Die meist vorgemerkten Dokumentarfilme von 2010 - Deutschland

  1. Taste the Waste
    7.1
    6.4
    165
    30
    Dokumentarfilm von Valentin Thurn.

    Valentin Thurn ergründet in Taste the Waste die Ursachen und Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung in Deutschland.

  2. DE (2010) | Dokumentarfilm
    6.8
    6.6
    125
    15
    Dokumentarfilm von David Sieveking mit Paul McCartney und David Lynch.

    Die beispiellose Erfolgsgeschichte des Maharishi Mahesh Yogi begann im Himalaya. Seit den 60er Jahren hat der Guru auch im Westen zahlreiche prominente Anhänger gewonnen, darunter die Beatles. Fast sechs Millionen Menschen weltweit praktizieren heute die Transzendentale Meditation (TM). Auch David, ein junger Filmemacher auf der Suche nach Inspiration, will es mit der Meditation probieren. Denn nicht zuletzt sein großes Vorbild, der legendäre Regisseur David Lynch, versichert ihm höchstpersönlich, dass TM eine Quelle der Kreativität und des Erfolgs sei. David beschließt, sein Idol beim Wort zu nehmen: Er unterzieht sich dem teuren Meditations-Training, erhält sein persönliches Mantra und versucht sich im Yogischen Fliegen. Der Filmemacher pilgert auf den Spuren der TM-Bewegung. Dabei kommt er allerdings einigen wohl gehüteten Geheimnissen zu nahe. David Lynch, inzwischen wichtigste Repräsentationsfigur von TM, reagiert auf die Recherchen des Filmteams mit einer Klagedrohung. Nun will es David erst recht wissen. Er reist quer durch die USA bis nach Indien und taucht immer tiefer ein in Maharishis bizarres Imperium. Anstelle des prophezeiten "Himmels auf Erden" stößt David auf Abgründe. David Sieveking gelingt das Kunststück, seine detektivische Sinnsuche ebenso humorvoll wie erhellend zu erzählen. Auf seiner abenteuerlichen Odyssee vom Berliner Teufelsberg über Hollywood bis in den Himalaya, verknüpft er spirituelle Erfahrungen und skurrile Beobachtungen mit spannender Investigation.

  3. DE (2010) | Dokumentarfilm
    7.1
    7.5
    41
    11
    Dokumentarfilm von Mareille Klein und Julie Kreuzer.

    Die kleine Ortschaft Heinsberg befindet sich in Aufruhr. Karl D., ein verurteilter Sexualstraftäter, ist bei der Familie seines Bruders eingezogen. Plakate an den Straßen und Schmierereien am Haus der Familie fordern, dass Karl D. Auf Teufel komm raus verschwinden soll. Regelmäßige Demos finden statt. Die Bewohner sehen ihre Kinder bedroht, Familie D. hat sich im Haus verschanzt, bekommt Begleitschutz, wenn sie es verlässt. Die Fronten sind verhärtet. Eine Gruppe von Demonstrantinnen erklärt sich dennoch bereit, die Sichtweise der gegnerischen Seite kennen zu lernen.

    Die zum Teil absurden, auch komischen Ausmaße eines durchaus ernsten Demo-Kleinkriegs samt begleitender Medienschlacht schildern die HFF München-Studentinnen Mareille Klein und Julie Kreuzer in ihrer Doku, die bei den Hofer Filmtagen Premiere feierte. Sie lassen beide Parteien zu Wort kommen, befragen Karl D., der ein wenig gespenstisch als Biedermann erscheint, seinen Bruder ebenso wie die zersplitterten Demonstrantengruppen und machen die psychologische Belastungen auf beiden Seiten deutlich.

  4. DE (2010) | Dokumentarfilm, Biopic
    4.8
    7.5
    38
    5
    Dokumentarfilm von Gamma Bak mit Gamma Bak.

    Psychose. Eine Krankheit, die nicht heilbar scheint, eine Diagnose, die das Leben der Betroffenen buchstäblich auf den Kopf stellt. Nichts ist mehr, wie es war, an Aufenthalte in der Psychiatrie schließt sich eine oft lebenslange Abhängigkeit von Medikamenten an, deren Nebenwirkungen gravierend sein können. Über die Krankheit zu sprechen ist ein Tabu – denn wer erklärt sich schon freiwillig für verrückt? Die selbst betroffene Autorin und Regisseurin Gamma Bak hat es zum ersten Mal überhaupt gewagt, über die diversen Stadien ihrer Krankheit einen autobiografischen Film zu drehen. Entstanden ist ein extrem intimes und faszierendes Selbstporträt, das nicht nur einen Einstieg in das komplexe Thema bietet, sondern auch einen direkten Einblick in das Ringen mit der Diagnose “Psychose” und der damit verbundenen Stigmatisierung erlaubt.

