In Park City im US-Staat Utah fallen wieder die Filmleute ein: Heute beginnt dort das 25. Sundance Filmfestival, welches sich dem amerikanischen Independentfilm verschrieben hat. Aber Hollywood-Größen, die nicht dort sind oder Produzenten, die nicht nach neuen Talenten und Filmen Ausschau halten, entgeht einiges: Das Festival ist mittlerweile das weltweit größte für den unabhängigen Film und viele Hollywood-Karrieren startet hier.
Auch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Filme zu sehen, die wir bestimmt auch später erwähnen werden. 120 Spielfilme aus 21 Ländern werden gezeigt, 87 Weltpremieren gefeiert und 42 Regiedebüts präsentiert. Eröffnet wird das Festival mit dem etwas anderen Trick-Knetfiguren-Film Mary und Max. Der dunkel, blaustichig gehaltene Film blickt auf die seltsame Brieffreundschaft eines australischen Mädchens mit einem fettsüchtigen New Yorker Mann.
Empfehlenswert wird wohl The Informers nach Kurzgeschichten von Bret Easton Ellis. Hier werden die 1980er auferstehen mit Billy Bob Thornton, Mickey Rourke, Kim Basinger, Rhys Ifans, Winona Ryder und Chris Isaak, sowie Brad Renfro in seiner letzte Rolle. Kein Wunder, dass es da um Parties, Sex, Drogen und den allgegenwärtigen Tod geht. In Motherhood spielt Uma Thurman eine überarbeitete Mutter, die von ihrer Freundin Minnie Driver unterstützt wird, auch Ehemann Anthony Edwards versucht sein Bestes. Besondere Aufmerksam wird wohl I Love You Phillip Morris erhalten: Die Komödie macht Brokeback Mountain Konkurrenz. Zwei Zellengenossen (Ewan McGregor und Jim Carrey) verlieben sich ineinander und um zusammen sein zu können, nachdem der eine entlassen worden ist, dafür lässt sich der andere ziemlich viel einfallen.
Auch deutsche Filme sind in Sundance dabei. Oskar Roehler präsentiert seine Liebesgeschichte Lulu und Jimi, die bei uns in der nächsten Woche in die Kinos kommt. Der deutsche Regisseur Oliver Hirschbiegel ist ebenfalls dabei, allerdings mit einem englischen Film, dem Nordirland-Drama Five Minutes of Heaven. Die deutsche Sandra Nettelbeck feiert mit Helen eine Weltpremiere. Auch sie drehte erstmals einen englischsprachigen Film. Die deutsch-spanisch Koproduktion Die Frau des Anarchisten von Peter Sehr und Marie Noelle ist ebenfalls dabei.