Die besten geistreichen Filme der 2000er aus Spanien

  1. ES (2002) | Psychodrama, Komödie
    Sprich mit ihr - Hable con ella
    7.5
    7.1
    483
    29
    Psychodrama von Pedro Almodóvar mit Leonor Watling und Rosario Flores.

    Der sensible Krankenpfleger Benigno (Javier Cámara) liebt die schöne Balletttänzerin Alicia (Leonor Watling). Er widmet ihr nicht nur seine ganze Arbeitszeit, sondern auch seine gesamte Freizeit und Aufmerksamkeit. Denn Alicia tanzt nicht mehr. Sie liegt nach einem Autounfall im Koma. Auch der Journalist Marco (Darío Grandinetti) ist verliebt, in die stolze Stierkämpferin Lydia (Rosario Flores), die aber bei einem Kampf in der Arena so schwer verletzt wird, dass auch sie bewusstlos in die Klinik eingeliefert wird. Dort lernen sich die beiden Männer kennen, und über das gemeinsame Schicksal entwickelt sich zwischen ihnen langsam eine verständnisvolle, tiefe Freundschaft. Als Marco von einer längeren Auslandsreise zurückkehrt, findet er Benigno in Untersuchungshaft vor. Er erfährt, dass sein Freund in Verdacht steht, Alicia geschwängert zu haben …

    Für diese Produktion mit überraschend wenig schrillen Figuren erhielt der Regisseur 2003 den Oskar für das beste Drehbuch.

    Handlung
    Der Journalist Marco (Darío Grandinetti) trifft die exzentrische Matadora Lydia (Rosario Flores) und verliebt sich in sie. Noch bevor die Liebe jedoch erste Krisen überstehen kann, wird Lydia bei einem Stierkampf schwer verletzt und fällt ins Koma.
    Im Krankenhaus trifft Marco auf den jungen Krankenpfleger Benigno (Javier Cámara), der sein Leben ganz der Pflege der jungen Tänzerin Alicia (Leonor Watling) widmet, die ebenfalls nach einem schweren Unfall vor vier Jahren im Wachkoma liegt.

    Benigno gibt ihm den Ratschlag, trotz ihrer Unfähigkeit zu reagieren, mit der Geliebten zu sprechen und sie zu pflegen.
    Er selbst macht es ihm am Beispiel von Alicia vor, und obwohl Marco bald begreift, dass die Bemühungen Benignos keineswegs ausschliesslich medizinisch motiviert sind, fasziniert ihn dennoch die Hingabe, mit der Benigno seine Patientin pflegt. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich eine Freundschaft und Marco wird schnell zum Vertrauten von Benigno, der sich immer mehr in seine Zweisamkeit mit Alicia vertieft und an der Aussenwelt beinahe nur noch teilnimmt, um ihr danach davon zu erzählen.

    Er gesteht Marco, dass er bereits vor Alicias Unfall in sie verliebt war. Um ihr nah zu sein, war er ihr nicht nur regelmässig von der Tanzschule nach Hause gefolgt, sondern hatte sogar Termine bei ihrem Vater (Helio Pedregal), einem Psychiater, vereinbart.
    Obwohl dieser nun der überschwenglichen Pflege seiner Tochter durch Benigno misstrauisch gegenüber steht, lässt er sich durch Benignos Behauptung, er habe niemals Interesse am anderen Geschlecht gehabt, beruhigen.

    Auch Marco steht dem Verhältnis von Benigno zu seiner Patientin ambivalent gegenüber. Hat er auf der einen Seite moralische Bedenken wegen der wehrlosen Alicia, so sieht er aber auch das Glück des jungen Krankenpflegers, der ganz in seiner Rolle aufgeht.

    Während Benigno seiner Liebsten alles erzählt, verstummt Marco im Verhältnis zu seiner Lydia und erfährt, dass sie kurz vor ihrem Unfall vorgehabt hatte, ihn zu verlassen, weil sie sich mit ihrem früheren Geliebten Niño (Adolfo Fernández) versöhnt hatte. Dieser übernimmt nun auch die Pflege am Krankenbett von Lydia.

