Als Schöpfer von Serien wie Family Guy und American Dad hat sich Seth MacFarlane einen regelrechten Kultstatus erarbeitet. Auch im Kino konnte der Amerikaner mit dem vulgären Teddybären Ted einen echten Komödienerfolg für sich verbuchen.
Bei Netflix könnt ihr ab sofort MacFarlanes zweite Spielfilm-Regiearbeit A Million Ways to Die in the West streamen. Leider ist der Film ein missglückter Tiefpunkt im Schaffen des sonst so witzigen Talents.
Für Fans
A Million Ways to Die in the West ist schrecklich unlustig
Wer Seth MacFarlane gerade für seinen durchgeknallten Anarcho-Humor liebt, für den er zum Beispiel in Family Guy absurde Gags wie ein Gummiband teilweise endlos in die Länge zieht, dürfte von A Million Ways to Die in the West umso enttäuschter sein. Während es ihm mit Ted noch gelungen ist, seinen politisch unkorrekten Witz zu großen Teilen auf die Kinoleinwand zu transportieren, wirkt dieser Film über weite Strecken wie eine halbherzig hingerotzte Auftragsarbeit.
Hier könnt ihr einen Trailer zu A Million Ways to Die in the West schauen
Auch wenn in der ersten Hälfte noch einige amüsante Momente auftauchen, in denen der Regisseur seine Vorliebe für überraschend brutale oder ausufernd vulgäre Fäkal-Gags auslebt, ist A Million Ways to Die in the West über die endlose Laufzeit hauptsächlich schockierend brav und bieder.
Der Cast, zu dem neben einem sehr blass aufspielenden MacFarlane selbst Stars wie Charlize Theron, Liam Neeson als Bösewicht oder Neil Patrick Harris gehören, werden in eine Geschichte voller lahmer Western-Klischees gesteckt, in der der typische Humor des Regisseurs mehr und mehr in der simpel gestrickten, uninteressanten Geschichte untergeht.
Während in A Million Ways to Die in the West dadurch oftmals gähnender Leerlauf herrscht und sich die Handlung bis auf ein paar zündende Gags und gelungene Cameo-Auftritte träge vor sich hinschleppt, ist der Film auch inszenatorisch eine große Enttäuschung. Ohne auch nur ansatzweise an große Vorbilder des Genres anzuknüpfen, sieht MacFarlanes Western-Komödie/Parodie/Hommage (nichts davon so richtig) oft wie eine plumpe Sitcom-Episode aus, die vor billigen Kulissen runtergedreht und dann auf endlose zwei Stunden aufgebläht wurde.
Manchmal fühlt sich A Million Ways to Die in the West wie eine amerikanische Version von Der Schuh des Manitu an. Mit dem Unterschied, dass die Kult-Komödie von Michael Herbig selbst fast 20 Jahre nach ihrer Veröffentlichung heute noch frischer und origineller ist als Seth MacFarlanes Komödien-Debakel nach rund 6 Jahren.
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Habt ihr A Million Ways to Die in the West gesehen und wie findet ihr den Film?