5 nackte Fakten über... Emma Thompson

05.03.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Emma Thompson in Saving Mr. Banks
Disney
Emma Thompson in Saving Mr. Banks
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Sie ist eine Ikone des britischen Kinos, zweifache Oscar-Preisträgerin und überzeugt uns ab dieser Woche als Mary-Poppins-Autorin in Saving Mr. Banks. Wir haben Emma Thompson einmal näher betrachtet und geschaut, was sie auszeichnet.

Als sie als Laudatorin bei den Golden Globes 2014 die Bühne betrat, staunten die Menschen im Publikum und vor dem Fernseher nicht schlecht, als Emma Thompson barfuß und mit einem Martini in der Hand für die Nominierten in der Kategorie Bestes Drehbuch einstand. Von britischer Höflichkeit und Zurückhaltung war nichts zu spüren. Stattdessen präsentierte sie erfrischend frech, lustig und zu jeder Sekunde sympathisch die Nominierungen, nicht aber ohne auf ihre eigene Rolle als Schauspielerin und Drehbuchautorin aufmerksam zu machen. Die Schuhe schleuderte sie nach hinten, der Martini wurde mit einem großen Schluck genossen – Emma Thompson hatte alle Zuschauer auf ihrer Seite.

Diesen englischen Charme, wenn auch etwas zugeknöpfter, erleben wir in Saving Mr. Banks, der in dieser Woche startet. In diesem Film verkörpert Emma Thompson die Autorin P. L. Travers, die nach zwanzig Jahren den Bitten des großen Walt Disney, verkörpert von Tom Hanks, nachgibt und nach Los Angeles reist, um die Leinwand-Adaption von Mary Poppins zu besprechen. Basierend auf wahren Begebenheiten treffen dabei zwei Persönlichkeiten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: der amerikanische, offene Unternehmer Disney und die höfliche, aber distanzierte Autorin Travers. Tom Hanks und Emma Thompson spielen diese Figuren eindrucksvoll. Wir haben uns zum Kino-Start Emma Thompson herausgepickt und geschaut, was diese Schauspielerin so ausmacht.

1. Emma Thompson als Familienmensch
Mit einem Vater als Regisseur und Fernsehproduzent sowie einer Mutter als Schauspielerin war der Weg von Emma Thompson früh klar. Ihren Universitätsabschluss machte sie aber in Englisch. Aufgewachsen ist die Schauspielerin in London in der West Hampstead Street. In dieser Straße wohnt sie mit ihrem zweiten Ehemann Greg Wise und ihrer Tochter Gaia Romilly Wise auch heute noch. Für Familientreffen hat sie es dabei nicht weit: Ihre Mutter Phyllida Law wohnt ihr gegenüber, ihre Schwester Sophie Thompson (ebenfalls Schauspielerin) wohnt die Straße runter. Mit ihrer Mutter stand sie auch schon in mehreren Filmen gemeinsam vor der Kamera. So unter anderem in Viel Lärm um nichts und The Winter Guest. Die Liebe zu ihrer Tochter brachte sie indes zu einem ganz anderen Filmprojekt.

2. Emma Thompson als Professor Trelawney
Wie viele Kinder verschlang Tochter Gaia die Bücher über die Abenteuer des Zauberlehrlings Harry Potter. Die Filme waren ebenso beliebt. Als die Dreharbeiten zu Harry Potter und der Gefangene von Askaban anstanden und Emma Thompson die Rolle als Sybill Trelawney, Professorin für Wahrsagen, angeboten bekam, nahm sie ihrer Tochter zuliebe an. Darüber hinaus arbeitete sie während ihren Auftritten in Harry Potter und der Orden des Phönix und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 mit Weggefährten zusammen: Ralph Fiennes, Maggie Smith und Rhys Ifans spielten in den Nanny-McPhee-Filmen mit, mit Helena Bonham Carter war sie in Wiedersehen in Howards End und mit Alan Rickman in Sinn und Sinnlichkeit zu sehen. Mit Hermine-Darstellerin Emma Watson teilt sie sich zumindest den Geburtstag – am 15. April.

3. Emma Thompson und die Oscars
Emma Thompson hält einen Rekord. Sie ist die bisher einzige Person in der Filmgeschichte, die sowohl als Drehbuchautorin als auch als Schauspielerin einen Oscar erhielt. Der Academy Award kam zuerst für die Schauspielerei, als sie für ihre Rolle in Wiedersehen in Howards End ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später gewann sie den Preis für das Beste adaptierte Drehbuch zu Sinn und Sinnlichkeit. Für ihre Oscar-Trophäen hatte Emma Thompson einen ungewöhnlichen Aufenthaltsort. Um die Statuen nicht gleich jedem Besucher auf die Nase zu binden, standen sie im Badezimmer. Sicherlich ein schöner Anblick beim Gang auf die Toilette. Doch auch von diesem Ort sollen die Statuen wieder verschwunden sein, um für die zeichnerischen Kreationen ihrer Tochter Platz zu schaffen. Nun stehen sie in ihrem Büro – die wohl passendste Lokalität.

4. Emma Thompson und die böse Filmwelt
In einem Interview mit The Telegraph gab sie an, dass sie froh sei, überhaupt zu arbeiten. Nanu, woher der Zynismus? Anscheinend vertritt Emma Thompson diese Einstellung vehement: „Alle in meinem Alter denken, dass es kaum noch Rollen für uns gibt. Daher bin ich glücklich, wenn man mir schauspielerische Arbeit anbietet“. Bei dem Talent dürfte das aber eigentlich nicht schwer fallen. Die Ursache ist die böse Filmwelt mit dem Drang nach Schönheit. So bemitleidet Emma Thompson die jungen Schauspielerinnen in ihren zwanziger Jahren, die täglich im Business bestehen müssen: „Sie müssen eine bestimmte Model-Größe haben und wenn sie auf dem roten Teppich wandeln, müssen sie gehen wie Models, gekleidet sein wie Models. Ich denke, dieser Druck ist furchtbar“. Schuld sind die Manager, Agenten und Vermittler, die sich nicht darum scheren, ob die junge Frau schauspielern kann oder nicht. Hauptsache, sie sehe gut aus. Emma Thompson hat gegen solche Einstellungen früher mit kurzen Haaren und weiten Klamotten protestiert.

5. Emma Thompson als kinderfreundliche Autorin
Angetan von den Geschichten um die magische Nanny McPhee der Autorin Christianna Brand, entwarf Emma Thompson das Drehbuch zu Eine zauberhafte Nanny, wie auch zur neuen Geschichte Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer. Die Filme bieten kindgerechte Unterhaltung und subtil vermittelten Lehrwert – passend für den Kinogang der ganzen Familie. Zudem arbeitet sie an einer neuen Version des Bühnenstück s"Annie (Annie)":/movies/annie—2 sowie an einem Paddington-Bär-Film. Große Budgets und effektgeladene Actionfilme verabscheut sie dabei: „Kinder werden denken, dass es nur Filme gibt, in welchen Dinge in die Luft fliegen. Diese sind aber nur laut, unbarmherzig und absolut leer. Sie sind zynisch. Dabei geht es nur um Gier in der Filmwelt. Kinder verdienen weitaus Besseres“. Was bleibt uns dazu zu sagen? Amen.

Was haltet ihr von Emma Thompson?

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