David Cronenberg ist wohl der bekannteste Filmemacher Kanadas, ein Grenzgänger zwischen Horrorfilm und Drama und zunehmend auch zwischen dem Nischen- und Mainstreamfilm. Anlässlich seines aktuellen Kinofilms Eine dunkle Begierde, der die Geburtsstunde der Psychoanalyse behandelt, haben wir mit dem 67jährigen Regisseur gesprochen.
Zuletzt hatte er die Welt mit zwei Filmen begeistert, in denen auch Viggo Mortensen die Hauptrolle spielte: A History of Violence und Tödliche Versprechen – Eastern Promises. Diesmal spielt Mortensen keinen geringeren als Sigmund Freud, mit dem der Psychoanalytiker Dr. Jung eine intensive, intellektuelle Brieffreundschaft pflegt. Zwischen ihnen steht die neurotische Nymphomanin Sabina Spielrein (Keira Knightley), die einen dritten Weg der Psychoanalyse einschlägt.
Wir haben David Cronenberg nicht nur nach seinen Überzeugungen im Themenfeld der Psychoanalyse befragt, sondern auch nach seinen filmischen Vorbildern und Lieblingsfilmen. Natürlich kann jemand wie Cronenberg keinen einzigen Lieblingsfilm nennen und sprach deshalb lieber über eine ganze Bandbreite im (europäischen) Autorenkino des 20. Jahrhunderts: Von Michelangelo Antonioni und François Truffaut bishin zu Akira Kurosawa und Federico Fellini fühle er sich geprägt, da die Werke dieser Filmemacher ihm zeigten, dass das Kino nicht nur der Unterhaltung dient, sondern auch eine Kunstform darstellen kann.
Eine dunkle Begierde läuft jetzt in unseren Kinos!