55 Gründe, den Spaceman zu mögen

26.07.2014 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Happy Birthday, Mr. Spacey!
Spacey/Treetops
Happy Birthday, Mr. Spacey!
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Kevin Spacey wird heute 55 Jahre alt. Wir feiern das mit 55 Gründen, warum der Spacemaster Kevman einen ganz großen Geburtstagskuchen verdient hat, auch wenn der Autorin, die übrigens um diese Geburtstagshuldigung gebeten wurde, noch so viele mehr eingefallen wären.

1. Kevin die Jukebox: Spaceys Stimme und seine Imitationen

Kevin Spacey hat in jungen Jahren nicht nur mal Schuhe und Kabelverträge verkauft und dabei einige Türen ins Gesicht geschlagen bekommen, sondern verdingte sich auch kurzzeitig als Stand-Up-Comedian. Sein Programm bestand größtenteils aus Imitationen bekannter Persönlichkeiten, wie dem US-Über-Talk-Showmaster Johnny Carson. Kürzlich erzählte ein Freund von ihm in einem Interview, wie sich beide an Türstehern vorbei ins Studio 54 mogelten, indem Spacey sich als Sohn Carsons ausgab. Heute sind die Imitationen stets willkommene Showeinlagen bei Moderationen oder in den Promoauftritten der US-Talker. Bei seinem Auftritt in Ungeschminkt: James Lipton im Gespräch hatte er Gelegenheit zu zeigen, spontan auf Zuruf u.a. Jack Lemmon, Al Pacino, Christopher Walken, Katharine Hepburn und Clint Eastwood zu imitieren. Wer das noch nicht gesehen hat, der muss hier einfach mal reinschauen bzw. reinhören:

2. Frank Underwood, House of Cards

Als Frank Underwood durchbricht Kevin Spacey in House of Cards als Reminiszenz an das ebenso charismatisch-machtversessene charakterliche Vorbild, Shakespeares Richard III., mehrfach die Vierte Wand, indem er direkt in die Kamera blickt. Meist nutzt die Serie diese Blicke in Kombination mit einer Soliloquy, in welcher uns Frank in seine Gedanken blicken lässt. Spaßiger sind jedoch die reinen Blicke, die er uns zuwirft, um eine Situation zu kommentieren. Diese verdanken wir größtenteils Spacey, der dem HoC-Creator Beau Willimon die Monologe ausredet: In many cases when we’ve done the direct address stuff, sometimes there will be a line of dialogue and I’ll say to Beau […] I don’t think I need to say anything. It just is a look. Because we know what that’s like. (TheWrap)

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3. Was Vernünftiges: The Old Vic

Im November 1999 befand sich Spacey aus zwei Gründen in London: American Beauty wurde auf dem Londoner Filmfest vorgestellt und er traf sich mit dem versammelten Vorstand des Old Vic Theatre, um über die Zukunft des altehrwürdigen Theaters zu entscheiden. Die Wiege des National Theatre, wo von Margaret Rutherford über Alec Guinness, Richard Burton, Judi Dench, Ian McKellen bis hin zu Maggie Smith in ihren Anfängen über die Bühne schritten, war über die Jahre hinweg, abseits des West Ends, dem Ende nahe. Es gab in den Neunzigern sogar Pläne, es in eine Bingohalle oder ein Striplokal zu verwandeln. Er saß an der Southbank und fragte sich: What am I doing? I’m on this committee making all these lists when, in my heart of hearts, what I have wanted to do since I was 13 is to run a theater myself. Having been asked to assist in finding an artistic director, I suddenly realized I was picturing myself in the position. In that moment it clicked, and even though we had to keep it a secret for three years, the process had begun. (ks.com)

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2004 begann die selbsternannte “Theaterratte”, die von ihren Filmerfolgen eher überrascht wurde, ihre Arbeit als Intendant des Old Vic, und trat damit in die Fußstapfen der großen Sirs John Gielgud und Laurence Olivier – und erst mal in die Löwengrube der Londoner Theaterkritiker. In den ersten Jahren lobten sie höchstens zähneknirschend seine Arbeit, die meiste Zeit über wollten sie nur sein Blut sehen. Im Jahr 2006 erzählte er, dass er versuche, das entspannt zu sehen, weil in diesem Zirkel “immer alles zuerst gehasst wird”, erst recht bei “dahergelaufenen Yanks”. Das sei auch beim US-Schauspieler Sam Wanamaker so gewesen, als dieser mit der wahnwitzigen Idee ankam, Shakespeares Globe zu errichten. “Und heute sind sie froh, dass sie dieses Theater haben. So wird das sicher auch bei mir sein. Die ändern ihre Meinung auch noch”. Er sollte Recht behalten. Als vor ein paar Monaten Matthew Warchus als Nachfolger Spaceys für Mitte 2015 angekündigt wurde, begann die Theaterpresse ihm bereits nachzutrauern. Bis er sich endgültig von der Leitung des Hauses verabschiedet, muss er jedoch, neben all dem Papierkram und einem Abschiedsstück, vor allem noch seine Hauptaufgabe erfüllen: Fundraising. Im Gegensatz zu vielen deutschen Theatern, erhält das Old Vic keine staatlichen Subventionen und ist bemüht, Sitze mit Hintern zu füllen und Sponsoren für Projekte zu gewinnen. Spaceys großes Ziel ist es, dem Theater nicht nur eine eigene Company, sondern auch 20 Mio. Britische Pfund und damit eine sichere Zukunft zu hinterlassen.

4. Seiner Zeit voraus: Trigger Street Productions

Kevin Spacey gründete vor weit über zehn Jahren seine eigene Filmproduktionsfirma Trigger Street Productions, die mittlerweile mit The Social Network und Captain Phillips auch größere Titel co-produziert hat. Trigger Street schuf damals auch eine Online Community für Autoren, in welcher angehende Screenwriter Feedback für ihre Drehbücher erhalten, ihre Werke bewerten und diskutieren konnten, und jene mit den besten Werten, von Spaceys Team gelesen wurden, mit der Chance, die richtigen Leute damit zu erreichen. Das war seiner Zeit, damals, als viele noch nichts von Web 2.0 gehört hatten (YouTube? Das gab es noch lange nicht), weit voraus. Die Seite existiert als Trigger Street Labs weiter. Gute Erinnerungen bloggte jüngst Kylee Wall. Nachdem Schauen von “House of Cards” erinnerte sie sich an die Seite, ihren ersten Kurzfilm und wie Trigger Street ihr half Cutterin zu werden.

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5. In seiner ersten Filmrolle raubte er Meryl Streep aus

Seine erste kleine Filmrolle als “Subway Thief” erhielt Kevin Spacey im so korrekt wie herzlos aus dem Englischen für “Heartburn” übersetzten Sodbrennen von Mike Nichols, indem er immerhin Meryl Streep zuzwinkern und sie “höflich ausrauben” durfte. Hier könnt ihr euch die zwei kurzen Szenen ansehen.
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