DEA-Agenten auf dem Vormarsch

10.04.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Sabotage
Splendid / Sony
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Die Figur des DEA-Agenten scheint in Kino und Fernsehen immer wichtiger zu werden. Arnold Schwarzenegger ist im brutalen Actionthriller Sabotage das aktuellste Beispiel. Ab heute befindet er sich als John Wharton im Krieg gegen Drogen und die eigene Einheit.

Ab heute ist der Ex-Gouvernator Arnold Schwarzenegger wieder in Leinwandgröße zu erleben, wenn er mit seinem knallharten DEA-Team Türen eintritt, um mächtige Drogenkartelle hochgehen zu lassen. Als erfahrener Anführer John Wharton hat er eine bestens ausgebildete und mit coolen Sprüchen um sich schmeißende Truppe, deren Mitglieder das Wort “zimperlich” im Fremdwörterbuch nachschlagen müssten. In Sabotage sind die Drogenfahnder der Drug Enforcement Administration einerseits Helden im Krieg gegen verbotene Substanzen, aber andererseits auch dem Verdacht der Korruption ausgesetzt. Zudem müssen sie sich ständig der Bedrohung durch die ausufernden Fänge des Kartells bewusst sein.

Während der blutige Drogenkrieg in Mexiko groteske Formen annimmt und längst auch die Grenze im Norden überschritten hat, sieht sich die DEA mit allgegenwärtiger Gewalt und Korruption konfrontiert, deren Bekämpfung aussichtslos scheint. Die Problematik wurde schon häufig für die Unterhaltungsbranche aufgegriffen, doch besonders die Figur des DEA-Agents trat Kinobesuchern in den letzten Jahren häufig und in zentralen Rollen gegenüber. Ob Breaking Bad, 2 Guns oder Homefront, die Drogenkommissare tauchen in Form verschiedenster Charaktere in Kino und Fernsehen auf. Dennoch teilen sie zumeist die Eigenschaft des fest entschlossenen und harten Hundes. Das war nicht immer so.

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Auch in den 1990er Jahren waren die Ermittler der US-Drogenbehörde auf der großen Leinwand unterwegs. Filme wie Martial Outlaw oder Lethal Point – Zwei gnadenlose Profis maßen schlagkräftigen DEA-Agenten zwar große Bedeutung bei, konnten sich aber keiner besonders großen Popularität erfreuen. In Gangland – Cops unter Beschuß wird ein DEA-Agent versehentlich von Tupac Shakur und James Belushi zur Strecke gebracht und in Delta Force 2: The Columbian Connection müssen gekidnappte Mitarbeiter des Drogendezernats auf die Hilfe von Chuck Norris und seiner titelgebenden Spezialeinheit hoffen. Klar, dass sie neben dieser Ikone verblassen. Doch die cineastische Inkarnation des DEA-Agenten sollte sich weiter in den Vordergrund spielen.

In seinem Episodendrama Traffic – Macht des Kartells konzentriert sich Regisseur Steven Soderbergh ganz auf den erbitterten Kampf von Regierung und Polizei gegen Drogen. Michael Douglas spielt den Richter Robert Wakefield, der im Laufe der Handlung zum Stabschef der DEA aufsteigen wird. Zwar ist Michael Douglas in dieser Rolle nicht als DEA-Agent zu bezeichnen, aber die Bedeutung der Institution in diesem grausamen Kampf wird klar hervorgehoben. Maßgeblich am popkulturellen Aufschwung der Antidrogeneinheit ist sicherlich auch der amerikanische Krimi-Autor Don Winslow beteiligt. Er schrieb mit “Tage der Toten” nicht nur eine präzise Chronik des Drogenkriegs, die er durch die Augen eines DEA-Agents erzählt, sondern lieferte auch die Romanvorlagen für die Kinofilme Kill Bobby Z – Ein Deal um Leben und Tod und Savages. In beiden Verfilmungen kommen die Drogenfahnder allerdings nicht sonderlich gut weg und werden eher in der Akte “Korrupte Schweine” geführt.

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Mit der frenetisch gefeierten Drama-Serie Breaking Bad wurde ein DEA-Agent im Fernsehen etabliert, der an wilder Entschlossenheit alles bisher dagewesene in den Schatten der brennenden Sonne von New Mexico stellt. Hank Schrader (Dean Norris) ist ein faszinierender Charakter, der in guter und gleichzeitig antagonistischer Absicht versucht, dem mysteriösen Drogenbaron Heisenberg auf die Schliche zu kommen. Seit dem Serienstart traten DEA-Agents vermehrt in den Vordergrund und erschienen als unterschiedlichste Persönlichkeiten. Denzel Washington gibt in 2 Guns den klassisch coolen Typen, während Jason Statham in Homefront als reaktionärer Held für seine Familie eintritt. Arnold Schwarzenegger mimt (wenn das so bezeichnet werden kann) in Sabotage nun den alternden Boss einer DEA-Einheit, der an Schlagkraft kaum etwas eingebüßt hat und eine Art Vaterfigur verkörpert. Doch er muss erfahren, dass das DEA-Geschäft ganz ohne Korruption und Illoyalität völlig utopisch ist. Genau das bietet eben auch einen großen Teil des Zündstoffs für cineastische und televisuelle Verarbeitung des Antidrogen-Helden.

Der gewöhnliche Polizist ist durch den Vormarsch der DEA-Agents sicherlich noch nicht gezwungen abzudanken. Dafür ist seine Rolle in der Filmgeschichte zu fest verankert. Aber die harten Jungs von der Drogenfahndung werden bestimmt auch in Zukunft noch oft beweisen, dass mit ihnen stets zu rechnen ist und sie schweres Geschütz statt Kaffee und Donuts im Gepäck haben.

Seht ihr die DEA-Agents auch auf dem Vormarsch? Oder gehören sie eurer Meinung nach zurück in die filmische Bedeutungslosigkeit?

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