  5. 6.1
    8
    36
    15
    Dokumentarfilm von Rouven Rech und Frank Pfeiffer mit Dietmar Hopp und Steffen Jürgens.

    “…Dabei geht es im Grundsatz um eine Glaubensfrage: Millionen oder Traditionen?” Der Trailer zu Das Leben ist kein Heimspiel bringt es auf den Punkt. Wie schafft man den Spagat zwischen dem Anspruch, einen Verein aus einem 3000-Seelen-Dorf an die Spitze des deutschen Fußballs zu bringen, dabei aber nicht die Fans der ersten Stunde zu verprellen? Die Dokumentation Das Leben ist kein Heimspiel zeigt beide Seiten: Da ist zum einen der SAP-Mitbegründer und Milliardär Dietmar Hopp, dessen Millioneninvestitionen zu verdanken ist, dass der Verein innerhalb weniger Jahre aus der Regionalliga in die Bundesliga aufgestiegen ist. Ist seine Begeisterung für die Fußballmannschaft der Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim e.V. seiner Verbundenheit zum Verein geschuldet oder steckt geschäftliches Kalkül hinter seinen Bemühungen? Dies sind Fragen, die den einfachen Fan neben dem sportlichen Erfolg seiner Mannschaft interessieren.

    Das Leben ist kein Heimspiel ist die packende, authentische Dokumentation einer der größten sportlichen und wirtschaftlichen Unternehmungen der deutschen Fußballgeschichte und zugleich ein emotionaler Heimatfilm, das liebevolle Porträt eines Dorfes und seiner Idylle, an der die Stürme der gesellschaftlichen Veränderung nicht spurlos vorbei gehen.

  6. Streamgestöber - Dein Moviepilot-Podcast
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  7. DE (2010) | Drama, Sportfilm
    6.8
    7.7
    33
    14
    Drama von Jan Tenhaven.

    Frei nach dem Motto “Kopfstand statt Ruhestand” wollen Ilse, Alfred, Jirí und Gabre auch über 80-jährig noch hoch hinaus. Alfred, der 100-jährige Diskuswerfer aus Wien, Jirí, der 82-jährige Hochspringer aus Tschechien, Ilse, die 85-jährige Kugelstoßerin aus Kiel und Herbert (93) aus Stockholm – als Lebensmittelpunkt verbindet sie alle der Sport. Oder besser: der Leistungssport. Ihr großes Ziel: die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im finnischen Lahti, der Olymp des Seniorensports. Beim Hochsprung, Diskuswerfen und Kugelstoßen laufen sie zur Hochform auf und fürchten weder Tod noch Teufel bei dem Versuch, das Siegertreppchen zu erklimmen. Mit Schicksalsergebenheit aber auch mit Trotz nehmen sie den Kampf gegen den eigenen Körper auf, gegen die Zeit und vor allem gegen die Konkurrenz!

  8. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5.3
    6.3
    31
    5
    Dokumentarfilm von Carolin Schmitz.

    Die Menschen, die in diesem Film zu Wort kommen, sind Anwälte, Beamte, Hausfrauen und Geschäftsführer oder Mütter. Überdies sind sie Alkoholiker. In ihrem Dokumentarfilm Portraits Deutscher Alkoholiker erkundet die Regisseurin Carolin Schmitz die Lebensgeschichten und Überlebensstrategien dieser Menschen, ihre kleinen Tricks, mit denen sie einen Alltag zu meistern versuchen, der immer schwieriger wird, je stärker die Sucht wird. Die Angst vor Kontrollverlust und der Bloßstellung als Trinker löst einen Anpassungsdruck aus, der nur mit noch größerem Alkoholkonsum bewältigt werden kann. Portraits Deutscher Alkoholiker erzählt von einem Kampf, der nicht zu gewinnen ist. Die Geschichten der Protagonisten widersetzen, kreuzen und vereinigen sich mit Bildern modellhaft anmutender Schauplätze einer vermeintlich intakten Gesellschaft: Wohnsiedlungen, Menschen bei der Arbeit in Fabriken, Büros, in Wohnungen und auf der Straße. Die Geschichten der Alkoholiker weisen über die persönlichen Schicksale hinaus und erzählen von einem gesellschaftlichen Problem. Portraits Deutscher Alkoholiker gibt den Blick frei auf eine hinter vermeintlicher Normalität liegende Wirklichkeit, die von unerfüllbaren Sehnsüchten durchzogen ist.

