Das größte Netflix-Finale aller Zeiten beginnt: So episch startet Stranger Things Staffel 5

27.11.2025 - 06:00 Uhr
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Stranger Things geht bei Netflix mit Staffel 5 nach neun Jahren in die letzte Runde. Lest hier, ob sich das lang erwartete Mystery-Finale mit Millie Bobby Brown lohnt.

Mit einem packenden Genre-Mix aus Sci-Fi, Mystery und Horror sowie einer gehörigen Portion 80er-Jahre-Nostalgie hat Netflix 2016 in Stranger Things ihre ganz eigene Event-Serie geschaffen, die über vier Staffeln hinweg Millionen von Menschen in den Bann ziehen konnte. Die Geschichte von Will Byers' (Noah Schnapp) Verschwinden und dem Auftauchen der übernatürlich begabten Elf (Millie Bobby Brown) in der US-Kleinstadt Hawkins hat uns über neun Jahre auf den Bildschirmen begleitet und steuert nach all der Zeit nun auf ihr großes Finale zu.

Das letzte Stranger Things-Abenteuer soll in acht Episoden auf Blockbuster-Niveau alles vorher dagewesen übertreffen. Doch hat sich die lange Wartezeit wirklich gelohnt? Und kann Stranger Things auf den letzten Metern an seine glorreichen Anfangstage anknüpfen? Wie gut die 5. Staffel mit den ersten drei Folgen bei Netflix startet, lest ihr hier.

Das Stranger Things-Finale beginnt: Alle Augen auf Vecna

Zu Beginn von Staffel 5 drehen wir die Zeit zurück: Die bereits im Vorfeld veröffentlichten ersten Minuten der Stranger Things-Rückkehr zeigen uns eine Rückblende von Wills Verschwinden und seiner Zeit im Upside Down am 6. November 1983. Wie wir nun offiziell erfahren, hatte Vecna (Jamie Campbell Bower) hier bereits seine langen Finger im Spiel und Will aus einem bestimmten Grund in die düstere Parallelwelt verschleppt. Diese Sequenz spannt gelungen den Bogen zum Start der Serie – und stellt die Weichen für das, was uns jetzt in der Finalstaffel erwarten soll.

Eineinhalb Jahre nach den Ereignissen aus Staffel 4 sind unsere Kleinstadtheld:innen noch immer von dem Aufeinandertreffen mit Vecna gezeichnet. Während das Militär Hawkins im Herbst 1987 überwacht und Elf für die vielen neu geöffneten Portale zum Upside Down verantwortlich macht, suchen sie und ihre Freund:innen gezielt nach dem Oberbösewicht, um ihn ein für allemal zu vernichten.

Bei einer neuen Suchaktion bleibt Hopper (David Harbour) unfreiwillig im Upside Down zurück. Gleichzeitig nähert sich das Böse auf anderem Wege: Ein Demogorgon terrorisiert Hawkins und hat es auf die Wheelers abgesehen. Mike (Finn Wolfhard) und Nancy (Natalia Dyer) müssen schon bald um das Wohl ihrer Familie bangen. Doch ausgerechnet Will wird nach und nach immer klarer, wer oder was wirklich hinter den mysteriösen Angriffen steckt ...

Seht hier den Trailer zu Stranger Things Staffel 5:

Stranger Things Staffel 5 - Trailer (Deutsch) HD
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Dreieinhalb Jahre sind seit Staffel 4 von Stranger Things vergangen und die Erwartungen an das Finale sind seitdem ins Unermessliche gestiegen. Unzählige Theorien kursieren seit Monaten im Netz, Memes über den Altersunterschied der Jungstars gehen viral und Gerüchte über Rekord-Budgets machen die Runde, während die Finalfolge in den USA sogar eine goldene Netflix-Regel bricht und ins Kino kommen wird.

Bei dieser immensen Fallhöhe wird es wohl für jeden Fan eine absolute Erleichterung sein, zu sehen, dass Staffel 5 in ihren ersten drei Folgen weitgehend hält, was sie verspricht. Doch kommt die Stranger Things-Rückkehr nicht ganz ohne Schwächen aus.

