Erst Horror-Dinner, dann X-Men? Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult über The Menu und eine mögliche Marvel-Rückkehr

17.11.2022 - 14:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
The Menu20th Century Studios
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Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult eint nach den X-Men und Mad Max jetzt auch The Menu. Wir haben uns mit ihnen über Fast Food, Set-Streiche und Restaurant-Erlebnisse unterhalten.

Manchen Schauspieler:innen sind keine Rollen zu groß und keine Rollen zu klein. Das gilt etwa für Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult. Die beiden waren schon in X-Men-Krachern wie X-Men: Zukunft ist Vergangenheit und The New Mutants zu sehen. Beide haben Dank Mad Max: Fury Road und Furiosa Erfahrung in den dystopischen Filmwüsten George Millers. Jetzt zeigen sie sich gemeinsam mit der kleinen, feinen und äußerst schwarzen Komödie The Menu im Kino.

Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult über X-Men-Streiche, Mad Max und McDonalds

Mark Mylods Film über einen blutigen Abend in einem extrem exklusiven Sterne-Restaurant fesselt mit viel Atmosphäre, aber vor allem mit seiner Besetzung. Neben Ralph Fiennes als Koch sind das Taylor-Joy und Hoult als seine Gäste. Im Interview erzählen sie begeistert über einzigartige Restaurant-Erlebnisse, X-Men und Fast-Food.

Moviepilot: The Menu dreht sich um ein luxuriöses Dinner. Wie ist das als Hollywood-Star: Wird man da häufig zu ähnlichen Empfängen eingeladen und muss plötzlich mit fünf Gabeln hantieren?

Nicholas Hoult: Ich glaube, ich wurde noch nie in ein Sternerestaurant eingeladen. Kein Restaurant hat je gesagt: “Bitte komm vorbei und iss bei uns.” Mir passieren nette Abendessen einfach.

Anya Taylor-Joy: Ich durfte mal an der Spitze des Eiffelturms essen. Das war völlig verrückt. Als ich mit dem Fahrstuhl hochfuhr, dachte ich: “Wäre echt witzig, wenn sie hier oben einen McDonalds hätten.” Frankreich. Eiffelturm. Und dann gibt's da oben einfach Fast Food. Meistens bin ich nicht so schick unterwegs. Ich bin eher ein Fast-Food-Typ mit schlechtem Gewissen.

Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult in The Menu

Man kann auch einen Whopper mit fünf verschiedenen Gabeln essen.

Anya Taylor-Joy: Ganz genau! Und jeder Mensch der Welt hat von Titanic gelernt, dass man dabei von außen nach innen geht. Aber mich verwirren die Löffel über dem Teller. Dann dreht man sich doch im Kreis?

Nicholas Hoult: Ich liebe es, wenn dir schicke Restaurants sagen, wie du Sachen essen sollst. Die kommen rein und sagen: “Der Küchenchef empfiehlt, zuerst das und dann das zu essen.

Anya Taylor-Joy: Siehst du, das kenne ich gar nicht. Du wurdest also doch in feine Restaurants eingeladen!

Nicholas Hoult: Ja, als Vorbereitung für The Menu. Die bringen dir einen Wein und er passt perfekt.

Ralph Fiennes und Anya Taylor-Joy in The Menu

Der Abend nimmt dann eine schreckliche Wendung für die Gäste. Hattet ihr schonmal so eine richtige Albtraum-Erfahrung in einem Restaurant?

Nicholas Hoult: So schlimm wie im Film war’s nie [lacht].

Anya Taylor-Joy: Morde gab es bei mir noch keine.

Nicholas Hoult: Das einzige, was ich an Restaurants hasse, ist, wenn es zu still ist und die Tische zu nah beieinander stehen. Du sitzt in einem stillen Restaurant und jeder kann dein Gespräch hören. Da erstarre ich einfach. Ich will nicht reden, wenn Fremde mir dabei zuhören könnten.

Anya Taylor-Joy: Ich hasse es, mich durch diese kleine Lücke zwischen deinem und einem fremden Tisch quetschen zu müssen, wenn du aufs Klo musst. Dann stößt du irgendwas um und denkst: “Verdammt, eigentlich ist es nicht meine Schuld!” Aber es tut dir trotzdem leid.