  9. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5.5
    7
    30
    4
    Dokumentarfilm von Alexander Biedermann.

    Der Hacker – einst “Robin Hood” der Datennetze, heute Plagegeist, gar “Datenterrorist” im Untergrund des globalen Netzes. Jedes Jahr verbreiten sich Unmengen neuer Viren und Würmer, die für Schäden in Milliardenhöhe sorgen. Doch der Hacker ist ein ambivalentes Wesen. Einerseits für sein Spezialwissen gefürchtet und verfolgt, verdient die IT-Sicherheitsindustrie Milliarden mit Hackern und der durch ihre Existenz erzeugten Internetgefahr. Zugleich werden fähige Hacker von der Industrie angeworben, um Sicherheits-Software, Anti-Viren-Programme und Firewalls zu entwickeln, die das Internet vor Viren, Würmern und gefährlichen Hackeraktivitäten schützen sollen. Eine paradoxe Situation. Was ist der Hacker also heute noch, mehr “Datenterrorist”, eher “Robin Hood” oder einfach nur Angestellter mit Urlaubsanspruch und Rentenversicherung?

  10. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5.1
    29
    3
    Dokumentarfilm von Aleksandra Kumorek und Silvia Kaiser.

    Wertesysteme bestimmen unseren Alltag - ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Sie können Menschen in den Krieg führen, sie Terroranschläge und Verbrechen begehen lassen. Die Diskussion von Wertesystemen hat in unserer Gesellschaft eine ungeheure Relevanz gewonnen, die ungebrochen anhält. Vor mehr als 2000 Jahren erfand Sokrates eine Methode, sich des eigenen Wertesystems bewusst zu werden, die "Sokratischen Gespräche". Einfache Fragen, bei denen die eigene Lebenserfahrung ins Allgemeine abstrahiert wird, decken das eigene Wertesystem auf. Einsicht aus erster Hand war Sokrates Devise. Was passiert, wenn man Schwerverbrecher mit dieser Methode konfrontiert? Vor fünf Jahren ließ sich die Justizvollzugsanstalt Tegel als bisher einziges Gefängnis in Deutschland auf dieses Experiment ein. Unendlich viel erfolgreicher als Gespräche mit Sozialarbeitern und Psychologen führen die sokratischen Gespräche zu einer authentischen Veränderung. Entlarven die Glorifizierung von Verbrecherehre und Bandenmentalität. Führen zu einer Entdeckung der eigenen Bedürfnisse, Sorgen, Ängste. Ohne Voyeurismus, mit ruhigem Blick und - im wahrsten Sinne des Wortes - auf gleicher Augenhöhe, erleben wir Menschen, die sich auf die Reise zu der hässlichen Seite ihres Selbst begeben und diese Konfrontation aushalten müssen. Menschen in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit.

  11. DE (2010) | Dokumentarfilm
    6.7
    23
    1
    Dokumentarfilm von Michael Stock mit Margret Bartholomé und Thomas Blum.

    Der Filmemacher Michael Stock wurde im Alter zwischen acht und sechzehn Jahren von seinem Vater sexuell missbraucht. 25 Jahre später konfrontiert er vor laufender Kamera seine Familie mit seiner Vergangenheit. Die daraus entstandene Videobotschaft sendet er in Form eines Dokumentarfilms an den Vater. Trotz des unfassbaren Dramas ist "Postcard To Daddy" nicht von Hass geprägt, sondern von Hoffnung und Liebe zum Leben. Michael Stock will nicht anklagen, sondern verstehen.

