Oscar-Nominierungen - Überraschungen & Enttäuschungen

18.01.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Inside Llewyn Davis wurde kaum berücksichtigt
Studiocanal
Inside Llewyn Davis wurde kaum berücksichtigt
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Es ist selbstredend, dieses Thema in der Filmwelt in diesen Tagen: die Oscar-Nominierungen. Viele Stimmen wurden laut, was entsprechende Enttäuschungen und Überraschungen betrifft. Daher haben wir auch unsere zusammengestellt.

Es ist an der Zeit, über die Oscar-Nominierungen zu reden. Ihr habt es bereits fleißig in den Kommentaren getan, doch auch wir wollen einmal Meinungen zum besten geben. Denn ich glaube, wir sind uns alle einig: Es gab Überraschungen wie Enttäuschungen – aber dies ist ja immer der Fall. Doch die Academy versteht es halt einfach, in einigen Fällen frischen Wind, in anderen Fällen laue und bekannte Lüftchen in das Rennen um die begehrten Goldjungen zu bringen. Schauen wir doch mal genauer hin:

Enttäuschungen

Inside Llewyn Davis
Eine oft angebrachte und unterstellte Fehlentscheidung der Academy – und die größte Enttäuschung für mich persönlich – ist die fehlende Berücksichtigung von Inside Llewyn Davis. Ja, der Film erhielt zumindest zwei Nominierungen und dies ist besser als nichts. Doch der Film hätte sich einen Platz in der Kategorie Bester Film, wie auch Beste Regie definitiv verdient. Sehe ich einmal in letzterer Kategorie aufgrund der großen Konkurrenz von dieser Nennung ab, ist dennoch eines schwer nachzuvollziehen: keine Nominierung von Joel Coen und Ethan Coen für das beste Originaldrehbuch? Eine Kategorie, die die beiden Brüder schon zweimal für sich entscheiden konnten und in die Inside Llewyn Davis eine Aufnahme verdient hätte.

Redford, Hanks, Thompson, Brühl, Zimmer, Jonze…
Diese Liste ließe sich noch um einige Namen ergänzen, also fahre ich fort: Paul Greengrass, James Gandolfini, Thelma Schoonmaker und Alex Ebert. Personen, die wenigstens eine Nennung verdient hätten. Doch was ist mit einer Nominierung für Robert Redford und Tom Hanks? Während der erste einen Film komplett stemmt, überzeugt der andere in gleich zwei Oscar-würdigen Filmen. Redford schien zu ahnen, dass es keine Nominierung für All Is Lost geben wird – denn Golden Globe-Gewinner Alex Ebert, der den Soundtrack für den Film beisteuerte wurde ebenso außer Acht gelassen – und gab auf einer Pressekonferenz frei von der Leber den vermuteten Grund dafür an: „In unserem Fall fehlte es einfach an vernünftiger Vermarktung. Ich weiß nicht, wovor die Verantwortlichen Angst hatten. Entweder wollten sie für die Werbung kein Geld ausgeben oder sie waren einfach unfähig dazu.“

Tom Hanks lieferte sowohl als Captain Phillips sowie in Saving Mr. Banks als Walt Disney himself zwei großartige Leistungen ab, die allerdings nicht honoriert werden sollten. Dabei rechnete Indiewire Saving Mr. Banks sogar Chancen auf den Sieg als Bester Film ein. In dieser Kategorie sind zwar auch die Filme Captain Phillips und Her nominiert, doch von einer Nennung ihrer Regisseure Paul Greengrass beziehungsweise Spike Jonze fehlt jede Spur. Auch die Frau, die für den wohl denkwürdigsten Auftritt bei der diesjährigen Golden Globe-Verleihug gesorgt hat, wird es 2014 nicht zur Oscar-Show ziehen: Emma Thompson wurde als Beste Hauptdarstellerin für ihre bemerkenswert zynische, aber verletzliche Darstellung in Saving Mr. Banks übergangen. Stattdessen erhielt Meryl Streep ihre 18. Nominierung bei den Academy Awards. Wir haben verstanden, dass Streep oft eine tolle Performance abliefert, doch angesichts Emma Thompsons Schauspiel hätte dies doch einmal unter den Tisch fallen gelassen werden können.

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