7 Filmdialoge, die Thomas im Gedächtnis bleiben

02.02.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
7 Dialoge, die Thomas im Gedächtnis bleiben
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7 Dialoge, die Thomas im Gedächtnis bleiben
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Heute geht es in der Kategorie “Meine glorreichen Sieben” um das gesprochene Wert. Genauer gesagt, soll es um die Filmdialoge gehen, die mir auch nach Jahren noch im Gedächtnis geblieben sind.

Es gibt Dialoge im Film, die sind so gut, so treffend, so auf den Punkt, dass sich wie Säure ins eigene Gehirn einbrennen. Manchmal ist dafür ein talentierter Drehbuchautor verantwortlich und manchmal die Genialität einzelner Schauspieler, denen es möglich ist, aus dem Stand heraus zu improvisieren. Heute möchte ich euch in unserer Kategorie Meine glorreichen Sieben eben jene Filme und Seriendialoge vorstellen, die für mich unvergessen bleiben. Klickt auf die Stichwortlinks, um euch selbst ein Bild der jeweiligen Szenen zu machen.

Pulp Fiction, weil auch Gangster gerne bei McDonalds essen
Ok, beginnen wir mit dem offensichtlichsten Kandidaten für solch eine Liste, ohne den auch ich nicht auskomme: Quentin Tarantino. Kaum ein Drehbuchautor hat solch eine eindeutige Handschrift in seinen Dialogen, wie der Meister des philosophischen Non-Sense. Egal ob die Madonna-Diskussion in Reservoir Dogs oder die “Wer bin ich?”-Spielrunde in Inglourious Basterds; Tarantinos Zeilen sind jede für sich kleine Zitatefeuerwerke und immmer wieder denkwürdig. Als All-Time-Classic hat sich die Unterhaltung zwischen Jules (Samuel L. Jackson) und Vincent (John Travolta) etabliert, die sich im Gangsterdrama Pulp Fiction über die kleinen Unterschiede zwischen den USA und Europa unterhalten.
Stichwort: Royal with Cheese.

Coffee and Cigarettes, weil Roberto Benigni sogar deinen Zahnarztbesuch übernimmt
Der Episodenfilm Coffee and Cigarettes von Jim Jarmusch besteht eigentlich aus beinahe nichts anderem als Dialogen. Menschen sitzen gemeinsam am Tisch, trinken Kaffee, rauchen und unterhalten sich. Im Falle der ersten Episode mit dem Titel “Strange to meet you” sind dies der italienische Komiker Roberto Benigni und sein amerikanisches Pendant Steven Wright. Wie der Name der schon sagt, verläuft dieses Treffen tatsächlich sehr seltsam. Benigni schreit mehr, als dass er spricht, wodurch der ruhigere Wright garnicht so recht weiß, wie im geschieht. Unglaublich witzig und voller merkwürdiger Momente.
Stichwort: Do you know my mother?!?

Lammbock – Alles in Handarbeit, weil Mehmet Scholl und die Probleme des Lebens so gut zusammen passen
Wenn es darum geht, knackige Dialoge zu schreiben, haben viele deutsche Film- und Fernsehautoren noch einiges zu lernen. Oder liegt es vielleicht doch an den Schauspielern, die ihre Zeilen einfach oft zu hölzern überliefern? Wie dem auch sei – in der von Sönke Wortmann produzierten Kiffer Komödie Lammbock ist zum Glück mal so garnichts von der deutschen Steifheit zu sehen. Die beiden Figuren Kai (Moritz Bleibtreu) und Stefan (Lucas Gregorowicz), die sich hauptsächlich mit Gras sowie mehr oder weniger sinnvollen Gesprächen die kleinstädtische Langweile vertreiben, haben für mich einfach perfekt in die Zeit gepasst. Für die Kreation und Umsetzung des legendären Mehmet Scholl/Blowjob/Unzufriedenheits-Dialog haben sich die Macher auf jeden Fall einen Platz in meiner Liste verdient.
Stichwort: Mehmet is nicht heiß, Mehmet glüht!