  12. GB (2010) | Dokumentarfilm
    5.9
    7.7
    21
    12
    Dokumentarfilm von Patrick McGrady mit Stephen Fry.

    Stephen Fry hat sich auf unnachahmliche Weise auf die Spuren Richard Wagners begeben. Ein Film für alle, die noch nie in Bayreuth eine Karte bekommen haben. Eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Mythos Richard Wagners. Und ein Blick hinter die Kulissen der Richard Wagner Festspiele von Bayreuth.

  13. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5
    6.3
    16
    3
    Dokumentarfilm von Antje Starost und Hans-Helmut Grotjahn.

    7 oder Warum ich auf der Welt bin – Was für eine Frage! Und wer könnte darauf eine Antwort geben? Dieser Film geht einen ungewöhnlichen Weg. Kinder nehmen uns mit in ihre Welt, in ihr Leben und zeigen uns, was sie bewegt, was sie lieben, was ihnen am Herzen liegt, worüber sie weinen und lachen. 7 Kinder aus aller Welt entwickeln ihre Antworten. Sie erzählen ihre Geschichten: mit dem Staunen über die Welt und dem Willen, etwas zu verändern. Was es bedeutet, heute ein Kind zu sein. Ein Film über Kindheit und das Universum der Kinder. Authentisch, mit Ernsthaftigkeit und der Kraft der Phantasie, mit Raffinesse und Witz. Was Kinder sehen, bevor sie verlernen, Fragen zu stellen, die niemand beantworten kann. Ein Film über eine Welt, die Erwachsenen oft verborgen bleibt. Ein Blick wie in einen Spiegel und ein Ausflug in die eigene Kindheit. Den Kindern beim Denken zuschauen.

  14. DE (2010) | Sportfilm, Fußball-Film
    ?
    16
    Sportfilm von Christoph Hübner und Gabriele Voss.

    "HalbZeit" ist der zweite Teil der Fußballtrilogie von Christoph Hübner und Gabriele Voss. Sieben Jahre nach "Die Champions" erzählt der Film, was aus den damals jungen und hoffnungsvollen Talenten heute geworden ist. Dabei spannt "HalbZeit" einen Bogen vom Ruhrgebiet bis nach Washington/USA und in die südamerikanischen Anden.

  15. ?
    5.5
    16
    2
    Sportfilm von Volker Meyer-Dabisch.

    Ein Sommertag im Görlitzer Park, ein Ort, an dem das Herz des alten Kreuzberg 36 noch pocht.
    Lupo: ehemaliger Punkrocker , spielt auf seiner Westerngitarre die alten Songs. Hymnen auf ein Leben zwischen Dosenbier, Weltrevolution und Lidl.
    Burni, Schlagzeuger: Wenn der Tag noch ganz frisch ist, zieht er auf den Görli und spielt mit seinem Caddy Steve ne Runde Golf. Ziel: eine selbst eingebaute Fischdose.
    Gäste aus der ganzen Welt lassen uns an ihrer Begeisterung für den Park teilhaben, ein Park, der für die Nutzer vor allem eins bedeutet: ein Stück Freiheit, ein Stück Leben und Leben lassen, einfach nur Sein.

  16. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5.7
    7.4
    13
    4
    Dokumentarfilm von Eva Wolf.

    12 Monate Abenteuer für Constanza, Kwasi, Eduardo und Nairika, als Austauschschüler zu Gast in Deutschland. 12 Monate Abenteuer auch für die Gastfamilien. Vom ersten Moment an ist die Kamera dabei, bleibt vertrauter, heimlicher Freund sowohl der Schüler als auch der deutschen Gasteltern, dem sie ihre Freuden, Sorgen und Erlebnisse anvertrauen. In diesem intensiven Jahr gibt es Hoffnungen, Enttäuschungen, neue Erkenntnisse und große Emotionen bei allen Beteiligten.

  17. GB (2010) | Dokumentarfilm
    5.3
    6
    11
    4
    Dokumentarfilm von Rex Bloomstein mit Michael Mittermeier und Zarganar .

