7.2

Heimat, süße Heimat

Kinostart: 28.05.1987 | Tschechien (1985) | Tragikomödie, Komödie | 98 Minuten | Ab 6
Originaltitel:
Vesnicko má stredisková

Heimat, süße Heimat ist ein Tragikomödie aus dem Jahr 1985 von Jirí Menzel mit János Bán und Marián Labuda.

Im tschechischen Klassiker Heimat, süße Heimat muss ein geistig etwas zurückgebliebener Dorfbewohner in Prag zurechtkommen.

Komplette Handlung und Informationen zu Heimat, süße Heimat

In einem kleinen böhmischen Dorf zu Zeiten der ehemaligen sozialistischen Tschechoslowakei wartet der geistig zurückgebliebene Otik, gespielt von János Bán, jeden Morgen voller Freude auf seinen ungleichen Arbeitskollegen, den kleinen, dicken Pávek, dargestellt von Marián Labuda. Die gesamte Dorfgemeinschaft kümmert sich um den naiven aber liebenswerten Otik. Als er seinem väterlichen Freund Pávek aber irgendwann zu sehr auf die Nerven geht, kommt es zu einem Streit mit fatalen Folgen. Otik beschließt, allein in die Großstadt Prag zu ziehen und ist von nun an im anonymen und lieblosen Plattenbau gefangen. Einige windige Prager haben es zudem auf sein kleines Häuschen abgesehen und wollen ihn enteignen. Die Dorfbewohner stehen ihrem Otik bei und wollen ihn daraufhin überreden, wieder in seine süße, süße Heimat zurückzukehren.

Hintergrund & Infos zu Heimat, süße Heimat
In den 1960er Jahren erlebte der tschechoslowakische Film dank der kurzzeitigen politischen Liberalisierung eine goldene Ära. Es entstanden Klassiker wie Die Liebe einer Blondine von Milos Forman oder Das Ohr von Karel Kachyna, eine Art tschechischer Vorläufer von Das Leben der Anderen. In Kritikerkreisen wurde von einer neuen tschechoslowakischen Welle gesprochen und schnell war der Vergleich zur französischen Nouvelle Vague um Jean-Luc Godard gezogen.

Nach dem Einmarsch der Sowjetischen Truppen und der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings setzte in der Tschechoslowakei die sogenannte ‘Normalisation’ ein und kritische Filme wurden wieder verboten. Milos Forman floh in die USA und wurde spätestens mit Einer flog über das Kuckucksnest zum Starregisseur, andere blieben daheim und wurden mit Berufsverboten belegt. So auch Jiri Menzel, der für 5 Jahre komplett von der Bildfläche verschwinden musste und erst nach und nach mit seichteren Filmen wieder reüssieren konnte. Die berühmten Märchenfilme aus den 70er und 80er Jahren sind zwar äußerst gelungen, waren aber als unverfängliche Feel-Good Filme für kritische Künstler oft nur eine ungeliebte Möglichkeit, überhaupt zu arbeiten. Erst nach der Wende 1989 erlebte der tschechische Film wieder einen Aufstieg, international geadelt durch den Oscar für Kolya.

Heimat, süße Heimat ist einer der wenigen Filme aus den grauen tschechoslowakischen 80ern, die sowohl mit früheren als auch mit heutigen Glanzpunkten des tschechischen Kinos mithalten können. (MB)

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