Mondsüchtig & absoluter Sci-Fi-Kult: Filmlegende Norman Jewison ist gestorben

23.01.2024 - 09:00 UhrVor 3 Monaten aktualisiert
Cher und Nicolas Cage in Mondsüchtig
Concorde
Cher und Nicolas Cage in Mondsüchtig
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Ob Science-Fiction-Dystopie, Musical oder Komödie: Norman Jewison drehte Film-Klassiker in den unterschiedlichsten Genres. Nun ist die Regie-Legende mit 97 Jahren gestorben.

Filme mit einem sozialen Bewusstsein, in denen sich das Publikum wieder erkennen konnte – das war Norman Jewisons Leidenschaft. Der kanadische Regisseur drehte im Laufe seiner Karriere Klassiker wie In der Hitze der Nacht, Thomas Crown ist nicht zu fassen und Mondsüchtig. In der Nacht hat seine Familie bekannt gegeben , dass Norman Jewison im hohen Alter von 97 Jahren gestorben ist.

Jewisons Karriere begann in einer Zeit der Umbrüche

Der in Toronto geborene Norman Jewison startete seine Karriere im Fernsehen, bevor er Anfang der 1960er Jahre die Chance erhielt, einen Film zu drehen. Damit schloss der Regisseur in einer Zeit der Krisen und der Umbrüche zur Traumfabrik auf.

Das spiegelt sich in der Vita wider, die eine Art Spagat zwischen jungem und altem Hollywood darstellt. Die Komödie Schick mir keine Blumen drehte er 1964 noch mit den Branchen-Riesen Rock Hudson und Doris Day, Vertreter:innen des althergebrachten Studio-Kinos. Drei Jahre später hieß sein Star dagegen Sidney Poitier. Der wegweisende Kriminalfilm In der Hitze der Nacht handelt von einem afroamerikanischen Polizisten, der in den Südstaaten ermitteln muss. Jewison griff zeitkritische Debatten über Bürgerrechte und Gleichberechtigung auf und verarbeitete sie in spannender Krimi-Unterhaltung.

in der Hitze der Nacht

Darauf ließ der Regisseur großes Star-Kino mit Steve McQueen und Faye Dunaway in Thomas Crown ist nicht zu fassen folgen, er verfilmte Musicals wie Anatevka und Jesus Christ Superstar. 1975 brachte Jewison den dystopischen Science-Fiction-Film Rollerball mit James Caan in die Kinos, der als Kritik an martialischen Sportarten wie Football gedacht war und mittlerweile Kultstatus einnimmt.

Mondsüchtig war einer der großen Erfolge von Norman Jewison

Während das New Hollywood Ende der 70er, Anfang der 80er an Bedeutung verlor, drehte Jewison weiter sozial ambitionierte Filme, die von großer Neugier für Milieus und Befindlichkeiten zeugen. Das zeigt sich auch in der romantischen Komödie Mondsüchtig mit Cher und Nicolas Cage, deren Liebesgeschichte sich in einer italoamerikanischen Familie in Brooklyn abspielt. Mondsüchtig wurde mit drei Oscars ausgezeichnet und war einer von Norman Jewisons großen Erfolgen. Der Kanadier blieb bis Anfang der 2000er aktiv, inszenierte Denzel Washington als Boxer Hurricane und Michael Caine als Nazi-Kollaborateur in The Statement. Danach nahm er Abschied von der Regie-Arbeit.

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Weniger bekannt sind Norman Jewisons Bemühungen für den kanadischen Film. Er war federführend bei der Gründung des Canadian Film Centre, das über die Jahre zahlreichen Talenten und Projekten zur Entstehung verhalf, darunter der klaustrophobische Klassiker Cube von Vincenzo Natali und die Sci-Fi-Serie Orphan Black.

Der siebenfach Oscar-nominierte Norman Jewison ist am 20. Januar friedlich in seinem Haus in Los Angeles gestorben.

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