Letzte Nacht um 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit fanden sich Fans von TV-Produktionen und Preisverleihungen vor den heimischen Fernsehern und Laptops ein, um die 69. Emmy Awards zu schauen. Bei dem wichtigsten TV-Preis wurden auch 2017 unter anderem die besten Comedy- und Drama-Serien der vergangenen Saison ausgezeichnet. Dieses Jahr fanden sich unter altbewährten Hits, wie Modern Family und House of Cards auch einige Newcomer. The Handmaid's Tale, Atlanta und This Is Us wurden jeweils für die Leistungen ihrer 1. Staffel nominiert und konnten zwei oder mehrere Preise mit nach Hause nehmen.
Doch wer schaut eigentlich diese Serien, die bei den Emmys nominiert werden, also die angeblich besten Serien des Jahres? Diese Frage stellt sich zum Beispiel bei dem Emmy-Rekord-Hit Veep - Die Vizepräsidentin, der hierzulande vermutlich primär zu fragenden, gehobenen Augenbrauen führen würde. Bereits vor der Preisverleihung führte die Katz Media Group (via Variety ) eine Umfrage durch. In dieser sollte herausgefunden werden, von wie vielen US-Zuschauern die diesjährigen nominierten Serien geschaut werden.
Die Network-Serien
Die 500 befragten Erwachsenen (18 und älter) sollten sagen, ob sie die jeweilige Serie schauen, von ihr gehört haben, sie aber bislang maximal in der Watchlist speichern, oder noch nie von ihr gehört haben. Von den 500 Befragten haben 51 % Zugang zu Pay-TV-Sendern oder Online-Streaming-Diensten. Was sogleich auffällt, ist, dass die Serien, die von den meisten Befragten geschaut werden, Network-Serien sind. Das heißt sie sind frei im TV verfügbar. Mit 56 % ist ABCs Modern Family die populärste. 41% kennen die Serie, haben sich bislang aber noch nicht dazu hinreißen lassen, sie anzuschauen. Lediglich 3 % der Befragten ist Modern Family kein Begriff. Mit 35 % ist die Newcomer-Show This Is Us (NBC) die Serie, die am zweithäufigsten geschaut wird. ABCs Black-ish gelang es bisher nicht, sich bei 59 % der Befragten von der Watchlist ins Programm zu befördern. Sie zieht jedoch die drittmeisten Zuschauer vor den Fernseher.
Die Serien der Online-Streaming-Dienste
Von den Streaming-Dienst-Serien ist der Netflix-Hit Stranger Things die beliebteste Serie (21 % schauen sie, 43 % kennen sie). Allerdings ist sie mehr als einem Drittel unbekannt. Die Serie, die den meisten ein Begriff ist, sie sie aber dennoch nicht schauen, ist House of Cards - ebenfalls von Netflix. 68 % haben sie scheinbar seit vier Jahren auf ihrer Watchlist, oder zumindest davon gehört. Die Netflix-Serien Unbreakable Kimmy Schmidt, The Crown und Master of None werden von einer einstelligen Prozentzahl tatsächlich gestreamt. Mehr als die Hälfte (58 %) hat noch nie von Mole Woman Kimmy gehört, fast zwei Drittel (63 %) ist das Millionen teure Königshaus-Drama The Crown gänzlich unbekannt. Master of None wird seinem Namen gerecht. Mehr als drei Viertel haben noch nie von der Comedy-Serie mit Aziz Ansari gehört. Auch einer der größten Abräumer der gestrigen Preisverleihung - The Handmaid's Tale - scheint Zuschauer außerhalb der Television Academy nur wenig zu interessieren. Mehr als die Hälfte haben keine Ahnung, wessen Geschichte in der Roman-Adaption erzählt wird.
Die Pay-TV-Serien
Von den Serien der Bezahlsender ist Better Call Saul die populärste. Fast ein Fünftel schaut das Breaking Bad-Spin-off und nur ein Drittel weiß nicht, wer in der Drama-Serie angerufen wird - und warum. Das HBO-Epos Westworld sagt fast 50 % der Befragten nichts. Veep wird immerhin von 50 der 500 Befragten geschaut. Mehr als ein Drittel hat aber keine Ahnung, wer Selina Mayer ist. Auch die HBO-Nerd-Serie Silicon Valley ist der Hälfte kein Begriff. Der Comedy-Abräumer des letzten Abends - FXs Atlanta - könnte für zwei Drittel der Befragten eine Doku-Serie über die Stadt im US-Bundesstaat Georgia sein. Sie haben nämlich noch nie von ihr gehört.
Hier seht ihr die Umfrage von der Katz Media Group nochmal im Detail.
Wie viele der Emmy-nominierten Serien schaut ihr? Welche ist euch bekannt? Und von welcher habt ihr noch nie gehört?