Wenn wir uns die Nominierungen für die Oscars 2018, die in der Nacht auf den 05.03.2018 in Los Angeles verliehen werden, anschauen, taucht Steven Spielbergs Die Verlegerin eher unter den Letztplatzierten auf. Gerade einmal in zwei Kategorien wurde das auf wahren Begebenheiten beruhende Drama nominiert. Dazu zählt - neben der fast schon obligatorischen Nominierung für Meryl Streep als Beste Hauptdarstellerin - aber auch die Erwägung des Dramas als Bester Film. Sogar Star Wars 8 und Blade Runner 2049 haben mehr Nominierungen. Dabei ist Die Verlegerin eigentlich ein typischer Oscar-Liebling, oder nicht? Wir schätzen die Chancen des Films in der Königskategorie ein und erklären euch, warum Die Verlegerin am Ende ganz ohne Trophäe hervorgehen könnte.
Die Gewinnchancen von Die Verlegerin als Bester Film beim Oscar 2018
Neben dem Churchill-Biopic Die dunkelste Stunde ist Die Verlegerin sicherlich eine der konventionellsten Nominierungen bei den Oscars 2018. Der Film erzählt eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte rund um Verlegerin Katharine Graham (Meryl Streep) und Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) von der Washington Post, die sich mit der Nixon-Administration anlegen und die sogenannten Pentagon Papers veröffentlichen wollen. Diese Papiere enthalten Hinweise auf die Pläne der US-Regierung bezüglich des Vietnamkriegs. Die Entscheidung liegt bei Verlegerin Graham, die bei Veröffentlichung ins Gefängnis gehen könnte.
Die Geschichte von Die Verlegerin passt normalerweise genau in die von der Academy bevorzugten Sparte an Filmen. Nicht nur weist der Film wahre Hintergründe auf, sondern zeigt außerdem, dass auch Einzelpersonen mit einer Entscheidung viel ausrichten können und stellt den hohen Wert der freien Meinungsäußerung in den Vordergrund. Damit ist der Film aktueller denn je, bedenkt man, dass Amerikas momentaner Präsident Donald Trump die Nachrichten quasi regelmäßig als falsch beschimpft. Auch Regisseur Steven Spielberg ist der Academy natürlich keineswegs unbekannt. Insgesamt konnte Spielberg den Oscar in der Kategorie Beste Regie schon zweimal mit nach Hause nehmen (für Schindlers Liste und Der Soldat James Ryan).
Trotzdem wird es Die Verlegerin kaum schaffen, sich gegen Favoriten wie Shape of Water, Get Out oder Three Billboards Outside Ebbing, Missouri durchzusetzen. Von den 24 Experten, die auf Gold Derby versammelt sind, sieht derzeit keiner den Film als Sieger hervorgehen. Viel mehr noch befindet sich Die Verlegerin in etlichen Einzellisten auf dem letzten Platz. Auch dass der Film von Kritikern durchweg positiv aufgenommen und vom National Board of Review als Bester Film des Jahres 2017 bezeichnet wurde, wird bei der Entscheidung nicht helfen können. Bei den 75. Golden Globes war Die Verlegerin sechsmal nominiert. Am Ende konnte das Drama aber in keiner Kategorie eine Trophäe abräumen. Beim Oscar reichte es nur mehr für zwei Nominierungen. Sowohl Meryl Streep als auch der Film selbst werden hier wohl ebenfalls leer ausgehen.
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Wer sind die anderen Nominierten?
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Call Me by Your Name
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Dunkirk
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Get Out
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Lady Bird
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Der seidene Faden
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Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
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Shape of Water - Das Flüstern des Wassers
- Die dunkelste Stunde
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Wer gewinnt bei den Oscars 2018 in der Kategorie Bester Film?