Nicht jeder hat dasselbe Gefühl für Privatsphäre im Lokal. Manche Menschen unterhalten sich neben dir über eine schreckliche Trennung, als sei das gar nichts.

Anya Taylor-Joy: Das erinnert mich an eine Geschichte. Einmal war ich mit einem Freund essen und als wir gerade fertig waren und gehen wollten, schrie jemand vom Pärchen am Nebentisch richtig laut: “Du hättest mich wenigstens zur Hochzeit einladen können!” Also setzten wir uns wieder hin und hörten zu. Das war besser als Reality TV.

Nicholas Hoult als X-Men-Mitglied Beast

Ihr habt vor The Menu beide schon Teile der X-Men gespielt. Jetzt sollen die X-Men Teil des MCU werden. Hat Marvel schon bei euch angeklopft?

Anya Taylor-Joy: Gerade in Sachen Marvel haben Leute immer Ideen oder Informationen, bevor wir auch nur das kleinste Bisschen hören. Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung. Ich glaube, keiner von uns kann irgendwas ausschließen.

Seid ihr dafür offen?

Anya Taylor-Joy: Ich habe meine [X-Men-Figur aus The New Mutants] sehr gemocht, die war toll! Ich würde sie gern wieder spielen. Aber es hängt vom Universum ab. Ich will etwas, das entweder viel düsterer oder viel lustiger ist als vorher.

Nicholas Hoult: Ich fand's toll, [meine X-Men-Figur Beast] zu spielen. Ich bin in den 90ern mit diesen Helden im Fernsehen aufgewachsen. Der Charakter war mir sehr wichtig.

Wie habt ihr euch auf The Menu vorbereitet? Habt ihr Serien wie Chef’s Table oder Boiling Point geschaut? Bewusst ungewöhnliche Sachen gegessen? Du, Nicholas, spielst ja einen ausgewiesenen Foodie.

Nicholas Hoult: Ich bin tatsächlich essen gegangen UND habe mir Chef’s Table angesehen. Ich machte diese ganzen Foodie-Sachen und habe Anthony Bourdains Buch Kitchen Confidential gelesen. Diese Nachforschungen machen mir immer richtig Spaß. Ich finde es toll, für eine Rolle neue Sachen zu lernen. Aber es ist auch super, wenn die Vorbereitung darin besteht, einfach gutes Essen zu mampfen und vor dem Fernseher zu sitzen.

Anya Taylor-Joy: Ich habe einfach nur Fernsehen geschaut [lacht].

Anya Taylor-Joy im X-Men-Film The New Mutants

Es gibt eine Chef’s Table-Folge, in der ein Koch vorgestellt wird, der sich nach oben gemobbt hat. Das war für mich immer symbolisch für den Druck, der in einer Küche herrschen kann.

Anya Taylor-Joy: Ich bin mit einem Koch und einem Ex-Koch befreundet. Als ich mit 17 das erste Mal in seine Küche gestolpert bin, hatte ich keine Ahnung von dem Druck, der dort herrscht. Ich hatte diese romantische Vorstellung, dass die Leute einfach das machen, was sie lieben. Aber die Atmosphäre war völlig wahnsinnig und [mein Freund] war extrem angespannt.

Hat sich durch The Menu euer Blick auf feine Küche verändert? Werden Michelin-Restaurants überbewertet?

Nicholas Hoult: Das Spannende an Köchen ist diese Mischung aus einzigartiger Kunst und Besessenheit. Das sieht man auch bei Filmemachern. Die Umgebung, die sie in ihren Küchen schaffen, um das Beste in ihren Mitarbeitern hervorzubringen – das ist eine ähnliche kreative Energie wie an einem Filmset.

Anya Taylor-Joy: Ja, so ist es in der Gastrokultur, aber auch in der Modeszene, in der Kunst, beim Schauspiel oder in der Musik. Da hat man diese obsessive kreative Kraft, die entweder eine sehr angenehme oder eine sehr düstere Erfahrung sein kann.

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