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Die Oscars - Eine Kritik und Stellungnahme

02.02.2018 - 07:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Der goldene Junge
Academy of Motion Picture Arts and Sciences
Der goldene Junge
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In diesem Artikel werde ich auf bisherige Oscarverleihungen und die diesjährige Oscarverleihung schauen, Besonderheiten einzelner Verleihungen betrachten und das Besondere an ihnen aufzeigen. Viel Spaß beim Lesen!

Academy Awards of Merit shall be given annually to honor outstanding artistic and scientific achievements in theatrically released feature-length motion pictures, and to honor other achievements (...)

- aus den 90th Oscar Rules

In der Nacht vom 4. auf den 5. März werden zum 90. Mal die Academy Awards vergeben. Dabei werden nicht nur die besten Filme und Schauspieler geehrt, sondern auch die besten Filmsongs und visuellen Effekte.

Es liegt ein ereignisreiches Filmjahr hinter uns und Millionen Menschen werden gespannt darauf warten, welcher Film die meisten Preise abräumen wird und ob Christopher Nolan endlich seinen ersten Oscar als Bester Regisseur gewinnt.

Doch sind die Oscars eigentlich noch etwas Besonderes? Und wenn ja, was macht sie zu einer besonderen Veranstaltung? Existiert noch dieser goldene Zauber der Filmbranche und bei Filmfans oder ist es nur ein Schaulaufen altbekannter Stars und die, die es noch werden wollen?


Rassismus und Frauen bei den Oscars

Die Academy of Motion Picture and Sciences stand schon häufig in der Kritik Frauen und Afroamerikaner bei den Verleihungen außen vor zu lassen. Zu Recht wie es Statistiken belegen:

  • Bei 90 Verleihungen gab es erst jetzt die 5. Nominierung einer Frau für die Beste Regie
  • Das Gleiche gilt für Afroamerikanische Regisseure
  • Rachel Morrison erhielt dieses Jahr als erste Frau eine Nominierung für die Beste Kamera (für die Netflix-Produktion Mudbound)
  • Bei den Verleihungen 2016 waren zum zweiten Mal in Folge Afroamerikaner in den vier Schauspielkategorien ausgelassen worden


Um den Debatten über Rassismus und Frauenignoranz entgegen zu treten lud man im vergangenen Jahr neue Wahlberechtigte ein. Für die Schauspielkategorien dürften zum Beispiel Wonder Woman-Star Gal Gadot und Ruth Negga (Gewinnerin eines Oscars 2017) wählen. Für die Beste Regie dagegen könnten Barry Jenkins und Jordan Peele (Get Out) wählen. Könnten, weil sie nur eingeladen wurden. Falls man eine Einladung annimmt, wird man ein Mitglied der Academy und darf wählen. Aktuell sind es 7000 Wahlberechtigte. Darunter befinden sich 39 Prozent Frauen und 13 Prozent nicht-weißer Mitglieder. Ein deutlicher Anstieg zu den Jahren davor. Mittlerweile sind auch mehr Filmschaffende aus anderen Ländern wie Deutschland und Österreich vertreten, z.B. Daniel Brühl.

Eine Besserung folgte also nach massenhaften Kritiken. Es macht sich ebenfalls an den diesjährigen Nominierungen deutlich. Mit Get Out wurde ein Film viermal nominiert der Afroamerikaner in einigen Rollen (darunter den nominierten Hauptdarsteller) inne hat. Octavia Spencer ist erneut als Beste Nebendarstellerin nominiert worden (für ihre Leistung im Film Shape of Water - Das Flüstern des Wassers ) und Greta Gerwig wurde für Lady Bird sogar in zwei Kategorien nominiert, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch. Und mit Denzel Washington ist eine Schauspiellegende als Bester Hauptdarsteller nominiert.

Es hat sich also einiges getan in der Academy und wir können hoffen, dass es in Zukunft mehr solcher durchaus wichtigen Nominierungen geben wird, ebenso wie eine Vielfalt innerhalb der Academy Mitgliederschaft.



Wichtige Gewinner

Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Filme die sozialkritisch oder politisch wichtig sind (auch heute noch) und den Oscar für den Besten Film gewinnen konnten. Da wäre zum einen L.A. Crash, der im Jahr 2006 gewinnen konnte. In dem Film geht es um die miserablen Umstände in der amerikanischen Gesellschaft. Der Film zeigt deutlich und teils heftig auf, wie es Minderheiten wie Immigranten oder Frauen in den USA ergeht. Ein stark gespieltes Drama mit vielen einzelnen Schicksalen.

Ein ebenfalls wichtiger Vertreter ist Moonlight (Oscargewinner 2017)von Regisseur Barry Jenkins. Er handelt von einem homosexuellen Afroamerikaner, den der Zuschauer von seiner Kindheit bis zum Erwachsenenalter begleitet.

Diese Art von Filmen haben eins gemeinsam, sie kritisieren die Gesellschaft. Es sind Aufreger, Appelle an die Menschen, etwas zu ändern, Minderheiten zu akzeptieren wie sie sind und zu integrieren. Das Gute daran ist, dass diese Filme ausgezeichnet werden und dadurch sehr große Aufmerksamkeit erhalten. Die Oscars sind also indirekt auch ein Weckruf und das eben nicht nur durch die teils politischen Reden mancher Gewinner.



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