    Marco, den nun nichts mehr im Krankenhaus hält, reist daraufhin ins Ausland.
    Weiterhin fühlt er sich mit Benigno verbunden, und als er nach längerer Zeit von Lydias Tod erfährt, kehrt er zurück. Im Krankenhaus muss er nicht nur mit Entsetzen erfahren, dass Alicia schwanger ist, sondern auch, dass Benigno wegen des Verdachts der Vergewaltigung im Gefängnis sitzt.

    Noch bevor Marco ihn dort besuchen und ihm mitteilen kann, dass Alicia bei der Geburt ihres toten Kindes aus dem Koma erwacht ist, nimmt sich Benigno das Leben.

    Der Film als GesamtkunstwerkAuch in diesem Film setzt Almodóvar die Handlung aus verschiedenen Erzähleinheiten zusammen.
    Er variiert zwischen Zeitsprüngen, Traumsequenzen, Tanztheater-Ausschnitten, Stierkampf-Szenen und letztlich sogar einem kurzen Stummfilm im Film. Und dennoch ergibt sich daraus nicht der Eindruck eines unübersichtlichen Handlungs-Puzzles, sondern es gelingt dem Regisseur vielmehr, einen Film als Gesamtkunstwerk zu präsentieren.

  2. US (2009) | Drama, Melodram
    6.4
    7.4
    143
    53
    Drama von Rodrigo García mit Naomi Watts und Annette Bening.

    Nach seinem hochgelobten Ensembledrama Nine Lives präsentiert Regisseur Rodrigo García mit Mütter und Töchter (OT: Mother and Child) erneut einen bewegenden Film, der in unterschiedlichen Handlungssträngen tragische Frauenschicksale miteinander verbindet.
    Die 50-jährige Physiotherapeutin Karen (Annette Bening) ist emotional zutiefst versehrt und verschließt sich gegenüber anderen Menschen. Sie hatte als Teenager einst ihr Kind zur Adoption freigegeben. Ihre inzwischen erwachsene Tochter Elizabeth (Naomi Watts) ist eine erfolgreiche Anwältin. Die attraktive Frau ist stets darauf bedacht die Kontrolle zu behalten, was sie durch den aggressiven Einsatz ihrer weiblichen Reize zu erreichen versucht. Die Afroamerikanerin Lucy (Kerry Washington) möchte verzweifelt ein Kind adoptieren und stößt dabei auf Schwierigkeiten.

    Mutter und Töchter hat neben einer beeindruckenden Besetzung (mit dabei sind neben einem nuanciert agierenden Samuel L. Jackson u.a Charakterdarsteller David Morse und Amy Brenneman) auch eine interessante Riege an Produzenten. So stand Regisseur Rodrigo Garcia fast die ganze Regieprominenz Mexikos bei: Neben Alejandro González Iñárritu, der mit Babel und Amores Perros die Form des Emsemblefilmes zu neuen Höhen geführt hat, zeichnen auch Alfonso Cuarón (Children of Men) und Guillermo del Toro (Pans Labyrinth) als Produzenten für Mütter und Töchter verantwortlich, obwohl letztere im Abspann nicht genannt werden.

  3. US (2008) | Historienfilm, Drama
    6.6
    6
    204
    61
    Historienfilm von Steven Soderbergh mit Benicio del Toro und Demián Bichir.

    Am 26. November 1956 gelangt Fidel Castro (Demián Bichir) zusammen mit achtzig Rebellen auf einer Yacht nach Kuba. Einer von ihnen ist Ernesto ‘Che’ Guevara (Benicio del Toro), ein argentinischer Arzt, der mit Castro das Ziel teilt, die korrupte Diktatur von Fulgencio Batista zu stürzen. Che erweist sich als ein unverzichtbarer Kämpfer, der die Kunst des Guerillakrieges rasch meistert. Wegen seines großen Einsatzes im Kampf wird er von seinen Kameraden und der kubanischen Bevölkerung schnell akzeptiert und verehrt. Che – Revolucion folgt Ernesto Guevaras Weg während der kubanischen Revolution und zeigt seinen Aufstieg vom Arzt zum Kommandeur und schließlich zum Helden der Revolution.

