Bohemian Rhapsody im TV: Der Freddie Mercury-Film wurde durch 1000 Schnitte zerstört – schaut den Beweis

05.09.2021 - 09:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Bohemian Rhapsody20th Century Studios
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Heute Abend zeigt ProSieben das Freddie Mercury-Biopic Bohemian Rhapsody mit Rami Malek. Der Film hat eine turbulente Produktionsgeschichte hinter sich, was vor allem in einer Szene deutlich wird.

Vor drei Jahren legte Bohemian Rhapsody einen bemerkenswerten Siegeszug im Kino hin. Obwohl das Biopic über Queen-Frontman Freddie Mercury von der Kritik gespalten aufgenommen wurde, avancierte es zum Publikumsliebling und spielte weltweit über 900 Millionen US-Dollar ein. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg in einer Zeit, in das Geschehen auf der großen Leinwand vor allem von Superheldenfilmen bestimmt wird.

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Die Erfolgsgeschichte von Bohemian Rhapsody ging bei den Oscars 2019 weiter, wo der Film mit vier Goldjungen ausgezeichnet wurde: Bester Hauptdarsteller, Bester Ton, Bester Tonschnitt und Bester Schnitt. Letztgenannte Auszeichnung sorgte für Empörung, denn Bohemian Rhapsody ist ein Film, der von unzähligen Schnitten zerstört wurde.

  • Heute Abend könnt ihr euch von dem Schnittmassaker Bohemian Rhapsody selbst überzeugen. Der Film läuft um 20:15 Uhr auf ProSieben.

Warum Bohemian Rhapsody den Oscar nicht verdient hat

Das beste Beispiel für das Schnittmassaker ist die Szene, in der sich Queen mit ihrem zukünftigen Manager John Reid treffen. Es ist ein Gespräch, das an einem Tisch stattfindet und 104 Sekunden dauert. In diesen 104 Sekunden wird 60 Mal geschnitten, was zur Folge hat, dass eine durchschnittliche Einstellung nur 1,8 Sekunden dauert.

Hier könnt ihr euch die Bohemian Rhapsody-Szene anschauen:

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Obwohl die Szene in ihrem Aufbau nicht komplex ist, wirkt sie aufgrund der vielen Schnitte hektisch. Es ist sehr schwer, sich im filmischen Raum zu orientieren. Nicht zuletzt folgt der Schnitt keinem besonderen Rhythmus, sondern reiht nur Reaktionen aneinander, die nichts Neues über die Figuren erzählen. Es ist ein absolutes Durcheinander.

Auf YouTube erklärt der Video-Essayist Thomas Flight im Detail, warum der Schnitt von Bohemian Rhapsody so furchtbar ist. Nachfolgend haben wir euch seine Analyse eingebunden, in der er die erwähnte Gesprächsszene aus dem Film Frame für Frame durchgeht und die Probleme des Schnitts anschaulich verdeutlicht.

Thomas Flights Video-Essay zur Bohemian Rhapsody-Szene:

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Dass der Schnitt von Bohemian Rhapsody so chaotisch ist, kann sicherlich auch auf die ereignisreiche Produktionsgeschichte des Films zurückgeführt werden. Ursprünglich sollte Sacha Baron Cohen die Hauptrolle spielen, verließ das Projekt jedoch aufgrund von kreativer Differenzen. Erst später wurde Rami Malek engagiert.

Zwei Regisseure waren an Bohemian Rhapsody beteiligt

Zu diesem Zeitpunkt hatte Bohemian Rhapsody einige Zeit in der Entwicklungshölle verbracht. Mit Bryan Singer als Regisseur sollte das Biopic in die Kinos kommen. Schlussendlich aber wurde Singer gefeuert. Er fehlte am Set und verkrachte sich mit Cast und Crew, sodass er von Rocketman-Regisseur Dexter Fletcher ersetzt wurde.

Im Lauf der Jahre haben somit viele verschiedene Kräfte mit unterschiedlichen Zielen auf den Film eingewirkt. Dass der Schnitt alles andere als elegant ausfällt, ist der beste Beweis dafür, dass eine klare Vision gefehlt hat. Am Ende wurden die einzelnen Teile von Bohemian Rhapsody einfach zusammengeschustert.

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