    This Prison Where I Live ist ein Film über zwei Comedians: Maung Thura, besser bekannt als Zarganar, ist Burmas berühmtester Comedian. Vom burmesischen Militärregime verfolgt, verhaftet und aufgrund irrwitziger Anschuldigungen zu 59 Jahren Haft verurteilt, sitzt er derzeit im Gefängnis. Auf der anderen Seite begegnet uns in This Prison Where I Live der berühmte deutsche Comedian Michael Mittermeier. Ganz anders als Maung Thura ist Mittermeier frei darin, seine Kunst auszuüben und kann mit seinem Humor und seinen Provokationen eine ganze Nation erreichen.
    This Prison Where I Live ist ein beeindruckender Film über Mut, Menschlichkeit, die Kraft des Humors und die Verbindung zweier Menschen, die sich noch nie gesehen haben und sich dennoch nahe gekommen sind.

  18. CH (2010) | Dokumentarfilm
    5.4
    6.4
    11
    12
    Dokumentarfilm von Miklós Gimes mit Tom Kummer.

    ‘Sind deine Titten echt oder nicht?’. Als Journalist wäre man bei jeder Zeitschrift raus geflogen, wenn man sich getraut hätte, Pamela Anderson diese Frage zu stellen. Tom Kummer wollte das Risiko nicht eingehen und entschloss sich, Interviews frei zu erfinden oder aus vorhandenem Material neu zusammenzusetzen. Der Dokumentarfilm Bad Boy Kummer lässt die Laufbahn von dem Journalisten Tom Kummer noch einmal Revue passieren.

    Im Jahre 2000 brach einer der größten Presseskandale los, als bekannt wurde, dass mehrere Interviews, u. a. mit Sharon Stone, Sean Penn oder Bruce Willis gefälscht waren.Es ist unglaublich, dass Tom Kummer damit durch kam. Unglaublicher noch, dass er immer weiter machte. Er musste damit rechnen, dass sein Schwindel irgendwann auffliegen würde. Wie konnte das vier Jahre lang gut gehen? Das hat sich auch Regisseur Miklós Gimes gefragt. Er wurde selbst von Tom Kummer reingelegt.
    Für den Dokumentarfilm Bad Boy Kummer machte er sich auf die Suche – nach alten Kollegen und nach der Frage: Wie konnte das passieren?
    “Er hat zwar ein wirklich gestörtes Verhältnis zur Realität und lügt, wenn es sein muss, wie gedruckt, aber sicher ist er ein guter Erfinder von Interviews. Die Stars sind gut weggekommen. Und nicht nur das, sie haben ja auch viel interessanter gesprochen als sie es normaler Weise tun würden.”, sagt Miklós Gimes, wenn er über die Taten von Tom Kummer spricht.
    Tom Kummer amüsiert sich heute noch über seine Fälschungen. Doch es passte gut in eine Zeit, die den “subjektiven Journalismus” entdeckte. Mitte der 80er suchte man neue Formen der Berichterstattung – und legte Wert auf die eigene Sicht des Reporters. Besonders unter Popjournalisten, wie beim Szene-Heft “Tempo” und dem Magazin der Süddeutschen Zeitung.
    Bad Boy Kummer von Miklós Gimes ist keine Abrechnung, es ist eine faszinierende Recherche über einen charismatischen Betrüger und karrierebewusste Redakteure – eine ziemlich beunruhigende Entwicklung über die Machenschaften im Promi-Journalismus.

  19. DE (2010) | Dokumentarfilm
    ?
    5.8
    9
    2
    Dokumentarfilm von Susanne Kim.

    Empfängern von Arbeitslosengeld steht nach deutscher Gesetzgebung nur eine bestimmte Quadratmeteranzahl an Wohnraum zu. In Löbau, einer kleinen Stadt in Ostdeutschland, hatte man die Idee, einfach ein Zimmer abzuschließen, um somit die Wohnfläche künstlich zu verkleinern. Ab diesem Zeitpunkt gehört das abgeschlossene Zimmer nicht mehr zum ursprünglichen Wohnraum. Für was aber steht dieses verschlossene Zimmer? Der Film hält Momente fest, in denen Verluste, Hoffnungen und Gefühle spürbar werden, die mit dem verschlossenen Raum in Verbindung stehen. Denn auch wenn dieser Raum jetzt leer steht, ist er erfüllt mit Geschichte.

  20. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5.7
    7.8
    9
    2
    Dokumentarfilm von Dieter Schumann.

