Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat seinen Spitznamen „Harvey mit den Scherenhänden“ verdient wie niemand sonst, lässt er doch regelmäßig ausländische Werke (Prinzessin Mononoke) für den heimischen Markt kürzen, um sie dem amerikanischen Publikum verständlicher zu machen. Nun soll auch das hochgelobte koreanische Science-Fiction-Drama Snowpiercer dieses Schicksal erleiden. Twichfilm berichtet, was die Leute der Weinstein Company dem Regisseur Joon-ho Bong diesbezüglich erklärten. Sie wollen sicher gehen, dass der Film auch verstanden wird von Leuten in Iowa oder Oklahoma. Viel eher meinen sie wohl, dass die Atmosphäre und Mentalität des Films dem traditionellen Midwest-Publikum nicht gerecht wird. Denn der Plot eines Klassenkampfs im Zug wird kaum Genies brauchen, um ihm folgen zu können.
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Filmportale wie Variety und auch Twitch zeigten sich nach Festivalsichtungen sehr begeistert von diesem Science-Fiction-Drama. Doch die düstere Grundstimmung von Snowpiercer könnte durch eine 20-minütige Kürzung, wie Weinstein sie angedroht hat, erheblich sinken und dem Werk einen anderen Ton verleihen. Großbritannien wird sich voraussichtlich gegen die gekürzte, englische Fassung wehren und eventuell auch Australien. Einen deutschen Kinostart gibt es für Snowpiercer bisher ebenso wenig wie einen amerikanischen.
Die 126-minütige Comic-Adaption hat nach fünf Tagen Spielzeit in Korea bereits über 3,3 Millionen Tickets verkauft und dort umgerechnet rekordverdächtige 21,4 Millionen US-Dollar eingespielt. Das Sci-Fi-Epos spielt in einer vereisten Welt, nachdem ein fehlgeschlagenes Experiment zur Bekämpfung des Klimawandels einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Die letzten Überlebenden befinden sich auf einem mysteriös angetriebenen Zug und sind dort in Klassen eingeteilt. Doch der Held (Chris Evans) will sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und zettelt einen Aufstand gegen die Reichen an. Mit dabei sind Tilda Swinton, Jamie Bell und John Hurt.