Patton – Rebell in Uniform, weil George C. Scott weiß, wie er Soldaten motiviert
Ok, der nächste Platz in meiner Liste könnte eher als Monolog, denn als Dialog durchgehen. Aber eigentlich spricht George C. Scott als vier Sterne General Patton in der Eröffnungssequenz des gleichnamigen Films von 1970 ja mit den vor ihm sitzenden Soldaten, also nehm ich es mal nicht so genau. Allein die Einstellung Pattons vor der riesigen amerikanischen Flagge ist genial gewählt. George C. Scotts Größe soll im Kino etwa seiner Originalgröße entsprochen haben, so dass sich das Publikum wie vor einer Bühne vorkam. Die folgende Ansprache ist zugleich höchst patriotisch und doch irgendwie bizarr zugleich. Die Begeisterung mit der Patton vom Krieg spricht, kann leicht sehr ansteckend wirken, wird dann aber vom nachfolgenden Film wieder ganz deutlich in Frage gestellt.
Stichwort: Americans traditionally love to fight!

The Wire, weil keiner einen Tatort inspiziert, wie Bunk und McNulty
Polizisten und Detectives solcher wenig mit der Realität verbundenen Krimi-Serien wie CSI: Den Tätern auf der Spur etc. neigen ja dazu, den Zuschauer bei der Inspektion eines Tatorts mit einem aufgeblähten Wortschwall zu erschlagen. Dass manchmal nur ein einziges Wort ausreicht, um alles notwendige mitzuteilen, zeigen uns die beiden Ermittler Bunk Mooreland (Wendell Pierce) und Jimmy McNulty (Dominic West) in einer der ersten Folge der HBO-Serie The Wire. Wie sie mehrere Minuten alleine mit allen möglichen Variationen des Wortes “Fuck” kommunizieren, zeigt nicht nur auf eine geniale Weise, wie blind die beiden sich verstehen, sondern dürfte auch als eine der legendärsten Szenen in die Annalen der Fernsehgeschichte eingehen.
Stichwort: Fuckidyfuck

Louie, weil es im Fernsehen lange keine schönere Liebeserklärung mehr zu sehen gab
Louis C.K. dürfte hierzulande nur genauen Beobachtern der amerikanischen TV- und Comedylandschaft bekannt sein. Dabei ist die Sitcom des Stand-Up Comedian eine der genialsten Sendungen seit Jahren. Louie tritt in seiner eigenen Show als eine Art Mischung aus realer und fiktionaler Figur auf, als die er durch alltägliche Situationen stolpert, die Bandbreiten von unglaublich lusig bis tief traurig abdecken. Die Ehrlichkeit mit der Louie auf sein Leben als depressiver Mittvierziger mit Halbglatze blickt, erschüttert einen nicht selten bis ins Mark. So auch die unglaubliche Liebeserklärung, die er seiner guten Freundin Pamela spontan bei einem Spaziergang macht.
Stichtwort: I’m sick in love with you Pamela. It’s like a condition. It’s like polio!

Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben, weil niemand genialer improvisiert als Peter Sellers
In Stanley Kubricks satirischer Version eines möglichen Atomkriegs zwischen den USA und der UDSSR während des kalten Krieges übernahm der Ausnahmekomiker Peter Sellers gleich drei tragende Rollen. In einer davon führt er als US-Präsident Merkin Muffley mit seinem russischen Pendant Dimitri ein denkwürdiges Telefongespräch, in dem er sein Gegenüber darüber aufklärt, dass sein Land kurz davor steht, von amerikanischen Atomraketen getroffen zu werden. Das ganze wird noch bemerkenswerter, glaubt man den Geschichten, dass Peter Sellers einen Großteil dieser Szene komplett improvisiert hat. Das Ergebnis ist nun Filmgeschichte und für immer in meinem Gedächtnis verankert.
Stichwort: It’s great to be fine.

Habt ihr auch Filmzitate für ewig im Gedächtnis?

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