Douglas Sirk

Alias: Detlef Sierck | ✶ 26.04.1900 | ✝︎ 14.01.1987 | männlich | 39 Fans
Beteiligt an 40 Filmen (als Regisseur/in, Drehbuchautor/in, Schauspieler/in, ...)

Komplette Biographie zu Douglas Sirk

Douglas Sirk wurde als Hans Detlef Sierck in Hamburg geboren und arbeitet zunächst als erfolgreicher Bühnenregisseur und dann als Filmregisseur der Ufa. 1943 emigrierte er in die USA und drehte zahlreiche Hollywood-Filme. Sein Werk erfuhr erst spät die angemessene Würdigung. Fassbinder oder Almodovor diente er als Vorbild.

Douglas Sirk wurde am 26. April 1897 in Hamburg unter dem bürgerlichen Namen Hans Detlef Sierck geboren. Nach dem Abitur wurde er zunächst Soldat bei der Reichsmarine und begann dann Rechtswissenschaft zu studieren. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist für die ‘Neue Hamburger Zeitung’.

Im Jahr 1920/21 begann er als Hilfsdramaturg am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg zu arbeiten und war schließlich zwischen 1929 und 1935 Intendant des Alten Theaters. 1934 bekam er von der UFA Universum-Film AG einen Vertrag als Regisseur, obwohl er als Gegner der Nazis bekannt war. 1935 drehte er seinen ersten Film April, April und war in den darauf folgenden Jahren verantwortlich für den Aufstieg von Zarah Leander. Sein größter Erfolg in Deutschland war der Film Schlußakkord (1936).

1937 entschied er sich für das Exil und ging zunächst nach Frankreich, um dann in die USA überzusiedeln, wo er sich in Douglas Sirk umbenannte. Er arbeite zunächst als Drehbuchautor bis ihm das Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer 1943 den ersten Regieauftrag gab: Hitler’s Madman (1943), ein Anti-Nazi-Film über Reinhard Heydrich. Der Durchbruch gelang Sirk 1944 mit dem Melodram Melodrama Summer Storm. 1948 wählte Claudette Colbert ihn aus, bei dem Film-Noir Schlingen der Angst Regie zu führen.

1949 kehrte Sirk nur für kurze Zeit nach Deutschland zurück. Nach kurzem Aufenthalt ging er wieder nach Hollywood und begann für Universal Pictures zu arbeiten. In den 1950er Jahren entwickelte er sich zu einem der erfolgreichsten Regisseure von Melodramen, die zu seinem Markenzeichen wurden. Nach seinem Erfolgsfilm In den Wind geschrieben (1956), drehte er mit Solange es Menschen gibt (1959) seinen letzten Film.

In den 70er Jahren zog sich Sirk in die Schweiz und ins Privatleben zurück. Er unterrichtete von 1974 bis 1978 als Gastdozent an der Hochschule für Fernsehen und Film München u.a. auch Rainer Werner Fassbinder, den er stark prägen sollte. 1978 erhielt er für sein Lebenswerk den Deutschen Filmpreis und 1986 den Bayerischen Filmpreis. Douglas Sirk starb am 14. Januar 1987 in Lugano, Schweiz im Alter von 90 Jahren.

Stil, Besonderheiten und filmhistorische Bewertung.
Sirk ist bekannt für seine Melodramen und ganz besonders für das Familien-Melodram. Seine wichtigsten Hollywood-Melodramen sind Hat jemand meine Braut gesehen? (1951), All meine Sehnsucht (1953), Die wunderbare Macht (1954), Was der Himmel erlaubt (1955), Duell in den Wolken (1957) und Solange es Menschen gibt (1958). Der Klassiker unter seinen Familien-Melodramen ist jedoch In den Wind geschrieben (1956).

Regisseur Douglas Sirk spezialisierte sich auf Filme, die einst allseits als Schnulzen abgetan wurden. In den frühen 70er Jahren auf Filmfestivals auf der ganzen Welt wiederentdeckt, kam es zu einer späten, aber gründlichen Würdigung der Kühnheit und echten Subversivität seines Werkes. Ganz besonders ein junger aufstrebender Regisseur sorgte dafür, dass den Werken von Douglas Sirk auch im deutschsprachigen Raum die Aufmerksamkeit zu Teil wurde, die sie verdient hatten. Rainer Werner Fassbinder hatte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München einige Kurse bei dem Altmeister besucht und legte sein Werk Angst essen Seele auf als Hommage an die ästhetischen Melodramen Sirks an.

Es folgten Filmpreise für sein Lebenswerk, und zeitgenössische Regisseure wie Pedro Almodóvar geben Douglas Sirk unumwunden als Inspirationsquelle an. Unschwer lassen sich die altbekannten lebendigen Farben und kämpferischen Individuen in Werken wie Volver – Zurückkehren wiederfinden. Auch Dem Himmel so fern von Todd Haynes gilt als gelungene Hommage an Was der Himmel erlaubt.

Tatsächlich waren die Filme von Douglas Sirk mehr als bloße Unterhaltungsstreifen. Der einfühlsame Beobachter deckte die reaktionären Konventionen der verklemmten Spießergesellschaft der Fünfziger auf, kommentierte die Verhaltenskodexe der typisch amerikanischen Vorstädte, und brach selbst seine Happy Endings so subtil ironisch, dass stets ein schaler Nachgeschmack blieb.

Ob Jane Wyman in Was der Himmel erlaubt aus den Gitterfenstern ihres Hauses schaut wie aus einem Gefängnis, oder ob in der letzten Szene ein Hirsch scheu hereinlugte – Blicke verrieten viel über das Innenleben der stets suchenden Figuren, und auch darüber, dass es sich lohnt, sich den Filmen von Douglas Sirk ohne die vorhin beschriebenen Vorurteile zu nähern.

Besonders mit Zeit zu leben und Zeit zu sterben (1958) nach einem Roman von Erich Maria Remarque gewann Sirk den besonderen Respekt von Jean-Luc Godard und François Truffaut, die sich begeistert zeigten von dem innovativen Einsatz neuer Techniken wie Cinemascope.

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