Mit Iron Man 3 starteten die Damen und Herren bei Marvel in die zweite Phase ihres Masterplans. Alle paar Monate erscheint ein Film aus dem Superhelden-Haus und diesen Monat schwingt der Donnergott ab 31. Oktober nach Thor und Marvel’s The Avengers das dritte Mal den mächtigen Hammer. Als blonder Schönling tritt einmal mehr der Australier Chris Hemsworth in Erscheinung, während auch der etwas dunklere Adoptivbruder und Fan-Liebling Loki (Tom Hiddleston) seinen dritten Marvel-Auftritt bekommt.
In Thor 2: The Dark Kingdom darf sich der Superheld aus Asgard mit dem düsteren Dunkelelfen Malekith (ein kaum erkennbarer Christopher Eccleston) und seiner Zauberwaffe, Äther genannt, auseinandersetzen. Der Bösewicht mit den größenwahnsinnigen Plänen will das ganze Universum in seine heiß geliebte Dunkelheit stürzen. Und zufällig entdeckt Jane Foster (Natalie Portman) diesen Äther, der sie daraufhin als Wirt benutzt. Thor muss zu Hilfe eilen, um seine Geliebte vor den Klauen des Fieslings zu retten und nimmt sie mit in seine Heimat Asgard. Am Ende des Tages kann jedoch nur noch einer dem Donnergott helfen: der eingesperrte Loki. Ebenfalls mit dabei sind einmal mehr Kat Dennings, Stellan Skarsgård, Idris Elba, Rene Russo und Anthony Hopkins.
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Hier die harten Fakten zu Thor 2 – The Dark Kingdom:
55 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,9
9 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,2
34 Kommentare und 13 Kritiken
9 Lieblingsfilm und 0 Hassfilm
1232 haben den Film vorgemerkt und 20 sind uninteressiert
Was sagen die deutschsprachigen Filmkritiker zu Thor 2 – The Dark Kingdom?
Günter H. Jekubzik von Filmtabs findet die Story zu konstruiert: “Etwas zu zufällig findet [Jane Foster] die dunkle Macht namens Äther und weckt damit eine Herde Orks, die über schicke Raumschiffe verfügen. Selbstverständlich wollen auch sie die ganze Schöpfung in ein dunkles Königreich verwandeln – gähn. Das Durcheinander aus Genres und Fantasy-Elementen anderer Filme (”Star Wars", “Herr der Ringe”) ist scharf an der Grenze, ganz billig zu wirken.“
Matthias Hopf verweist beim Film Feuilleton um die Harmonie, aber auch um die Blässe mancher Darsteller: “Natalie Portman und Kat Dennings harmonieren sowieso und die Präsenz von Chris Hemsworth als titelgebender sowie hammerschwingender Wüterich beweist sich erneut als Besetzungsclou – selbst wenn Größen wie Idris Elba, Ray Stevenson oder Tadanobu Asano in ihren überschaubaren Parts fast untergehen. Ebenso Christopher Eccleston, dessen Malekith-Inkarnation – wie so viele Marvel-Antagonisten – erschreckend blass bleibt.“
Für Outnow.ch reiht sich der zweite Teil ganz klar nach seinem Vorgänger ein: "[Thor 2 – The Dark Kingdom] kommt nicht an den ersten Teil ran, weder inhaltlich noch in Bezug auf die Unterhaltung. Neben dem Gespann Hemsworth/Hiddleston verkommt der Rest zur Staffage, was auch der Grund ist, dass der Gott mit dem Hammer bei seinem zweiten Ausflug nicht mehr so überzeugt wie beim Debüt.“
Was sagen die englischsprachigen Filmkritiker zu Thor 2 – The Dark Kingdom?
Tim Robey vom Telegraph hätte gerne mehr von Hiddleston gesehen: “Eigentlich ist es traurig, wieviel Vorzüge des ersten Teils hier bei der Mixtur verstümmelt werden. Loki, Gott des Unheils, 80 Prozent des Films in eine transparente Zelle einzusperren, ist ihm gegenüber nicht fair, dem eingeengten Hiddleston gegenüber nicht und dem Publikum gegenüber nicht, egal welch Hannibal Lecter-mäßigen Masterplan er dort schmiedet.”
Leslie Felperin vom Hollywood Reporter vergleicht Thor 2 mit Alan Taylors Regiearbeit in der beliebten HBO-Serie Game of Thrones: "Vielleicht ist es unfair Thrones mit [The Dark Kingdom] zu vergleichen, da ersteres so viel mehr Zeit im Fernsehen hat eine Welt zu erbauen, doch in Anbetracht all des Budgets, das für aufwendige Special Effects in [The Dark Kingdom] verbraten wurde, kommt dies nicht heran an den unbarmherzigen Marsch der White Walkers durch den schneebedeckten Norden am Ende der Taylor-Episode “Valar Morghulis”.
Bei der Variety hingegen schwärmt Justin Chang von den Kulissen Asgards: “In diesem außerirdischen Königreich – beeinflusst von altnordischer Mythologie, brutalistischer Architektur und Mandalay Bay – erschafft Taylor die verlockendsten Szenarien, angefangen bei beim tödlichen Angriff der Dunkelelfen auf Odins Palast, das zu einem atemberaubend schönem Massenbegräbnis führt.”
Fazit:
Thor 2 – The Dark Kingdom hat den Filmkritikern zufolge gegenüber seinem Vorgänger Thor sowohl an Witz, als auch an Charme verloren. Er tauscht ein Kleinststädtchen gegen die Fülle von Asgard und London. Während Asgard in gewohntem Glanz erstrahlt, bemängeln viele Kritiker die Seelenlosigkeit des Blockbusters. Das wunderbare Ensemble sei größtenteils unterfordert und vor allem Natalie Portmans Rolle der Jane Foster verkomme trotz viel Screen Time zum hilflosen Opfer. Während die Story einer jeden anderen Superheldengeschichte gleicht, aber von zahlreichen eingestreuten Witzen am Leben gehalten wird, loben die Kritiker vor allem Tom Hiddlestons Spiel des zwielichtigen Lokis. Die Machenschaften des Regisseurs Alan Taylor werden kaum erwähnt, so austauschbar ist das Durcheinander an Fantasy-, Science-Fiction- und Superhelden-Elementen.
P.S.: Beim Abspann sitzen bleiben!