Mit der neuen Folge Such Sweet Sorrow bzw. Süße Trauer scheint gleich in mehrerer Hinsicht das Ende einer Ära für Star Trek: Discovery angebrochen zu sein. Der erste Teil des zweiteiligen Staffelfinales läutet nicht nur das Ende eben dieser Staffel ein, sondern deutet auch an, dass Season 3 ganz andere Abenteuer für Burnham und Co. bereithalten wird:
- Der Selbstzerstörungsplan schlägt fehl
- Burnham will die Discovery in die Zukunft steuern
- Eine Figur aus den Short Treks stößt dazu
- Alle nehmen Abschied
- Und wir sehen erstmals die Brücke der Enterprise
Die Discovery scheint aus dem Star Trek-Kanon zu fliegen
Wie zu erwarten, wird die Discovery in dieser Folge von Star Trek: Discovery nicht zerstört: Die die Sphären-Daten haben sich inzwischen ins gesamte Schiff eingeschrieben und verhindern eine Selbstzerstörung. Somit bleibt nur ein Ausweg, um die Galaxie und nebenbei vielleicht den Star Trek-Kanon zu retten: Die Discovery muss weit in die Zukunft geschickt werden, so Burnham (Sonequa Martin-Green). Allerdings ohne eine Möglichkeit, zurückzukehren.
Sollte sie tatsächlich dort verbleiben, würde das ein wenig die Tatsache erklären, dass all ihre hochentwickelten Technologien bisher keine Erwähnung im Star Trek-Franchise fanden. Andererseits wäre "Und eines Tages ist sie verschwunden und ward nicht mehr gesehen" nicht unbedingt die eleganteste Lösung für das Kontinuitäts-Problem.
Die neue alte Enterprise sieht blendend aus
Zumal die neue Folge vor allem anhand der Brücke der Enterprise noch einmal eindrücklich demonstriert, dass auch der Rest des Star Trek-Universums in dieser Vergangenheit ein deutliches Upgrade erhalten hat. Erstmals betreten wir diesen Ur-Handlungsort des Franchise und sehen: Der Aufbau ist zwar derselbe, alles wirkt aber viel, viel größer, heller, roter, glänzender und polierter.
Zumindest versichert Number One (Rebecca Romijn) Captain Pike (Anson Mount) bei ihrem zweiten und vorletzten Kurzauftritt in der Serie, die holografische Kommunikationstechnologie sei nun endgültig entfernt und kehre nie wieder zurück. Dafür verfügt die Enterprise über neue "tactical flyers". Um all das wie versprochen in den Kanon zu integrieren, steht der letzten Folge einiges an Arbeit bevor.
Burnham nimmt Abschied von allen, aber dann ...
Zunächst sieht es so aus, als würde Burnham die Discovery mittels neuem Zeitreise-Anzug samt Kristall alleine in eine ungewisse Zukunft lotsen, was zu zahlreichen tränenreichen Abschieden führt. Unter anderem schließt sich Sarek (James Frain) dem Beispiel seines Sohnes in der vorletzten Folge an und gibt zu, sich Burnham gegenüber nicht immer vorbildhaft verhalten zu haben.
Nachdem nun sowohl Spock als auch Sarek diese Wandlung durchgemacht haben, wirkt ihr frostiges Aufeinandertreffen in der späteren Raumschiff Enterprise-Folge Reise nach Babel allerdings umso befremdlicher. Auch, wenn Sarek in Discovery sagt, er werde auf Spocks Wunsch hin Abstand halten.
... lässt die Crew sie nicht alleine
Dem Wunsch Burnhams, die Discovery ganz allein aus der Gefahren-Zeit zu leiten, wird hingegen nicht stattgegeben. Den wenn uns die 2. Discovery-Staffel eines gelehrt hat, dann, dass die Crew-Mitglieder immer füreinander da sind, komme, was wolle. So steht dann fast die komplette Hauptbesetzung zum Flug ins Ungewisse bereit, sogar Spock will mit.
Nur Tyler/Voq ist nicht mit von der Partie, da er dafür sorgen will, dass Section 31 nicht wieder zur Gefahr wird. Dafür schließt sich mit Königin Me Hani Ika Hali Ka Po (Yadira Guevara-Prip) auch noch ein Charakter aus der ersten Short Treks-Folge an. Zusammen mit Tilly entfaltet sie nicht nur ihre wissenschaftliche Expertise, sondern auch ihr Wirbelwind-Potential.
Captain Pike sagt tatsächlich lebewohl
Der einzige echte Abschied, zumindest bis eventuell ein neuer Vertrag unterzeichnet wird, gebührt deswegen Captain Pike, und der tut wirklich weh. Aufrichtig würdigt Pike die individuellen Verdienste der ganzen Brückencrew, und auch diese demonstriert ihre Hochachtung vor einem Captain wie kein zweiter.
Wer auch immer in Staffel 3 das Ruder in die Hand nimmt (die Entscheidung wird spanungsfördernd verschoben), wird es sehr schwer haben, dem von Anson Mount perfekt verkörperten Bilderbuch-Captain das Wasser zu reichen.
Was bringt die Zukunft für Discovery?
Zwar kann mit der nächsten Folge, Such Sweet Sorrow, Part 2, alles noch einmal umgekrempelt werden, momentan liegen die Aussichten für Staffel 3 aber so:
- Burnham und Co fliegen die Discovery in die ferne Zukunft
- Ihre neuen Abenteuer sind nicht mehr an die Zwänge eines Prequels gebunden
- Sie können tatsächlich fremde neue Welten erkunden, die niemand zuvor gesehen hat
- Mit Nhan und Po sind zwei neue Besatzungsmitglieder an Bord
- Nur was wird mit den Handlungssträngen um die Sternenflotte, die Klingonen und Section 31?
Ob sich sich dieser radikale Kurswechsel bewahrheiten wird, oder uns doch eine konventionelle Fortführung in Staffel 3 erwartet, erfahren wir am Karfreitag.
Weitere Weltraum-Fundstücke
- Spiegel-Georgiou: "Meinen Sie, dass ein weiteres Signal einfach auftaucht, weil wir es brauchen?" Schwupps, neues Signal!
- Ist Doctor Culber eigentlich an Bord der Discovery geblieben oder werden er und Stamets einer weiteren Belastungsprobe unterzogen?
- Tyler/Voq und Pike könnten noch beste Freunde werden
- Spiegel-Georgiou zu Pike: "Ach, übrigens, ich bin Terranerin aus dem Spiegel-Universum". Pike: "Welches Spiegel-Universum?" *zwinker*
Wie fandet ihr die neue Folge von Star Trek: Discovery?