Und das, obwohl es bereits vor vier Tagen von JonnyvsSherlock aus einer anderen Dashboard-Galaxie absolut treffsicher durch ein Wurmloch in meiner Buddyliste geworfen wurde. Wohl bedingt durch die Zeitdilatation, war ich aber erst jetzt in der Lage, dem verdammten Ding mit meinen kurzen Beinen so gerade noch hinterherzuhechten, wobei ich mich natürlich kurzerhand in den Dreck vor dem Schlammtor von King's Landing beförderte.
Und als sei das alles nicht schon schlimm genug, wagte es doch tatsächlich auch noch Nikoprot "Nörgolas" aus dem noch entfernteren Düsterwald, mir einen kurzerhand zum tödlichen Pfeil umgeschnitzten Blogger-Stock von Mittelerde nach Westeros hinterherzujagen, der nur knapp an meinem viel zu groß geratenen Schädel vorbeisauste.
Natürlich kann ein hochwohlgeborenes Teufelsäffchen wie meiner einer das nicht tatenlos auf sich sitzen lassen und wie ihr alle schließlich wisst, begleicht ein Lannister stets seine Schuld!
Darum heißt es nun für folgende Moviepiloten: Nach Strecken oder (Ver-)recken!
1. Als Reaktion auf Nörgolas sende ich den Pfeil direkt wieder zurück nach Mittelerde zu Agent Smith93, selbst wenn er dieser Tage wohl auf uns noch unbekannten Pfaden durch Tolkiens Kosmos wandert.
2. Aus JonnyvsSherlocks intergalaktischem Wurfgeschoss baue ich mittels Streichhölzern und handelüblichem Gaffertape macgyvertypisch eine Bombe, die ich zu Moviee in den schon wieder wütenden "Sharknado" schmeiße, in der Hoffnung, dass er so die blutrünstigen, vom Himmel regnenden Bestien nebst Kettensäge und Schrotflinte aufhalten und den drohenden dritten Teil vielleicht doch noch verhindern kann. Genug gesagt!
3. Die letzten Überbleibsel MP Kleinholz drücke ich hiermit dem geschätzten Icebo3rg in die Hand, auf das er daraus mit einem einfachen Plan aus etwas Simplem etwas Großes entstehen lassen möge, so wie es in einem seiner Lieblingsfilme und einem, den wir mit so vielen anderen teilen, geschieht.
1. Beschreibe dein Kinojahr 2014 in einem Wort!
Überunterwältigend.
Für gewöhnlich weiß ich meist zu Beginn eines Kinojahres schon sehr genau und lange im Voraus, welche Filme ich definitiv auf der großen Leinwand genießen möchte.
2014 war für mich als großer Pixar-Fan allerdings von vornherein dadurch gebranntmarkt, dass die nach wie vor beste Animationsschmiede sich dieses Jahr zum ersten Mal seit 2002 eine Auszeit nehmen würde und stattdessen beispielsweise Dreamworks' „How to train your Dragon“ scheinbar das Feld kampflos überlassen würde. Umso überraschender, dass ich mich stattdessen in gleich zwei Animationsproduktionen wiederfand, die ich vorher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Auch wenn ich über die Jahre ein paar Ghibli-Filme gesehen hatte und ganz besonders “ nach und nach besonders "Prinzessin Mononoke" ins Herz schließen konnte, so wollten die meisten anderen Kandidaten wie etwa „Das wandelnde Schloss“ oder auch „Spirited Away“ (Chihiros Reise ins Zauberland für alle Nicht-Verächter deutscher Übersetzungs-Totalausfälle) nie so wirklich bei mir ankommen.
Das änderte sich, als ich auf eindringliches Bitten einer(s) gewissen Zimtmond(es) eine der größten Bildungslücken schließen konnte, indem ich mir endlich „Mein Nachbar Totoro“ ansah.
Nicht genug, dass es von da an irgendwie vollständig ghibli-technisch „Klick“ gemacht hatte und ich in den folgenden Tagen alle anderen Filme, die ich noch auf die Schnelle auftreiben konnte, schleunigst nochmal hinterherschob , nein, ich fand mich dann zu guter Letzt doch tatsächlich noch in Hayao Miyazakis großem Abschlusswerk „Wie der Wind sich hebt“ wieder.
