Ash vs Evil Dead - Das Serienfinale zeigt den Fans den Mittelfinger

01.05.2018 - 09:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Ash vs Evil DeadStarz
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Nach drei Staffeln geht Ashs Reise im Evil Dead-Franchise zu Ende. Doch sein letzter Kampf gegen das Böse ist alles andere als ein befriedigender Schlusspunkt.

Fans des Evil Dead-Franchise müssen jetzt ganz tapfer sein. Nachdem uns die Nachricht ereilte, dass das 3. Staffelfinale von Ash vs Evil Dead zugleich auch das Serienende sein würde, hat Bruce Campbells Ankündigung, seine Figur Ash für immer in den Ruhestand zu schicken, jegliche Hoffnung auf eine Fortsetzung im Keim erstickt. Mit der Folge Das Ende der Menschheit aka Mettle of a Man ist jetzt Ashs letzter Kampf gegen das Böse erschienen, welcher alles andere als ein Abschluss ist.

Das Ende eines langen (Quoten-)Kampfs

Zwei wichtige Fragen umgaben das Serienfinale von Ash vs Evil Dead: Wird Ash Williams am Ende seiner Reise sterben? Und wie wird die Serie (und das Franchise) in nur 30 Minuten zu einem runden Abschluss geführt? Schlussendlich bekommen Fans keine wirklichen Antworten und werden mit einem Ende hinterlassen, das das Verlangen nach einer Fortsetzung unerträglich werden lässt. Denn das Finale zeigt uns hämisch auf, wie sich die Serie in Staffel 4 neu erfunden hätte.

Eine letzte Splatter-Orgie

Es ist schon ein Wunder, dass Ash vs Evil Dead überhaupt auf 3 Staffeln gekommen ist, denn als Nischenprodukt auf einem Nischensender konnte die Serie bei ihrer Erstausstrahlung nie nennenswerten Quoten einfahren und wurde von der großen Fangemeinde fast nur über andere Kanäle gesehen. Über 20 Jahre beteten Fans für eine Fortsetzung der Kultreihe um den Kettensägen-schwingenden Ash und bekamen schließlich eine Serienfortsetzung, die den Umfang von 10 Kinofilmen bereithielt und uns all das gab, was wir an Evil Dead so lieben: Bruce Campbell und eine abgedrehte Horrorkomödie mit tonnenweise Blut und beeindruckenden Effekten, abgerundet mit zahlreichen Easter Eggs.

Deadite Apokalypse

In Das Ende der Menschheit ist der Siegeszug des Bösen nun zum Greifen nah, denn am Ende der vergangenen Folge kamen die Dark Ones in den Besitz des Necronomicon und beschworen die Hölle auf Erden. Das Deadite-Problem ist nun nicht mehr auf Elk Grove beschränkt, sondern zu einer globalen Apokalypse geworden. Weltweit - auch in Deutschland - fallen die besessenen Deadites über die Bevölkerung her und veranstalten ein Massaker auf allen Kontinenten. Im Finale muss sich Ash nun ein für alle Mal seiner Bestimmung als Retter der Menschheit fügen und sich symbolisch einem Cloverfield-großen Dämonenmonster stellen.

Ein episches Finale

Doch so groß wie das Monster durch die Straßen von Elk Grove stapft, so groß sind auch Ashs Zweifel, diesen Kampf überhaupt gewinnen zu können. Denn von Anfang an war Ash immer die Verkörperung des kleinen Mannes. Er sieht sich als ein unbedeutender Niemand aus einer nicht nennenswerten Kleinstadt. Doch in über 30 Jahren hat Ash mehr als einmal seine Normalität überwunden und sich dem Bösen in dieser und anderen Welten gestellt. Nun ist es seine Tochter Brandy (Arielle Carver-O'Neill), die ihm dies vor Augen führt und ihn belehrt, was er ihr alles in ihrer kurzen gemeinsamen Zeit beigebracht hat. Und so tritt Ash seinen letzten Kampf an.

Ein emotionaler Abschied von Freunden

Doch bevor es an die Bezwingung des Riesendämons geht, müssen Ash, Brandy und Pablo (Ray Santiago) Kellys Seele aus der Zwischenwelt befreien. Dabei kämpfen sich Vater und Tochter gemeinsam durch die Kanalisation Richtung Ashs Baumarkt und vergießen als eingespieltes Duo nochmal eine ordentliche Menge Deadite-Blut. Als das Team der Ghostbeaters endlich wieder vereint ist und Pablo und Kelly (Dana DeLorenzo) ihren Happy-End-Kuss bekommen, ist auch schon das Ende für die Gruppe gekommen.

