In den meisten Branchen und Unternehmen kommt es früher oder später zu Kürzungen - wieso sollte das also in der Filmlandschaft anders sein? So soll es jetzt beispielsweise auch den Deutschen Filmförderfond treffen, der von ursprünglich 60 Millionen Euro auf die Hälfte reduziert werden soll. Das wollen viele Filmschaffende nicht auf sich sitzen lassen und haben jetzt in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel um dem Erhalt des Förderprogramms gebeten. Denn nur dadurch sei es Deutschland bisher möglich, ein "handwerklich, technologisch und künstlerisch geachteter Player auf der Karte des Weltkinos" zu werden, wie es in dem offziellen Schreiben heißt (via Spiegel ).
Namhafte Regisseure und Schauspieler haben sich dabei diesem Protest angeschlossen. Zu den über 60 Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem Tom Tykwer, Wim Wenders, Roland Emmerich und Michael Haneke sowie Christoph Waltz, Bruno Ganz, Iris Berben, Til Schweiger und Matthias Schweighöfer.
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen eines solchen Förderprogramms betonen die Stars vor allem die kulturelle Bedeutung. Mit der Hilfe des Deutschen FIlmförderfonds konnte der Filmstandort Deutschland in den vergangenen Jahren nachhaltig gestärkt und auch die inhaltliche und formale Filmkultur erhalten werden. Der DFF beteiligte sich zum Beispiel an Produktionen wie Die Welle, Buddenbrooks - Ein Geschäft von einiger Größe und Barbara oder auf internationaler Ebene an Filmen wie Der Ghostwriter, Cloud Atlas - Alles ist verbunden und Only Lovers Left Alive.
Eine Kürzung von im schlimmsten Fall 30 Millionen Euro wäre für die deutsche Filmindustrie ein herber Schlag. Die Proteste der vielen Regisseure und Schauspieler können aber bereits erste Erfolge vorweisen. Denn inzwischen sind auf Drängen der Kulturstaatsministern Monika Grütters im Finanzentwurf 2015 zumindest wieder 50 Millionen Euro für den Filmförderfond vorgesehen. Inwiefern dieser Vorschlag auch durchgesetzt werden kann, ist derzeit noch nicht abzusehen.