Besser gesagt mit einer guten Freundin mutterseelenallein in einer quasi Privatvorstellung, wenn man von dem pünktlich zu Beginn des Films rein- und bei den ersten Klängen des Abspanns direkt wieder raus lallenden Mittfünfziger absieht. Dazwischen war ich wie gefangen. Gefangen von der erhabenen Bildgewalt des asiatischen Altmeisters, gefangen von Miyazakis künstlerischem Pinselstrich, mit dem er das Leben und Wirken Hirokoshis im Japan der 1930er Jahre halb autobiographisch nachzeichnete und der so ganz ohne Waldgeister, Rußmännchen und Buskatzen unverwechselbar blieb, wenn er seine und Jiros Visionen und Träume vom Fliegen auf die Leinwand bannte.
Der zweite, absolute Überflieger in diesem Jahr kam für mich ebenso aus heiterem Himmel. Als die ersten, mit zielgruppengerechter Party-Musik angereicherten Trailer zu „The Lego Movie“ im Netz landeten, interessierte mich dieses anscheinend so unbedingt notwendige Image-Filmchen absolut nicht, zumal die Einfallslosigkeit des Megakonzerns noch dadurch wunderbar zur Geltung gebracht wurde, das nahezu jede halbwegs erfolgreiche Filmreihe in den letzten Jahren in goldgelbes Kapital verwandelt wurde. Die sensationell euphorischen Reaktionen aus den USA weckten dann allerdings doch mein Interesse, dem Streifen zumindest im Heimkino irgendwann mal eine Chance zu geben. Das Ende vom Lied? „Everything WAS awesome!“ Widerwillig wurde ich von meinem eingeschworenen Freundeskreis mit rein geschleift und vollkommen überwältigt von diesem wahnwitzigen, überdrehten und maßlos kreativen Joyride. „The Lego Movie“ war ein berauschendes, 100 Minuten lang andauerndes Nerd-Fest, wo sich Geeks und Filmverrückte wie auf einem riesigen Abenteuerspielplatz austoben und auf der Metaebene darunter irgendwo zwischen selbstironischer Kapitalismuskritik, beißender Satire und treffsicherer Parodie wieder begegnen konnten. Gleichzeitig transportierten die „21 Jump Street“ Macher Phil Lord und Christopher Miller mit unfassbarer Liebe zum Detail die Stop-Motion-Geniestreiche der Youtube-Generation auf die große Leinwand und weckten buchstäblich das Kind in mir, dass am liebsten zwar nicht direkt in den nächstbesten Laden, aber wohl in den heimischen Keller hinuntergestürmt wäre, um mich schleunigst mit einem prägenden Teil meiner Kindheit wieder zu versöhnen.
3. Was war dein geilstes/coolstes/groteskestes Kinoerlebnis dieses Jahr?
Bei "The Wolf of Wall Street" habe ich zum ersten Mal wirklich erlebt, wie das Geschehen auf der Leinwand sich auf das Publikum übertragen kann! Über die stattlichen drei Stunden hinweg mutierte der Kinosaal fast ebenso zum Irrenhaus wie die Angestellten in den heiligen Hallen von „Stratton Oakmont“. Im Minutentakt schwappte eine Gelächterwelle nach der nächsten durch die vollbesetzten Sitzreihen, wenn Belfort und Co., zugedröhnt bis in die Haarspitzen, ihre Geschäftsbesprechungen abhielten, etliche lagen fast gänzlich auf dem Boden und wälzten sich in einem Potpourri aus Popcorn, Nachos und umgeschmissener Colabecher, als Jordan DiCaprio sich „halluduziert“ aus der Hotellobby inklusive Treppenstufen in seinen knallroten Lambourgini (“No, no, no. My Ferrari was white—like Don Johnson’s in Miami Vice—not red.”) bugsiert.
4. Auf einer Skala von 1 (Wäh!) bis 10 (Wuhu!) - wie toll war das Kinojahr 2014?
7/10. Große Blockbuster, die im Vorfeld mit US-Kritikerlob überhäuft wurden, stellten sich als eher mittelprächtig heraus ("Planet der Affen:Revolution"), während die nicht minder hochgehandelten Oscar-Bait Streifen wie „American Hustle“ oder „12 Years a Slave“ auch nicht viel mehr als „solide Kost“ bieten konnten.