    Wismar, 120 km östlich von Hamburg, 45.000 Einwohner, das Einkommen jeder dritten Familie hängt von der Wadan Werft, dem einzigen Großbetrieb in der Region ab. Willkommen in Wadans Welt: Im August 2008 übernimmt ein russischer Investor den Traditionsbetrieb, die Zukunft der Werft scheint gesichert. Kurz danach trifft die Finanz- und Wirtschaftskrise, irgendwo im fernen Amerika begonnen, die alte Hansestadt mitten ins Herz, 5.000 Arbeitsplätze sind bedroht.
    Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
    Wir begleiten in Wadans Welt eine Gruppe von Schweißern durch die turbulenten Monate und erfahren ganz unmittelbar, dass der Verlust des Arbeitsplatzes viel mehr bedeutet als Einkommensverlust. „Zum Schiffbauer musst man geboren sein“, sagt einer der Protagonisten und trifft das, was in der Region seit Jahrzehnten gilt: Schiffbauer ist ein stolzer Beruf, der oft über Generationen weiter gegeben wird, er hat mit Würde und Qualität zu tun und prägt die Identität der ganzen Küstenregion.
    Wir begleiten die Arbeiter, die Eigner und den Insolvenzverwalter beim Ringen um den Erhalt der Werft, erleben deren Auf und Ab zwischen Ohnmacht, Wut, Trauer und Hoffnung.
    18 Monate Drehzeit, 120 Stunden Material, in denen die persönlichen Erschütterungen einer für viele abstrakt gebliebenen Krise erlebbar werden. Die Wadan-Werft geht unter und wird mit neuem Besitzer und Namen wieder aufgemacht. Einige unserer Protagonisten kommen zurück in ihren Betrieb, allerdings zu deutlich schlechteren Bedingungen.
    Wir waren bei der letzten Schicht vor der Insolvenz dabei und bei der ersten nach dem Neubeginn.
    Wadans Welt geht dem nach, was diese Krise hinterlässt. Der Verlust trifft das Wertgefüge, teilt Menschen in scheinbar Überlegene und Verlierer, in Menschen mit Arbeit und in Menschen ohne Arbeit. „Alles ist anders“, sagt einer von ihnen und meint das Gefühl in seiner Brust.

  21. DE (2010) | Dokumentarfilm
    5.1
    5.7
    9
    6
    Dokumentarfilm von Christin Feldmann und Claudia Bach.

    Jenseits von Popkultur und Mainstream hält sich im größten Ballungsgebiet Deutschlands seit Jahrzehnten beständig die Rock’n’Roll-Szene. Vereint durch die Liebe zur Musik, den Look der 50er Jahre und dem verinnerlichten Rebellentum leben und feiern die Rockabillies jenseits von gängigen Normen. Rockabilly Ruhrpott ist der erste Dokumentarfilm über diese lebendige Rockabilly-Szene im Ruhrgebiet. Durch den offenen Blick der beiden Kölnerinnen Christin Feldmann und Claudia Bach erhält der Zuschauer einen einzigartigen Einblick in eine Subkultur, die sich nach außen hin eher verschlossen gibt. Der Film geht dem Lebensgefühl Rock’n’Roll ebenso auf den Grund, wie dem Dresscode, den Helden und der Liebe zum Ruhrgebiet. Interviews, Konzertauschnitte und Aufnahmen von Land und Leuten vermischen sich zu einem Mosaik, das informiert, unterhält und verdammt viel Spaß macht – eben Rock’n’Roll!

  22. GB (2010) | Dokumentarfilm, Biopic
    ?
    6
    1
    Dokumentarfilm von Norberto López Amado und Carlos Carcas mit Deyan Sudjic.

    Die Entwürfe des Architekten Norman Foster bestechen durch ihre Logik und sind dabei nie langweilig. Die Reichstagskuppel in Berlin, der Hearst Tower in New York City, Hongkongs Flughafen Chek Lap Kok, der Viaduc de Millau über dem südfranzösischen Tarntal, das renovierte Grand Hotel Dolder in Zürich oder die in Bau befindliche Masdar City in Abu Dhabi sind architektonische und auch technische Meisterleistungen. Norman Foster entwarf mit seinem Architekturbüro diese Zukunftsvisionen, die wie Landmarken aus der Stadtlandschaft ragen. Auch als Designer hat er sich einen Namen gemacht. Das Tischsystem "Nomos" ist heute einer der Design-Bestseller des Architekten. "Nomos" bringt Fosters Arbeit auf den Punkt. Schönheit ist hier eine Frage der Logik. Der Arbeitersohn aus Stockport, nahe Manchester, begeisterte sich früh für Architektur und arbeitete nach Royal Air Force und Architekturstudium an der Yale School of Art and Architecture mit Richard Buckminster Fuller zusammen. Anschließend gründete er mit seiner Frau Wendy sowie Sue und Richard Rogers ein Architekturbüro. Der Film "Wie viel wiegt Ihr Gebäude, Mr. Foster" erzählt Norman Fosters Weg vom Arbeitersohn aus Stockport zum bekannten Architekten.