Stranger Things Staffel 5 beginnt epischer als je zuvor – doch kann die Zeit nicht zurückdrehen

Tatsächlich kann die 5. Staffel die lange Wartezeit seit Season 4 nicht überwinden, was die unübersehbare Schwachstelle der neuen Folgen darstellt. Denn die Handlung setzt nur 18 Monate später an, die Darsteller:innen um Millie Bobby Brown, Finn Wolfhard und Noah Schnapp sind jedoch um Jahre gealtert – und sehen auch so aus. Für eine Serie, deren Charme am Anfang ausgemacht hat, dass man die Stars und ihre Charaktere vor der Kamera aufwachsen sieht, wirkt diese Schere zwischen Diegese und Realität nicht weniger als ungelenk. Wenn Will beispielsweise von einer neuen Vision geplagt wird und im Arm seiner Mutter Joyce (Winona Ryder) wimmert, kauft man das dem 21-jährigen Noah Schnapp doch nicht mehr ganz so gut ab, wie es noch in Staffel 1 oder 2 der Fall war.

Gleichzeitig werden viele Fans, die die ganze Serie vor Staffel 5 nicht noch einmal komplett geschaut haben, Probleme haben, sich an komplexe Handlungsdetails zu erinnern. Besonders, wenn es darum geht, den Bogen zu Geschehnissen aus Staffel 1, 2 oder 4 zu schlagen, die nunmal viele Jahre zurückliegen. Dass uns Robin (Maya Hawke) zu Beginn der ersten Folge in einer Radioshow einen Rundumschlag der letzten Entwicklungen in Hawkins gibt, kann diesen Elefanten im Porzellanladen nur mäßig aufhalten.

Schafft man es jedoch, über diese Ungereimtheiten hinwegzusehen, findet man hier unbestreitbar die Fortsetzung einer großartigen Serie vor, die auch über die Jahre fast nichts an Spannung und Charme verloren hat. Wenn die Suchaktion im Upside Down startet, gelingt es Stranger Things wieder einmal prächtig, unsere Kleinstadtheld:innen auf völlig frische Weise zusammenzubringen und uns dabei mit atmosphärischen Bildern vor den Bildschirmen zu fesseln. Neue Gruppierungen, in denen etwa Will mit Robin zusammengetan wird, bieten Szenen, die nach vier vollen Staffeln immer noch überraschen können und auch Themen wie der Queerness beider Figuren einen weitaus größeren Raum schafft.

Gleichzeitig geraten einige Figuren in den Fokus, die wir eigentlich schon seit Jahren kennen, jedoch vorher nie für die Handlung relevant waren. So lernen wir etwa Mikes und Nancys Schwester Holly näher kennen, die mit Nell Fisher von einer neuen Schauspielerin dargestellt wird und nicht nur neue Handlungsorte und Figuren in Hawkins eröffnet, sondern einen wichtigen Pfad auf dem Weg zu Vecna ebnet. Die Dauerpräsenz des Militärs bringt dazu eine weitaus härtere Note in die Serie ein, die die Weichen für zahlreiche bildgewaltige Action-Sequenzen stellt und auf das Konto von "noch größer und noch epischer" einzahlt.

Doch natürlich bekommen wir auch in Staffel 5 all das, wofür wir Stranger Things seit Jahren schauen und lieben: Beispielsweise wenn Dustin Henderson! (Gaten Matarazzo) und Steve (Joe Keery) sich streiten wie ein altes Ehepaar oder Elf und Mike romantisch dem Sonnenuntergang entgegenblicken, bevor sie und Hopper sich übers Essen in die Haare bekommen. Oder wenn ein Demogorgon seine hunderten scharfen Reißzähne entblößt, während ein ikonischer 80er-Jahre Needle-Drop Wellen schlägt. Dann funktioniert das große Thema Nostalgie bei Stranger Things zum ersten Mal nicht nur mit dem Gefühl gegenüber einer vergangenen Dekade, sondern auch als Selbstreferenz.

Ähnlich wie bei Harry Potter und die Heiligtümer des Todes wird man hier ebenso schön und schmerzhaft an den Beginn einer Ära erinnert, die wir nie wieder auf die gleiche Weise erleben werden. Zum Glück dürfen wir zumindest noch ein paar weitere Wochen in der Welt von Stranger Things verbringen, bevor diese Ära offiziell zu Ende geht. Und nach den ersten Folgen zu urteilen, geht sie das mit einem Knall.

Stranger Things Staffel 5 Ausgabe 1 ist seit dem 27. November 2025 bei Netflix verfügbar. Ausgabe 2 startet am 26. Dezember. Das Finale folgt am 1. Januar 2026. Grundlage für diesen Serien-Check waren die ersten drei Episoden.

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