Duch einige Gefallen und beinahe überfällige Kinogutscheine gab es allerdings auch einige „Random Visits“, die qualitativ vom „Still Not So Amazing Spiderman: Rise of Electrocutioner“ über die zweite, dieses Mal rein infrastrukturelle Grundreinigung von Amerikas sozialen Einbahnstraßen bis zu den bereits erwähnten Überraschungshighlights „Wie der Wind sich hebt“ und „The Lego Movie“ oder aber dem unerwartet sperrigen und verstörenden Berlinale-Juwel „Am Sonntag bist du tot“ reichten.
Da meine Vorfreude auf "Interstellar" über die Monate hinweg mit jedem Trailer größer wurde, wollte ich mich überzeugen, was denn wirklich dran ist an dem derzeitigen Hype um Matthew McConaughey. Abgesehen von Rollen in "Die Jury", oder Bill Paxtons "Dämonisch" (kurz vor seinem Dauerurlaub in der Rom-Com Schauspielwüste) konnte ich mit diesem durchfrisierten Pretty Guy, vielleicht noch mit Ausnahme des selbstironischen Auftritts in "Tropic Thunder", nie wirklich etwas anfangen und hatte fast die Befürchtung, dass er mir tatsächlich diesen heiß erwarteten Nolan-Film verderben könnte. Und auch wenn ich trotz seiner zweifellos famosen Leistung in „Dallas Buyers Club“ doch lieber den fast schon überreifen DiCaprio mit einem Goldjungen in der Hand gesehen hätte, schaffte es der texanische McMumble tatsächlich, mich nach Jahren zu überzeugen. Es folgten „Der Mandant“, der leider etwas ernüchternde „Contact“ sowie die Indie-Perle „Mud“, aber vor allem der gleich zweimalige Marathon mit ihm und Woody Harrelson als „True Detectives“ durch das „dark and gritty“ Louisiana der 90er Jahre. Und allerspätestens, wenn nach dem nervenaufreibenden Showdown Rusty Cohle gedankenverloren und vor sich hin melancholierend gen Himmel blickte und die Kamera zu guter Letzt auf dem sternenklaren Himmelszelt verweilte, glaubte man ganz genau zu wissen, wohin ihn seine Reise nur wenige Zeit später noch führen würde.
6. .Bei welchem Kinofilm bist du dieses Jahr vom Sessel gefallen/eingeschlafen/hast geknutscht?Bei „The Wolf of Wall Street“ nach rund 5 Minuten kontinuierlich Richtung Parkett gerutscht, bei „Transcendence“ trotz des fast einheitlichen Sägekonzerts um mich herum NICHT eingenickt, was wohl auch u.a. damit zusammenhing, dass sich die Campingstühle beim Kino-Open-Air so überhaupt nicht für spontane Nickerchen eignen.
7. Welcher ist dein Lieblingsfilm 2014?
Rein vom Rating her wäre es wohl „The Wolf of Wall Street“ (9/10), aber als passionierter Fanboy (wobei mein Fanboy-Dasein nicht daraus besteht, dass ich innerhalb von wenigen Stunden gleich mehrere Imdb Konten aus dem Boden stampfe, um den Film ungesehen mit 10 zu bewerten oder den Bashern und Hatern per Subkommentar „Wenn du den Film nicht kapierst, dann geh doch lieber in „Ninja Turtles“ oder warte auf die „Transformers 4“ Blu-ray entgegensetze): „Interstellar“ (8,5/10).
Trotz einiger Schönheitsfehler und deutlich überhöhten Ambitionen wie schon bei „The Dark Knight Rises“ präsentiert uns Christopher Nolan ein audiovisuell perfekt durchkomponiertes, absolut packendes Endzeit-Science-Fiction-Familien-Drama, das obendrein dieses Mal sogar noch emotional punkten kann und erneut unter Beweis stellt, dass bei ihm, als einem der wenigen seiner Zunft, intellektueller Anspruch und massentaugliche Blockbuster-Unterhaltungssmechanismen harmonisch aufeinandertreffen und einmal mehr ein Kinoerlebnis der etwas anderen Art hervorbringen können.
A Lannister Sends His Regards!
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