  23. 5.4
    7.5
    6
    2
    Naturdokumentation von Philip Scheffner.

    Der Tag des Spatzen ist ein politischer Naturfilm. Er handelt von einem Land, in dem die Grenze zwischen Krieg und Frieden verschwindet.

  24. DE (2010) | Dokumentarfilm
    ?
    6
    Dokumentarfilm von Jakob Rühle.

    20 Jahre nach der Wende ist das größte Stadterneuerungsprojekt Europas beinahe beendet. Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg wird eines der letzten maroden Häuser saniert: Das Mietshaus Lychenerstraße 64. Über zwei Jahre begleitet der Film das Haus und seine Bewohner im Ausnahmezustand und beobachtet die allmähliche Transformation vom selbstbestimmten Leben im Substandard zur Anpassung an die Norm. Lychener 64 zeichnet die verschiedenen Bauphasen des Hauses auf und lässt alle, die diesen Prozess der räumlichen und sozialen Umrüstung mit gestalten zu Wort kommen. Dokumentiert werden Verhandlungen, Entwicklungen und Stimmungsschwankungen einer Hausgemeinschaft, die immer stärker zusammenfindet. Mit mehr oder weniger Ausdauer und Verhandlungsgeschick, begegnen die Protagonisten der vielgestaltigen Front der Sanierer und bewältigen ihren gelegentlich absurden Alltag, zwischen Bauschutt, Presslufthämmern und Umzugskartons. Zugleich erleben wir, wie sie - ausgelöst durch die Bedrohung ihres eigenen Wohnraums - zunehmend Fragen stellen nach individuellen Freiräumen, Anpassung oder Widerstand . Sie erleben sich in wechselnden Rollen, als potentielle Eigentümer, Verdrängte, Umgesetzte oder doch nur Geprellte. Werden sie zu den Nutznießern der Sanierung gehören? Lychener 64 führt Gentrifizierung als erlebte Realität vor Augen und schlägt mit der Montage von historischem Filmmaterial den Bogen zur wechselhaften Geschichte des Prenzlauer Bergs, die immer auch ein Kampf um Wohn-Raum war.

  25. ?
    6
    Road Movie von Henning Marquaß und Undine Siepker mit Rolf Berg und Ralf Richter.

    In sieben Episoden werden verschiedene Lebenswelten im Ruhrgebiet von heute filmisch beleuchtet. Dabei folgen die in sich abgeschlossenen Filme nicht auf einander, sondern sind ineinander verschachtelt. Inhaltliche Berührungspunkte zwischen den Episoden gibt es nicht. Jede Episode hat einen eigenen Filmtitel.

  26. DE (2010) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    1
    Dokumentarfilm von Jürgen Brügger und Jörg Hassengier.

    Das vermeintliche Niemandsland zwischen Schnellstrassen, Gewerbegebieten, Baggerseen und stillgelegten Gleisdreiecken ist bevölkert von Menschen, die sich diesen Raum zu Eigen gemacht haben und sich hier eine eigene Welt aufbauen. Hier findet man Einsiedler, die kabbalistische Rosengärten hegen, solche, die hinter Büschen verborgen gewaltige schwarzgebaute Bungalows bewohnen und ein ganzes scheinbar vergessenes Dorf, dessen Kinder im Angstwald spielen. In der Peripherie gibt es Räume, die man sich einfach nehmen kann. Die Protagonisten des Films nutzen die Offenheit und Gestaltbarkeit dieser urbanen Wildnis. Doch ihre Paradiese sind gefährdet, und das nicht nur wegen der widrigen Bedingungen und Hindernisse, die das Leben hier mit sich bringt. Denn auf jedes Paradies fällt immer auch der Schatten desjenigen, der eintritt.