  4. ES (2009) | Drama, Schicksalsdrama
    6.6
    6.6
    223
    64
    Drama von Alejandro Amenábar mit Rachel Weisz und Max Minghella.

    Im historischen Drama Agora – Die Säulen des Himmels muss sich Rachel Weisz im Antiken Alexandria als Astronomin Hypatia nicht nur gegen ihre christlichen Feinde durchsetzen.

  5. PE (2009) | Drama
    6.5
    7.1
    141
    21
    Drama von Claudia Llosa mit Magaly Solier und Susi Sánchez.

    Nach einem alten peruanischen Mythos übertragen jene Mütter, die einst Leid und Schmerz erfahren haben, die Krankheit der Angst an ihre Töchter. Dieses Erbe ihrer Mutter lässt auch Fausta nicht vergessen, was ihr niemals zugestoßen ist. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und sucht Trost in indianischen Volksliedern. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist Fausta gezwungen, ihr Leben allein in den Griff zu bekommen. Ihr Onkel stellt ihr ein Ultimatum: bis zur Hochzeitsfeier von Cousine Maxima muss die Verstorbene unter der Erde liegen. Fausta nimmt in Lima eine Stelle als Hausmädchen einer berühmten Pianistin an, um die Beerdigung bezahlen zu können. Hier kennt niemand das Geheimnis, das in ihr lebt. Doch bald beginnt sich der Gärtner Noé für Fausta zu interessieren. Er begleitet sie nach Hause, bis sich zwischen ihnen sich eine zaghafte Freundschaft entwickelt. Als die Pianistin eines Tages Faustas Gesängen lauscht, bietet sie ihr einen Handel an: Für jedes Lied soll Fausta eine Perle von einer wunderschönen Halskette bekommen, mit denen sie die Beerdigung ihrer Mutter abbezahlen kann. Doch während Fausta sich singend von der Vergangenheit zu befreien versucht, entdeckt die Pianistin in Faustas Liedern eine Inspirations-, aber auch eine Einnahmequelle, deren Zweck nur allzu schnell erfüllt ist. Als die Pianistin Fausta schließlich die Perlen verweigert, kehrt Fausta nachts in das Anwesen zurück, um das zu fordern, was ihr zusteht.

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  7. ES (2008) | Heimatfilm, Drama
    5.3
    6.4
    13
    5
    Heimatfilm von José Antonio Quirós und José Antonio Quirós mit Celso Bugallo und Gary Piquer.

    Ein Kälbchen wird geboren. Wackelig steht es auf den Beinen. Und schon wird alle Hoffnung in das junge Rind gesetzt: Die Bauern geben ihm den Namen Kyoto, um ihrem festen Glauben an die Schließung des Kohlekraftwerkes Ausdruck zu verleihen, die sie sich von der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls durch die spanische Regierung erhoffen. Seit 30 Jahren kämpft der Dorfbewohner Federico nun schon gegen die Dreckschleuder, die das paradiesische, spanische Tal bedroht. Bis es soweit ist, kämpft er quasi gegen Windmühlen, er baut Apparaturen für Kirschbäume gegen die Asche, die vom Himmel fällt und Flora und Fauna vergiftet. Durch eine Panne an seinem Wohnmobil bleibt der schottische Tourist Ferguson für einige Zeit im Tal hängen und begleitet die Dorfbewohner in ihrem Kampf gegen die giftige Anlage. Eine Liebesromanze trägt auch nicht zur Entspannung der Lage bei. Er erlebt auch die Konflikte der Menschen miteinander. Diejenigen, die das Kraftwerk geschlossen sehen wollen, zerstören für die anderen ihre sicheren Arbeitsplätze. Eine Umweltkomödie in der Tradition des Programmkinohits "Local Hero".

