Reist mit 14 Filmen um die ganze Welt

06.12.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Tilda Swinton und Tom Hiddleston in Only Lovers Left Alive
Pandora Film Verleih
Tilda Swinton und Tom Hiddleston in Only Lovers Left Alive
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Diese Woche findet in Berlin und Potsdam noch bis zum 7.12. das Around the World in 14 Films-Festival statt, bei dem ihr einmal um den Erdball reisen könnt. Von sündigen Chinesen, chaotischen Niederländern hin zur einsamen Italienerin ist alles vertreten.

Bescheiden liegt das Kino BABYLON in Berlin Mitte am weitläufigen Rosa-Luxemburg-Platz im Schatten der imposanten Volksbühne, doch die großen Lettern über seinem Eingang ziehen dann doch die Blicke der Passanten auf sich. Der Vorraum selbst ist in gemütlichem Weinrot gehalten, wobei ein riesiger Christbaum, ein DJ auf einem kleinen Podest und vor allem zahlreiche Türen, die alle in den selben Kinosaal führen, mich davon überzeugen, dass ich hier gerade in eine andere Welt eingetaucht bin – beinahe so, als hätte die erste Vorstellung schon begonnen.

Worum geht es beim Festival?
Beim Around the World in 14 Films sind noch bis Samstag, dem 7.12. einige Filme aus aller Welt im Babylon in der Rosa-Luxemburg-Straße 30, aber auch im THALIA Programmkino in Potsdam zu sehen. Diese cineastische Weltreise hat zahlreiche internationale Künstler eingeladen, ihre Filme vorzustellen, sowie andere Größen aus den Bereichen Film, Theater, Bildende Kunst, Medien und Politik dazu aufgefordert, sie mit den Regisseuren oder Darstellern gemeinsam zu präsentieren und die abschließenden Diskussionen zu leiten. So präsentierte beispielsweise die Regie-Legende Wim Wenders (Pina) das iranische Drama Manuscripts Don’t Burn und Thomas Ostermeier, der künstlerische Leiter der Schaubühne, kam mit dem libanesischen Regisseur Ziad Doueiri nach dessen Screening von The Attack ins Gespräch. Dabei handelt es sich übrigens um einen außergewöhnlichen Film, der den Konsequenzen eines Selbstmordattentats in Tel Aviv nachgeht und in 22 Ländern der arabischen Welt verboten wurde.

Was wird gezeigt?
Die gezeigten Werke stammen aus China (A Touch of Sin), Japan (Like Father, Like Son), Kanada (Stories We Tell), Slowakei (My Dog Killer), Iran (Manuscripts Don’t Burn), Philippinen (Thy Womb), Frankreich (Le Capital), Kambodscha (The Missing Picture), Italien (Nina), USA /Österreich (Museum Hours), Niederlande (The Deflowering of Eva Van End), Chile (The Dance Of Reality), Großbritannien (The Pervert’s Guide to Ideology) und dem Libanon (The Attack). Zusätzlich gibt es eine Spezialvorführung des deutschen Films Love Steaks und Eröffnungsfilme aus Frankreich/Italien (Le Passé – Das Vergangene) und den USA (Inside Llewyn Davis).

Seifenblasen-Oper
Äußerst eigenwillig, aber aufgrund ihres erklärten Jetlags nachvollziehbar, kündigte die italienische Regisseurin Elisa Fuksas ihr traumhaft melancholisches Drama Nina an. Alles, was sie zu ihrem Werk zu sagen hatte, war das Versprechen, dass alles, was bei diesem Film fehlt, beim nächsten folgen wird. Denn Nina sei kein lustiger Film, sie aber eine witzige Person und wir könnten uns schon mal auf eine Komödie einstellen. Nina war daraufhin überraschend witzig und einfühlsam. Fantasievoll springt der 80-Minüter zwischen Ehrlichkeit und Verklärung hin und her. Die titelgebende Protagonistin bleibt im stickig heißen Sommer beinahe alleine in Rom zurück. In sensationellen Einstellungen wird eine leere Stadt eingefangen, deren einzige Bewohnerin sich die öffentlichen Plätze zu eigen macht und mit ihrer Präsenz und Fantasie füllt. Sie zelebriert es, sich treiben zu lassen, Kuchen für 6 Personen zu essen und zu Opernmusik in einem Seifenblasensturm zu tanzen.

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