The Last Goodbye“ von Pippin-Darsteller Billy Boyd. Doch all diese genannten Lieder sind perfekte Wegbegleiter für lange Reisen, den Weg zur Arbeit/Schule oder auch einfach nur zur zwei Kilometer entfernten Nettofiliale - mit oder ohne Ring.


Antwort auf meine Titelfrage: Zu viel. Definitiv. ;)


Weitere klasse Soundtracks:

Die gesamte Collection von Yann Tiersen aus Die fabelhafte Welt der Amélie

Titelmelodie von Stephan Konicek aus Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

„Wake Up“ von RATM aus Matrix

„Black Sheep“ von Metric aus Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

„Don’t stop me now“ von Queen aus Shaun of the Dead

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