So saß ich vor dem Fernseher

Den Tränen nahe hinterlässt Ash seine Mitstreiter in einem rettenden Militär-Truck, um sich alleine dem riesigen Kandar zu stellen. Hier wird in einer Szene die Beziehung der Ghostbeaters zu einem endgültigen Abschied geführt und Ash gibt seiner Familie ein paar letzte weise Worte mit auf den Weg. Kelly soll in Zukunft das tun, was sie am besten kann: anführen. Gemeinsam sollen sie nun für die Rettung der Menschheit einstehen und das Böse bezwingen. Schon ein paar Szenen zuvor gibt Ash seiner Tochter in einer rührenden Geste jene Halskette, die er schon im ersten Film des Franchise bei sich trug, und die ihm in Tanz der Teufel II das Leben rettete. Symbolisch überreicht Ash seiner Tochter die Fackel, die ihr die Zukunft des Franchise zusprechen könnte.

Ein letztes Evil Dead Easter-Egg

Der finale Kampf zwischen Ash (in einem Panzer!) und dem Riesenmonster wird leider antiklimaktisch viel zu schnell abgehandelt. Zwar wird der Riese bezwungen, doch sind die Millionen von Deadites dadurch ebenfalls besiegt? Und was passiert mit dem Necronomicon und den Dark Ones? Ehe uns die Fragen beantwortet werden können, verliert Ash das Bewusstsein und wird von sumerischen Rittern hinfortgetragen. Nun beginnt das eigentliche Ende, in welchem Ash in einer Bunkeranlage erwacht und eine bedeutende Änderung an sich feststellt: Er hat nun einen kybernetischen Handersatz.

Mad Ash: Groovy Road

Begrüßt wird Ash von einem attraktiven weiblichen Cyborg, der ihm die grausige Wahrheit offenbart. Ash befindet sich in einer postapokalyptischen Zukunft à la Mad Max und ist der Schlüssel zur Bekämpfung der Dark Ones, die noch immer auf der Erde wandeln. Doch damit nicht genug. Die Ritter haben die Rückkehr des Königs mit Spannung erwartet und für seine Rückkehr das passende Geschenk parat. Ein letztes Mal in Ash vs Evil Dead darf Ash in seinen geliebten Delta steigen, der technologisch aufgemotzt wurde und die Aufschrift "Hail to the King" trägt. So hinterlässt uns die Serie mit ihrem größten Cliffhanger, der mehr Fragen aufstellt als Antworten gibt.

Was ist mit Pablo, Kelly und Brandy passiert? Wir werden es wohl nie erfahren. Das Finale macht mich schon fast wütend, zu wissen, dass wir "Mad Ash: Groovy Road" nie zu Gesicht bekommen werden. Dabei ist Ash nun endlich dort angekommen, wo Schöpfer Sam Raimi seinen Held schon vor 25 Jahren gesehen hat. Das Ende der internationalen Schnittfassung von Armee der Finsternis sah Ash ebenfalls in einer postapokalyptischen Zukunft erwachen, womit sich der Kreis nun wieder schließt. Dennoch ist es schön zu sehen, dass die Serie und die Geschichte von Ash mit seinem berühmten Ausspruch beendet wird: "Groovy!"

  • I don’t know much about this Evil Dead crap.” - Du weißt gar nichts Jon ... äh Brandy.
  • "Oh, great. I've doomed humanity."
  • Kelly bekommt einen letzte Badass-Moment, in dem sie einem Deadite-Soldaten den Kopf mit einem Sturmgewehr zerfetzt.
  • Der Militärangriff auf das Deadite-Monster hätte auch aus einem Godzilla-Film stammen können.
  • Ash zerstört Pablos Lebenstraum (seine Bude) mit einem Panzer
  • Die musikalische Untermalung stand im Finale ganz im Zeichen von Deep Purple: Ashs letzter Kampf wurde von Stormbringer veredelt und seine letzte Fahrt im Delta passend von Space Truckin' begleitet.

Alle Recaps zu Ash vs Evil Dead - Staffel 3:

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