Im Schatten des Giganten?
Michael Douglas wurde am 25. September 1944 in New Jersey als Sohn eines berühmten Vaters geboren: Kirk Douglas, der vor allem durch seine Paraderolle des Hardboiled Hero in Western und Abenteuerfilmen wie Mit stahlharter Faust zur Legende des amerikanischen Kinos der 1950er und 1960er Jahre avancierte. Michael stand jedoch nicht im Schatten des Giganten. Allerdings glänzte Vater Kirk während Michaels Jugend hauptsächlich durch Abwesenheit. Die Eltern ließen sich früh scheiden und Michael wuchs allein mit seiner Mutter Diana Dill auf, die ebenfalls Schauspielerin war. Eine späte, cineastische Familienzusammenführung gab es erst 2003: Unter dem Motto Es bleibt in der Familie standen Vater und Sohn erstmalig zusammen vor der Kamera - wenn wir von Michaels flüchtigen Auftritt als namenloser Jeep-Fahrer in Der Schatten des Giganten fast 40 Jahre zuvor einmal absehen. Enkel Cameron Douglas vervollständigte übrigens das filmische Familienporträt über drei Generationen Douglas.
Gute Handwerk will gelernt sein
Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte Michael Douglas bereits im zarten Alter von acht Jahren, mit einer kleinen Rolle in dem Film Der weite Himmel. In den 1960er Jahren zog es ihn nach New York, wo er am Neighbourhood Playhouse sowie am American Place Theater eine professionelle Ausbildung zum Schauspieler und Regisseur genoss. Harte Arbeit macht sich bezahlt und so kassierte der junge Michael Douglas bereits 1969 für seine Hauptrolle in dem Kriegsdrama Hail, Hero! eine Golden Globe Nominierung. Sein endgültiger Durchbruch als Schauspieler gelang ihm mit der TV-Serie Die Straßen von San Francisco, die von 1972 bis 1977 über amerikanischer Fernseher flimmerte. Als Inspektor Steve Keller befreite er die Straßen in wilden Verfolgungsjagden von dem Bösen. Die vorzeitige Krönung seiner schauspielerischen Leistung kam 1988 mit dem Oscar für die Beste Hauptrolle in Wall Street. Einen Academy Award gab es bereits 1975 für Einer flog über das Kuckucksnest. Wer sich jetzt verwundert am Kopf kratzt und sich fragt, ob nicht ein gewisser Jack Nicholson alias McMurphy das goldene Männchen einheimste, dem sei gesagt: Michael Douglas ist auch hinter der Kamera sehr erfolgreich im Filmgeschäft und wurde in für seine Arbeit als Produzent geehrt. Diese besondere Ehre kam bis dato niemanden sonst zu Teil.
Ambivalenz und Vielfalt seiner Figuren
Anders als sein berühmter Vater begründet sich der Erfolg von Michael Douglas nicht in der stetigen Verkörperung eines bestimmten Typus'. Seine Rollenauswahl zeichnet sich durch Vielfältigkeit aus. Seinen Mut, auch ungewöhliche Rollen anzunehmen, bewies Michael Douglas in dem Biopic Liberace , in dem er den gleichnamigen glamourösen wie exzentrischen Show-Pianisten mimte, der offen zu seiner Homosexualität stand und schwer unter seiner AIDS-Erkrankung litt.
Als Gordon Gekko kreierte er den Prototypen des machthungrigen, skrupellosen Börsenhais und öffnete sich den Zugang zur obersten Riege Hollywoods. Michael Douglas stand für namenhafte Regisseure wie David Fincher oder Steven Soderbergh vor der Kamera, vom Action-Thriller bis zur RomKom brillierte er in jedem Genre. Mit der erbitterten Schlammschlacht am Ende einer gescheiterten Ehe mit Kathleen Turner stritt Michael Douglas sich derart nachhaltig in das Gedächtnis der Zuschauer, das Der Rosenkrieg sich als geflügeltes Wort für eine besonders schreckliche Scheidung durchsetze.
Schon 2008 verlieh das American Film Institute ihm den Preis für sein Lebenswerk. Auch in Liebesangelegenheiten läuft es für den 70-jährigen rund. Seit 2000 schmückt sich Michael Douglas zusätzlich mit einer Oscar-Preisträgerin: Catherine Zeta-Jones ist übrigens auf den Tag genau zarte 25 Jahre jünger als ihr Ehemann. An dieser Stelle also auch die besten Wünsche an dich, liebe Catherine.
Lieber Michael, bei so einer beachtlichen Laufbahn kann man sich zu seinem 70. Geburtstag getrost im Schaukelstuhl zurücklehnen und selbstzufrieden die Kerzen auf dem Kuchen ausblasen. Cheers!