  8. DE (2000) | Drama, Historienfilm
    6.8
    3
    1
    Drama von Josée Dayan mit Gérard Depardieu und John Malkovich.

    Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Der Diebstahl eines Brotes wird Jean Valjean zum Verhängnis. Er wandert ins Zuchthaus, das er erst nach 20 Jahren wieder verlässt. Valjean beginnt unter anderem Namen ein neues Leben. In einer französischen Provinzstadt avanciert er zum wohltätigen Bürgermeister. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, in Gestalt von Kommissar Javert...

  9. DE (2000) | Drama, Historienfilm
    6.8
    2
    1
    Drama von Josée Dayan mit Gérard Depardieu und John Malkovich.

    Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Der Diebstahl eines Brotes wird Jean Valjean zum Verhängnis. Er wandert ins Zuchthaus, das er erst nach 20 Jahren wieder verlässt. Valjean beginnt unter anderem Namen ein neues Leben. In einer französischen Provinzstadt avanciert er zum wohltätigen Bürgermeister. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, in Gestalt von Kommissar Javert...

  10. ES (2009) | Drama, Komödie
    ?
    1
    Drama von Javier Rebollo mit Carmen Machi und Esperanza De la Vega.

    Rosa ist eine verheiratete Frau, die keine Freunde und kein Sozialleben hat. Sie hat ihr ganzes Leben ihrer Familie gewidmet und findet sich nicht sonderlich hübsch. Sie träumt davon, in ihrem Leben auch einmal etwas Anderes zu erleben, und eines Tages setzt sie ihre Träume in die Tat um und packt ihre Koffer.

  11. DE (2000) | Drama, Historienfilm
    6.6
    11
    2
    Drama von Josée Dayan mit Gérard Depardieu und John Malkovich.

    Bisher ausuferndste Adaptation des Romans von Josée Dayan. Gérard Depardieu als Jean Valjean, Charlotte Gainsbourg als Fantine und John Malkovich als Javert. Leider etwas arg schmozettig geraten wie die meisten "TV-Events" von Dayan. Grandios ist Charlotte Gainsbourg als Fantine, peinlich hingegen die Versuche, Veronica Ferres als Mme Thénardier zu etablieren.

  12. 6.6
    7
    69
    13
    Investigativer Dokumentarfilm von Christian Poveda und Cristian Poveda.

    Der Film handelt von den "Maras", einer Gruppe von kriminellen, in Gangs organisierten Jugendlichen, die in El Salvador nach dem Beispiel amerikanischer Gangs in Los Angeles für Angst und Schrecken sorgen. Christian Poveda, der Regisseur des Films, wurde im September 2009 bei El Salvador erschossen, es wird vermutet, daß ein Zusammenhang zwischen seinem Tod und diesem Dokumentarfilm besteht.

  13. ES (2009) | Drama
    6.1
    18
    4
    Drama von Salvador García Ruiz mit Adriana Ugarte und Nilo Mur.

    Die attraktive Maria José studiert Malerei an der Kunstakademie in Madrid. Mit ihren Kommilitonen Jaime und Marcos, zwei jungen Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet sie bald eine komplexe Beziehung, sowohl emotional als auch in ihrem Kunstverständnis. Während der schüchterne Jaime Maria José seine Zuneigung zeigt, indem er Porträts von ihr zeichnet, ist Marcos der raffinierte und sensible Verführer. Die drei entscheiden sich dafür, gemeinsam zu leben und zu lieben. Dabei erleben sie eine wunderbare und verrückte Zeit und träumen davon, eines Tages berühmte Maler zu werden. Als Jaime und Maria José entdecken, dass sie beide etwas Besonderes verbindet, gerät das Dreiecksverhältnis aus dem Gleichgewicht. Marcos muss feststellen, dass er immer mehr ein Zuschauer wird, der auf eine glückliche und vollkommene Zweierbeziehung blickt. Eifersucht, Unsicherheit und Scham zerstören gegen Ende der Studienzeit die Harmonie. Als Jaime verschwindet, um den Problemen zu entfliehen, erhofft sich Marcos ein Glück zu zweit mit Maria José.