Drei mal schwang Indy die Kino-Peitsche - zumindest für die Fans, die die Existenz des umstrittenen vierten Films leugnen. 1989 ging es für Harrison Ford nach zwei erfolgreichen Auftritten dann auf den vorerst letzten Kreuzzug. Sicher bis heute eines der besten Werke von Steven Spielberg.
Der legte das vorläufige Indiana Jones-Finale vor allem als Wiedergutmachung für Der Tempel des Todes an. Der Mittelteil der Trilogie war nämlich auch schon nicht jedermanns Sache. Bei Indiana Jones und der letzte Kreuzzug gab es jedoch kaum zwei Meinungen: Indy 3 war - auch dank Sean Connery als Jones Senior - ein Volltreffer. Es hätte aber auch ganz anders kommen können.
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug sollte Horror wie Poltergeist werden
Für Indianas finales Abenteuer war ursprünglich eine komplett unterschiedliche Richtung konzipiert. Denn während Spielberg erneut Regie führte, hatte ja auch sein treuer Freund George Lucas das Sagen.
Der Star Wars-Schöpfer erarbeitete nämlich die Story der Indy-Reihe. Seine Idee für Teil Drei? Nach dem düsteren Tempel des Todes noch mehr Horror!
Viel ist zu diesem ominösen Prototyp nicht bekannt. Laut Seiten wie Bloody Disgusting und Den of Geek aber plante Lucas einen sogenannten Haunted-House-Film. Ein klassisches Horror-Subgenre, in dem das Geschehen weitgehend auf ein einzelnes Gebäude reduziert wird - meistens ein altes Spukhaus wie in The Conjuring, 13 Geister oder auch Spielbergs Poltergeist.
Genau diesen brachte Spielberg 1982 in die Kinos (auch wenn bis heute seine Regiearbeit nicht offiziell genannt wird). Deshalb lehnte er Lucas' Idee für seinen neuen Indy-Film auch ab, zu gesättigt war er vom Geister- und Knarzende-Dielen-Horror.
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Vermutlich spielte auch der düstere Vorgängerfilm Der Tempel des Todes eine Rolle: Spielberg ist immerhin sein größter Kritiker - 1989 gab der Regisseur zu, seinen eigenen Film überhaupt nicht zu mögen, eben weil er "viel zu dunkel" und "grausam" gewesen wäre.
Da noch mal einen drauf zusetzen, kam für den damals noch aufstrebenden Filmemacher nicht in Frage. Dabei existierte sogar bereits ein erster Entwurf eines Drehbuchs, das von Diane Thomas (Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten) kurz vor ihrem Tod 1985 geschrieben wurde. Schauplatz wäre angeblich ein altes großes Schloss gewesen.
Ein bisschen Spuk-Schloss bekam George Lucas am Ende dennoch: In der finalen Filmfassung geht es für Ford und Connery tatsächlich zeitweise auf das Schloss Brunwald (in Wirklichkeit das pfälzische Schloss Bürresheim). Statt mit Geistern bekommen es Vater und Sohn allerdings mit deutlich unheimlicheren Gestalten, nämlich jeder Menge Nazis, zu tun.
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug läuft am heutigen Mittwochabend um 20:15 Uhr auf Kabel Eins.
Wäre euch ein Indiana Jones 3 im Horrorhaus lieber gewesen?