Oscar-Preisträger Saul Zaentz ist tot

06.01.2014 - 10:48 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Saul Zaentz mit Stellan Skarsgård am Set von Goyas Geister
Universum Film (UFA)
Saul Zaentz mit Stellan Skarsgård am Set von Goyas Geister
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Saul Zaentz produzierte Filme wie Einer flog über das Kuckucksnest und Der englische Patient, nun ist der erfolgreiche Filmproduzent tot. Bereits am Freitag starb Saul Zaentz im Alter von 92 Jahren.

Saul Zaentz galt als risikofreudiger Mensch: Er traute sich an Filme, an die sich andere nicht heranwagten – und hatte damit Erfolg. Für seine Produktionen Einer flog über das Kuckucksnest, Amadeus und Der englische Patient wurde Saul Zaentz mit einem Oscar ausgezeichnet, nun ist der erfolgreiche Filmproduzent im Alter von 92 Jahren in San Francisco gestorben, wie unter anderem der Spiegel berichtet.

Eine der Besonderheiten an Saul Zaentzs Werdegang ist sicherlich, dass er erst mit über 50 Jahren ins Filmgeschäft einstieg. Doch bis dahin hatte der Erfolgsproduzent bereits einiges erlebt. Im Februar 1921 in New Jersey geboren sicherte er sich seinen Lebensunterhalt zunächst als professioneller Spieler, bevor es ihn nach dem Zweiten Weltkrieg nach San Francisco verschlug. Dort konnte der erklärte Jazz-Fan Saul Zaentz einen Job bei dem kleinen Label Fantasy Records ergattern, das sich auf Jazz spezialisiert hatte. Die Arbeit als Verkäufer und später als Manager lehrte ihn, den Wert guter Kontakte zu schätzen, etwas, von dem Saul Zaentz auch später im Filmgeschäft durchaus profitierte.

Erst nach seinem 50. Geburtstag zog es Saul Zaentz von der Musik zum Film. Bereits frühzeitig sicherte er sich die Rechte an drei Romanen, die viele für unverfilmbar hielten: Einer flog über das Kuckucksnest von Ken Kesey, Ein Pfeil in den Himmel von Peter Matthiessen sowie Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien. Saul Zaentz bewies den richtigen Riecher, denn gleich der erste von ihm produzierte Film wurde ein großer Erfolg: Einer flog über das Kuckucksnest, verfilmt von Milos Forman, wurde mit insgesamt fünf Oscars ausgezeichnet, den Preis für den Besten Film teilte sich der Produzent mit Michael Douglas.

1978 produzierte Saul Zaentz den Animationsfilm Der Herr der Ringe. Als ihm daraufhin klar wurde, dass eine Realverfilmung der Tolkien-Saga zu groß für ihn war, durfte Peter Jackson das Werk viele Jahre später verfilmen – und Saul Zaentz verdiente an den enormen Gewinnen, die die Trilogie abwarf. Es folgte der mit acht Oscars ausgezeichnete Amadeus, ebenfalls von Milos Forman und schließlich Der englische Patient, der gleich neun Oscars gewinnen konnte. Zuletzt produzierte Saul Zaentz Goyas Geister, abermals unter der Regie von Milos Forman. Sein Mut zu sperrigen Werken machte Saul Zaentz bekannt, der Erfolg gab ihm Recht.

Saul Zaentz starb am Freitag an den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung.

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