Die unglaublichste wahre Geschichte des Jahres läuft jetzt im Kino: Wie gut ist Roofman mit Channing Tatum?

27.11.2025 - 11:02 Uhr
Der Hochstapler - RoofmanLeonine
0
0
In Hochstapler - Roofman spielt Channing Tatum einen Mann, der sich monatelang in einem Toys'R'Us versteckt. Was absurd klingt, ist berührend, lustig und eine von Tatums besten Rollen.

Ein Mann bricht aus dem Gefängnis aus und lebt für die nächsten Monate versteckt in einem Spielzeugladen, während er eine Romanze beginnt, sich von M&Ms ernährt und die Spielzeuge vor seinen Augen der Wohlfahrt spendet. Die wahre Geschichte von Jeffrey Manchester (Channing Tatum) läuft jetzt mit Der Hochstapler - Roofman im Kino.

Der neue Film von Derek Cianfrance ist eine charmante Mischung aus Krimi, Komödie und Drama, die Tatum und seine Co-Stars Kirsten Dunst (Civil War) und Peter Dinklage (Game of Thrones) in absoluter Hochform zeigt. Die Geschichte über den verzweifelten Wunsch nach Gemeinschaft und Normalität entfesselt genauso viele Lachanfälle wie Tränen – selbst wenn ihr konfuser Verlauf manchmal die emotionale Schlagkraft schwächt.

Eine unfassbare wahre Geschichte: Darum geht's in Roofman

Roofman dreht sich um Jeffrey Manchester (Tatum), der als Veteran der US-Armee eine Reihe von McDonalds-Filialen ausraubt, um seiner Familie etwas bieten zu können. Er steigt nachts über das Dach ein, sperrt die Belegschaft nach Dienstbeginn in die Kühlkammer und stiehlt die Kasse. Dabei legt er größten Wert auf Höflichkeit – er schenkt einem Angestellten sogar seine Jacke, damit er in der Kühlkammer nicht friert.

Schaut hier den Trailer zu Der Hochstapler - Roofman:

Der Hochstapler Roofman - Trailer (Deutsch) HD
Abspielen

Aber das Gesetz kommt ihm auf die Schliche, er verliert seine Familie und wandert ins Gefängnis. Ausgestattet mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe, gelingt ihm die Flucht, nach der er sich in einem nahegelegenen Toys"R"Us-Spielzeugladen versteckt. Dort bleibt er mehrere Wochen und horcht per Babyphone das Personal aus, das unter der Gnadenlosigkeit und Gemeinheit von Filialleiter Mitch (Dinklage) leidet. Schließlich verliebt er sich in die Angestellte Leigh (Dunst), der er eine falsche Identität vorgaukeln muss. Zumindest, bis er vor einer lebensverändernden Entscheidung steht.

Roofman wechselt zwischen Wohlfühlszenen und Melancholie

Auf dem Papier wirkt die Geschichte von Roofman wie die von Filmen wie Eine wahre Geschichte - The Straight Story oder Ziemlich beste Freunde: Charmante Geschichten über die Schrulligkeit des Menschen, die beweisen, dass Güte immer möglich ist. Und tatsächlich zeigt sich Der Hochstapler - Roofman oft von dieser sonnigen Seite.

Der Film profitiert dann von seiner Hauptfigur, die gegen alle Schwierigkeiten anzuarbeiten scheint, die trotz aller Verluste weitermacht, immer mit einem zuvorkommenden Lächeln und einem schnippischen Spruch auf den Lippen. Der Underdog, der alles verliert und dank genialer Ideen ein zweites, vielleicht glücklicheres Leben aufbaut. Manchmal ist Der Hochstapler dieser Film.

Aber Derek Cianfrance hat keinen unbedingten Wohlfühlfilm geschaffen. Der Regisseur von tieftraurigen Dramen wie Blue Valentine oder The Place Beyond the Pines minimiert hier zwar seine teils schonungslose Melancholie, aber am Ende ist Roofman kein Werk über einen Gewinner, der nur einen Umweg zum Glück nimmt.

"Ich war im Leben noch nie so wirklich gut", erklärt Tatums Figur im Film. Was ansonsten das Credo von Figuren wie Forrest Gump sein könnte, die trotz aller Hindernisse am Ende zu den größten Helden werden, ist hier nur ein schmerzhaftes Schicksal. Jeffrey Manchester hat sein Leben versaut, und all sein Einfallsreichtum kann es nicht ungeschehen machen. Sein Enthusiasmus ist bewundernswert, aber tragisch.

Auch interessant:

Roofman ist mit Channing Tatum und Kirsten Dunst perfekt besetzt

Für eine solche tragikomische Figur ist Channing Tatum, der mit Filmen wie 21 Jump Street und Foxcatcher sein Talent für beide Seiten des Stimmungsspektrums bewiesen hat, perfekt besetzt. In tiefster Verzweiflung wirkt er nie hoffnungslos, aber in größter Freude dennoch gezeichnet. Dass er eine solche Strahlkraft entwickelt, ist auch Dunst zu verdanken, die seine chaotische Energie mit ihrer Bescheidenheit ausgleicht. Und die ihrer Figur dennoch etwas Kämpferisches verleiht.

Am Ende sind es Tatum und Dunst, die Cianfrances Film zusammenhalten, auch wenn er dramaturgisch auf der Stelle zu treten scheint. Der Hochstapler hätte kompakter und straffer erzählt sein können, denn trotz aller melancholischen Töne steht ihm Stillstand und Lethargie nicht zu Gesicht.

Dabei handelt es sich im Großen und Ganzen aber um Details, die Cianfrances seltsame Mixtur nicht zum Flop machen können. Er scheint auf die Kanten des Films zu bestehen, so wie Manchester seine Makel akzeptiert. Darin steckt seine Größe.

Der Hochstapler - Roofman läuft seit dem 27. November 2025 im Kino.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News