John Waters steht total auf Justin Bieber-Film

12.12.2011 - 15:00 Uhr
John Waters findet Justin Bieber gut und hat auch sonst einen famosen Geschmack.
New Line Cinema
John Waters findet Justin Bieber gut und hat auch sonst einen famosen Geschmack.
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Kultregisseur und -schauspieler John Waters hat im Artforum seine absolut ernstgemeinte Top 10 der Filme 2011 präsentiert. Da darf Justin Bieber natürlich nicht fehlen.

John Waters, der Mann hinter Cry-Baby, Serial Mom – Warum läßt Mama das Morden nicht?, Hairspray und Polyester, ist für seinen kuriosen Filmgeschmack bekannt. Wer eine normale Top 10-Liste vom Erfinder des Odoramas, einer Geruchskarte für Kinofilme (gern auch mit Fäkalgeruch), erwartet, könnte nicht mehr daneben liegen. Offensichtliche Oscarkandidaten finden sich jedes Jahr neben Off-Beat- und Kunstfilmen, die teilweise schon ins Trashige abrutschen. 2010 stand Enter the Void von Gaspar Noé auf der Liste, gleichzeitig aber auch Jackass 3D. 2009 war Brüno für ihn die Nummer 5. Auch dieses Jahr gibt es einen skurrilen Ausreißer in einer sonst relativ “hochwertigen” Liste:

1. Die Haut, in der ich wohne (Pedro Almodóvar)
2. Mildred Pierce (Todd Haynes)
3. Justin Bieber 3D – Never say never (Jon M. Chu)
4. Hadewijch (Bruno Dumont)
5. Kaboom (Gregg Araki)
6. If a Tree Falls: A Story of the Earth Liberation Front (Marshall Curry und Sam Cullman)
7. The Tree of Life (Terrence Malick)
8. I’m Glad that My Mother Is Alive (Claude Miller, Nathan Miller)
9. We Were Here (David Weissman)
10. Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben (Apichatpong Weerasethakul)

Definitiv schafft es die Liste jedes Jahr, unbekannteren und interessanten Filmen ein wenig Publicity zu bringen. Hadewijch, Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben, die Aids-Doku We Were Here und If a Tree Falls (gleich neben The Tree of Life) sehen alle sehr vielversprechend aus, sind aber im öffentlichen Bewusstsein so gut wie nicht vorhanden. Bei den Oscar-Nominierungen werden wir diese Titel wohl kaum wiedersehen. Also ja, es handelt sich um eine vollkommen ernst gemeinte Liste, die vollkommen zurecht auch vor TV-Serien wie Mildred Pierce keinen Halt macht.

Das gilt natürlich genauso für Justin Bieber – Never Say Never: Ich mache keine Späßchen. Eine gut gemachte Doku, die beweist, dass Bieb ein Wunderkind ist. Warte, bis du siehst, wie Justin seinen Kopf ins Publikum steckt und in 3D sein Haar schüttelt. Ich hab geschrien. John Waters ist eben ein Mann der radikalen Offenheit, den kein Vorurteil in die Schranken weist.

Wie findet ihr die Liste?

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