The Last of Us-Serie will eine Netflix-Krankheit vermeiden – deshalb steckt in Staffel 1 viel mehr Handlung als gedacht

14.01.2023 - 13:00 Uhr
The Last of UsHBO
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Davon kann sich Netflix eine Scheibe abschneiden: The Last of Us zeigt in Staffel 1 überraschend viel aus der Videospielvorlage und hat dafür den perfekten Grund: Showrunner Craig Mazin hasst Füller-Episoden.

The Walking Dead war gestern. Mit The Last of Us läuft ab dem 16. Januar 2023 bei Sky und WOW nicht nur die nächste große Serie über eine Infektion, die die Gesellschaft in die Knie zwingt und Menschen in Monster verwandelt. Die HBO-Serie mit Pedro Pascal als verschrobenem Schmuggler Joel, der das Teenager-Mädchen Ellie (Bella Ramsey) durch die halben USA eskortieren muss, ist eins der meisterwarteten Projekte überhaupt.

Das liegt auch daran, dass die Serie eines der gefeiertsten Videospiel-Franchises der letzten 20 Jahre adaptiert: The Last of Us, erdacht von Neil Druckmann und Entwicklerstudio Naughty Dog. Viele Fans fragen sich seit längerem, wie viel der Handlung aus dem ersten Spiel in Staffel 1 der Serie zu sehen sein wird.

5 Momente aus dem The Last of Us-Spiel, die unbedingt in die Serie müssen:

The Last of Us: 5 Spiel-Momente, die in die Serie müssen
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Showrunner Craig Mazin liefert jetzt die Antwort – und dürfte mit der Begründung vielen frustrierten Serien-Fans aus der Seele sprechen.

The Last of Us erzählt in Staffel 1 die Handlung des kompletten ersten Spiels

Staffel 1 besteht aus insgesamt 9 Episoden, die zwischen 45 und 80 Minuten lang sind. Insgesamt kommt die Serie so auf fast 9 Stunden Laufzeit – und bildet dabei die komplette Haupthandlung des ersten The Last of Us-Spiels ab.

Craig Mazin, der mit Chernobyl bereits eine enorm gefeierte Miniserie bei HBO verantwortete, erklärte die Entscheidung im Rahmen eines Pressegesprächs so:

Für mich ist die Geschichte des ersten Spiels wunderbar. Es ist komplett, es verdient eine Staffel, wir wissen, wie man es innerhalb einer Staffel erzählen kann – die Frage hat sich also gar nicht gestellt. Und ich verspreche: Wenn wir das Glück haben, mehr Staffeln drehen und die Geschichte weitererzählen zu können, werden wir weiterhin sicherstellen, dass sich das Warten auf jede einzelne Episode lohnt.

Das bedeutet allerdings auch: Sollte die Serie dieses Erzähltempo für potenzielle weitere Staffeln beibehalten, geht HBO nach Staffel 2 das Adaptionsmaterial aus. Von der Videspiel-Vorlage gibt es erst zwei Teile, The Last of Us Part III ist wahrscheinlich, aber noch nicht offiziell bestätigt.

Möglich bleibt aber auch, dass die Serienadaption von vornherein nur auf zwei Staffeln ausgelegt war. Denn Craig Mazin hat keine Angst davor, lieber früher als später einen Schlussstrich zu ziehen:

Ich habe kein Interesse daran eine Fernsehserie zu machen, die darauf ausgelegt ist, für immer weiterzugehen. Ich liebe Enden und ich verstehe nicht, was der Sinn von überhaupt irgendetwas ist, wenn sich der Kreis am Schluss nicht schließt.

The Last of Us-Showrunner Craig Mazin hasst Füller-Episoden – und fährt damit eine Anti-Netflix-Strategie

Die The Last of Us-Serie arbeitet mit vielen ikonischen Bildern aus der Spielvorlage

Dieser Ansatz ist in der Streaming-Welt vergleichsweise ungewöhnlich. Gerade dann, wenn das Adaptionsmaterial begrenzt ist. Plattformen wie Netflix sind dafür bekannt, ganze Staffeln dazu zu nutzen, erst einmal die Grundgeschichte zu etablieren, bevor es dann ab Staffel 2 so richtig losgeht.

Craig Mazin hat für seine "lieber ein frühes Ende, als gar keins"-Attitüde übrigens einen ganz persönlichen Grund:

Ich bin ein sehr anspruchsvoller Fernsehgucker. Wenn jemand zu mir sagt 'Du musst dir das angucken. Ab Staffel 3, Episode 9, geht es richtig los!', sage ich: 'Nein, das mache ich nicht.' Ich möchte ab Staffel 1, Episode 1 richtig drin sein und ich will, dass jede Episode mir beweist, warum sie existieren muss. [...] Ich will niemals das Gefühl haben, dass sie hier gerade Zeit vertrödeln, damit die Show länger geht. Wir alle sind zu klug für so was.

Der "Trödel"-Ansatz ist natürlich verständlich, wenn es einem darum geht, potenzielle Fan-Favoriten über möglichst viele Folgen erzählen zu können. Diese Herangehensweise ist für das Publikum aber nur dann erträglich, wenn die Zukunft ebenjener Serie sicher ist. Und macht es umso ärgerlicher, wenn Serien wie 1899 nach Staffel 1 abgesetzt werden – und so auf einem riesigen Cliffhanger enden.

Ob The Last of Us vom krisengebeutelten HBO eine zweite Staffel bekommt, ist noch nicht bekannt. Zumindest ist aber eins sicher: Das Ende von Staffel 1 wird niemanden in der Luft hängen lassen.

Die besten Januar-Serienstarts bei Netflix und Co. im Podcast – von The Last of Us bis Vikings

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Findet ihr es gut, dass schon Staffel 1 von The Last of Us so große Teile der Videospiele zeigt?

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