Ich würde nicht behaupten, dass Eine Karte der Klänge von Tokio ein Meisterwerk ist, aber als TV-Tipp lohnt sich das Werk von Isabel Coixet trotzdem. Die Regisseurin hat mit Das Geheime Leben der Worte und Mein Leben ohne mich gezeigt, dass sie eine Expertin für unterkühlte und dennoch höchst leidenschaftliche (Liebes-)Beziehungen ist. Ihr Cannes-Film mit dem schönen Namen Eine karte der Klänge von Tokio profitiert zudem von dem filigranen Spiel der beiden Hauptdarsteller Sergi López und Rinko Kikuchi.
Rinko Kikuchi, die mit Babel berühmt wurde und in The Brothers Bloom ihre komödiantischen Talente präsentierte, spielt eine Fischmarktverkäuferin, die ein zweites Leben als Auftragskillerin führt. Sie wird von ihren japanischen Auftraggebern auf David (Sergi López, der böse General Vidal aus Pans Labyrinth) angesetzt. Doch bei ihren Beobachtungen kommt die vereinsamte Killerin dem ebenfalls Kontakt-bedürftigen Weinhändler näher, als ihnen beiden lieb sein sollte.
In satten Farben, ruhigen Einstellungen und wenig gesprächig führt Isabel Coixet ihre Geschichte zweier verlorener Seelen aus, die durch einen Zufall zusammengeworfen werden, aber nicht zusammengehören. ein bisschen erinnert das an eine geruhsame Version von Fallen Angels von Kar Wai Wong. dessen brodelndes Leben geht Eine Karte der Klänge von Tokio ab. Es wäre auch fehl am Platz.
Der Film, der 2009 in Cannes Premiere feierte, wird von 3Sat im Rahmen der Reihe Amour fou gezeigt.
Heute im TV: Eine Karte der Klänge von Tokio
Wann: 22.25 Uhr
Wo: 3Sat
Was läuft bei euch heute im Fernsehen?