Mit Guardians of the Galaxy hat Regisseur James Gunn einen unfassbaren Erfolg gelandet. Nicht nur das beharrliche Rühren der Werbetrommel im Vorfeld begründet, dass der Film in nur fünf Wochen zum erfolgreichsten Film des Jahres in den USA avanciert ist. Das liegt sicherlich auch an der hohen Gag-Dichte des Films. Doch nicht jeder Witz schaffte es ins Kino. Da muss selbst eine Legende wie Stan Lee draußen bleiben.
James Gunn auf der Dragon-Con
Selbst James Gunn war überrascht, dass er mit manchen Sprüchen und Darstellungen bei der Prüfung seines Guardians-Streifens davongekommen ist. Am Wochenende war Gunn auf der Dragon-Con in Atlanta zu Gast. Um das verkleidete Publikum zu begrüßen, überlegte er sich eine besonders unterhaltsame Variante des "Grootings" (Video dazu siehe oben). Im anschließenden Interview enthüllte er, welche ursprüngliche Szene sich nicht an dem Mandat des Studios vorbeischlängeln konnte. In dieser blickt Groot in eine der Vitrinen des Collectors (Benicio del Toro) und erblickt Stan Lee, der ihm den Mittelfinger zeigt. Auf den ersten Blick scheint diese Entscheidung unverständlich, da exakt dieselbe Geste von Peter Quill (Chris Pratt) unangetastet blieb.
Szenenstreichung wegen Nachahmungsrisiko
CinemaBlend begründet den Schritt folgendermaßen: Anders als Quill ist Stan Lee keine fiktionale Person. Er ist die Personifikation Marvels, das tragende Gesicht, das seit X-Men - Der Film in nahezu jeder Verfilmung des Comic-Labels einem Gastauftritt nachkam. Würde er die Geste nutzen, die schon Fußballer und andere Sportler eine Menge Strafgeld gekostet hat, ist das für einen Film mit familienfreundlichen Ansprüchen wie Guardians weniger tauglich. Kinder könnten im nächsten, wahrscheinlich lustigen Cameo der Marvel-Ikone erwarten, er mache wieder die "harmlose" Geste. Oder könnten sie gar selbst verwenden, wenn sie vernommen hätten, dass diese Geste mehrmaliges Gelächter hervorruft. Den Star-Lord zu sehen, wie er den Stinkefinger gen Himmel reckt, ist wenig erschreckend, da er zu dem entsprechenden Zeitpunkt des Films ein Outlaw ist, mit dem sich (in der Regel) noch niemand identifiziert.
Weitere (weibliche) Helden in Guardians 2 und im Marvel-Universum
Auf die Frage , ob James Gunn Figuren wie Carol Danvers alias Ms. Marvel und Captain Marvel für das Sequel Guardians of the Galaxy 2 in seinen Helden-Cast aufnehmen werde, hatte der Erfolgs-Regisseur eine klare Antwort parat: Er wolle die Erdlinge aus seinem kosmischen Franchise fernhalten, damit sich die Story weiterhin auf den Star-Lord fokussieren könne. Allerdings stimmte er zu, dass Ms. Marvel voraussichtlich ins Marvel-Universum eingeführt werde. Das passiere eher früher als später, vielleicht schon in Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron, wenn wir aktuellen Berichten glauben können. Gunn erklärte für seinen Teil, dass es einige andere weibliche Comic-Charaktere gibt, die er den Guardians in Zukunft zur Seite stellen könne.
Gunn plauderte ebenfalls aus, dass eines seiner Wunsch-Projekte The Thunderbolts hintangestellt wurde, sofern es überhaupt jemals realisiert werde.
Guardians of the Galaxy seht ihr aktuell im Kino. Wer es noch nicht getan hat, sollte sich dieses Spektakel dringend auf der Leinwand gönnen. Guardians of the Galaxy 2 ist auf den 28. Juli 2017 datiert.
Wärt ihr auch dabei, wenn es darum ginge, einen Weltrekord im "Grooting" aufzustellen?